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Fragenübersicht Kannst Du der Organisation "SS" auch nur einen positiven Aspekt im historischen Kontext zuschreiben?
Anfang-2012 - 31 / 31 Meinungen
11
23.05.2024 16:28 Uhr
Zitat:
Zitat:
Und in der Zusammensetzung waren es keine Nazis.


Was ist das denn für eine steile These?


Das ist gut dokumentiert.
23.05.2024 16:31 Uhr
Zitat:
Zitat:
Was ist das denn für eine steile These?

Eine von der Geschichtswissenschaft bestätigte.

Im https://de.wikipedia.org/wiki/Reserve-Polizei-Bataillon_101 waren nicht nur NSDAP-Mitglieder.

Zitat:
As presented in the study, the men of Unit 101 were not ardent Nazis but ordinary middle-aged men of working class background from Hamburg, who had been drafted but found to be ineligible for regular military duty.

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_R._Browning#Ordinary_Men

Edit: Zitat nebst Quelle ergänzt


Jep. Das Buch steht in meinem Schrank, ist aber sehr anstrengend zu lesen.
23.05.2024 16:33 Uhr
Zitat:
Warum sollte man jemanden in die SS aufnehmen, wenn er sich nicht an Verbrechen beteiligt?

Vielleicht, weil der Krieg beendet war, bevor es dazu kam?

Oder er in Gegenden eingesetzt wurde, wo es nicht zu (dokumentierten) Verbrechen kam? Oder weil er, wie oben schon geschrieben, vor der Begehung von Verbrechen gefallen war?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 16:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 16:44 Uhr
Zitat:
Das ist schlicht und einfach falsch. In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". Das ist ein Märchen, um diese verbrecherische Organisation in irgendeiner Form reinzuwaschen.

Der bekanntlich extrem rechte SPIEGEL scheint das anders zu sehen.

https://www.spiegel.de/geschichte/hitlers-kindersoldaten-wie-die-ss-minderjaehrige-rekrutierte-a-958278.html

Und dieser Artikel klingt kein bißchen nach Reinwaschung. Eher wirkt die verbrecherische Organisation dadurch noch verbrecherischer.
23.05.2024 16:47 Uhr
Und noch ein Historiker, der von Zwangsrekrutierungen spricht:
Zitat:
... Durch mangelnden Rekrutennachschub aus dem Reich mussten sich die SS-Verantwortlichen außerhalb der Reichsgrenzen um Nachschub umsehen. Zunächst wurden die Waffen-SS-Einheiten mit Freiwilligen aus West- und Nordeuropa aufgefüllt, doch bald nach Beginn des Russland-Feldzuges streckten die SS-Rekrutierer ihre Fühler nach Ost- und Südosteuropa aus, um die dort lebenden Volksdeutschen in ihren Kampf gegen den Bolschewismus miteinzubeziehen. Das anfänglich praktizierte Freiwilligen-Prinzip wich bald einem System von Zwangsrekrutierungen. Durch zwischenstaatliche Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und verbündeten Regimen, sowie psychischem Druck der Volksgruppenführungen wurde der Großteil der wehrfähigen Volksdeutschen aus Süd- und Südosteuropa zwangsweise für die Waffen-SS rekrutiert. ...

Quelle: https://utheses.univie.ac.at/detail/32174#

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 16:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 16:54 Uhr
Selbst die Bewunderung mancher Kriegsgegner für die Waffen-SS relativiert sich stark, wenn man weiß, daß sie "ohne Rücksicht auf Verluste" agierte. Die Soldaten wurden in verbrecherischer Weise verheizt, oft in den sicheren Tod geschickt, weit schlimmer als bei der Wehrmacht.

Nein, mir fällt wahrlich kein positiver Aspekt der Waffen-SS ein.
23.05.2024 16:54 Uhr
Nein. Auch der vielzitierte Gedanke einer "europäischen Armee" in der SS ist nichts, was man positiv hervorheben sollte.

Wenn man zwanghaft was finden müsste: Die Uniformen machen optisch was her.
23.05.2024 22:55 Uhr
Zitat:
Nein. Auch der vielzitierte Gedanke einer "europäischen Armee" in der SS ist nichts, was man positiv hervorheben sollte.

Wenn man zwanghaft was finden müsste: Die Uniformen machen optisch was her.


Ohne irgendwas glorifizieren zu wollen, allerdings muss dich die militärgeschichtliche Bewertung etwas irritieren: Man spricht von der Legion Étrangère einerseits, und den ausländischen Freiwilligen-Divisionen der Waffen-SS in Koordination mit den einheimischen Verbänden andererseits, als den beiden Beispielen für militärisch wirklich funktionierende internationale Kampfverbände. Das liegt in Sachen Waffen-SS übrigens auch schlicht an den letzten Verteidigern von Berlin, typischerweise eben keine Deutschen... Das sieht man im Ausland wohl etwas klarer und sachlicher als im Innland.
Tut mir jetzt auch leid.
23.05.2024 22:59 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich weiß, dass da viele nicht freiwillig drinnen waren und es viele Zwangsverpflichtete vom Elsaß bis zum Balkan und auch auf Reichsgebiet gab.


Das ist schlicht und einfach falsch. In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". Das ist ein Märchen, um diese verbrecherische Organisation in irgendeiner Form reinzuwaschen.


Das Gegenteil ist der Fall. Es sind Fälle dokumentiert, wo sogar Bewerber für den Polizeidienst mit Gewalt in die Waffen-SS gezwungen worden sind. Der Irrtum über die Zustände liegt übrigens im starken Wandel der Zustände in der Zeitachse. War die SS-Mitgliederwerbung anfangs noch freundlich im Auftritt, mit viel Eliten-Inszenierung und hohen Auswahlkriterien, wurde es am Ende vollkommen anders. Dir ist sicher aufgefallen, dass ein Günter Grass absolut nicht den ursprünglichen Aufnahmekriterien entsprochen hat?
23.05.2024 23:10 Uhr
Zitat:
In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". Das ist ein Märchen, um diese verbrecherische Organisation in irgendeiner Form reinzuwaschen.


Auweia.
Da muss man nichts reinwaschen. Ab 1943 gab nachweislich Zwangsverpflichtungen.

Einen dieser, im Artikel aufgeführten, habe ich selbst noch kennengelernt.


https://www.spiegel.de/geschichte/hitlers-kindersoldaten-wie-die-ss-minderjaehrige-rekrutierte-a-958278.html
23.05.2024 23:12 Uhr
Zitat:
Natürlich nicht.
Es war eine gewalttätige Verbrecherbande man muss gar nicht links stehen um das so zu sehen, ausser der heutigen Afd wird das auch jeder so sehen.


Ja gut, es war eher eine mörderische Religionsgemeinschaft der politisch-okkulten diesseits- wie auch jenseitsreligiösen Art.

Mit der AfD hat das zunächst einmal gar nichts zu tun, noch nicht einmal mit der NPD/Die Heimat.

Sie würden alle bei Oberpriester und Top-Monotheist Himmler gnadenlos durchfallen, denn sie haben nicht die passende Ideologisierung. Oberpriester Himmler war eben ein ganz besonders seltsamer Heiliger des schwarzen Ordens der massiv okkulten Art.

Wobei man Himmlers Ordens-Vorbild, die Jesuiten, vielleicht auch nicht ganz außer Acht ... Aber egal, wenn man die volle Wahrheit darüber schreibt, müssen diverse Jesuitenfans und Jesuitenschüler wieder ganz dolle flennen.

Wichtig ist eigentlich nur, dass man auch ohne eigene Schuld in die Waffen-SS geraten konnte, wohingegen eine Mitgliedschaft im "Freundeskreis Reichsführer SS" mit einer Willensentscheidung und typischerweise einer enormen Schleimerei einher ging. Ganz besondere Blumensträuße gehen daher an dieser Stelle an die entsprechenden Irren von den Reemtsma- und Weizsäcker-Clans.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 23:27 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 23:17 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich weiß, dass da viele nicht freiwillig drinnen waren und es viele Zwangsverpflichtete vom Elsaß bis zum Balkan und auch auf Reichsgebiet gab.


Das ist schlicht und einfach falsch. In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". Das ist ein Märchen, um diese verbrecherische Organisation in irgendeiner Form reinzuwaschen.


Das Gegenteil ist der Fall. Es sind Fälle dokumentiert, wo sogar Bewerber für den Polizeidienst mit Gewalt in die Waffen-SS gezwungen worden sind. Der Irrtum über die Zustände liegt übrigens im starken Wandel der Zustände in der Zeitachse. War die SS-Mitgliederwerbung anfangs noch freundlich im Auftritt, mit viel Eliten-Inszenierung und hohen Auswahlkriterien, wurde es am Ende vollkommen anders. Dir ist sicher aufgefallen, dass ein Günter Grass absolut nicht den ursprünglichen Aufnahmekriterien entsprochen hat?


Wo ist das dokumentiert?
23.05.2024 23:25 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich weiß, dass da viele nicht freiwillig drinnen waren und es viele Zwangsverpflichtete vom Elsaß bis zum Balkan und auch auf Reichsgebiet gab.


Das ist schlicht und einfach falsch. In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". Das ist ein Märchen, um diese verbrecherische Organisation in irgendeiner Form reinzuwaschen.


Das Gegenteil ist der Fall. Es sind Fälle dokumentiert, wo sogar Bewerber für den Polizeidienst mit Gewalt in die Waffen-SS gezwungen worden sind. Der Irrtum über die Zustände liegt übrigens im starken Wandel der Zustände in der Zeitachse. War die SS-Mitgliederwerbung anfangs noch freundlich im Auftritt, mit viel Eliten-Inszenierung und hohen Auswahlkriterien, wurde es am Ende vollkommen anders. Dir ist sicher aufgefallen, dass ein Günter Grass absolut nicht den ursprünglichen Aufnahmekriterien entsprochen hat?


Wo ist das dokumentiert?


In verschiedenen Büchern und mittlerweile auch in allerhand Fernseh-Dokus. Hab jetzt nicht den Nerv, etwas rauszusuchen, ist aber absolut verbürgt. Liegt, wie @ rKa richtig anmerkt, an den enormen Verlusten der SS-Einheiten an der Front und Himmlers Vorgabe, die Gefallenen schnell zu ersetzen. Auch fast alle der ursprünglichen Kriterien für die Aufnahme in die Waffen-SS wurden Stück für Stück fallengelassen. Das lag schlicht an der üblen Kriegssituation.
23.05.2024 23:32 Uhr
Zitat:


Wo ist das dokumentiert?


U.a. hier.
Einfach den Literatur- und Einzelnachweisen nachgehen.

Malgré-nous
23.05.2024 23:40 Uhr
Zitat:
Zitat:


Wo ist das dokumentiert?


U.a. hier.
Einfach den Literatur- und Einzelnachweisen nachgehen.

Malgré-nous


Prima Hinweis!

Lief mit den SS-Einheiten im Osten ähnlich. Die vermeintlich geschlossene Ideologie war überhaupt nicht besonders geschlossen, sondern enorm widersprüchlich. Ausserdem war der Haufen sehr situativ unterweges, also für starre Ideologen manchmal auch überraschend pragmatisch in der Anwendung der ideologischen Versatzstücke. In der Tiefe versteht man die Abläufe, wenn man sich näher mit der Person bzw. der Biographie Himmlers beschäftigt, was freilich nicht jedermanns Sache ist. Ausserdem gibt es natürlich wirklich angenehmere historische Persönlichkeiten, mit denen man sich beschäftigen kann.
25.05.2024 10:38 Uhr
Hat eigentlich irgendwer gemerkt, daß der Umfragesteller nach "SS" und nicht, wie Krah und irgendwie alle Diskutanten hier, "Waffen-SS" gefragt hat?

Mir ist das eben erst aufgefallen.
25.05.2024 11:34 Uhr
Zitat:
Hat eigentlich irgendwer gemerkt, daß der Umfragesteller nach "SS" und nicht, wie Krah und irgendwie alle Diskutanten hier, "Waffen-SS" gefragt hat?

Mir ist das eben erst aufgefallen.


Da scheint es kaum anders gelaufen zu sein.

https://edit.gerda-henkel-stiftung.de/jb/jahresbericht2017/nicht-deutsche-in-der-waffen-ss_102050.html
25.05.2024 11:49 Uhr
Zitat:
Mit der AfD hat das zunächst einmal gar nichts zu tun, noch nicht einmal mit der NPD/Die Heimat.


Oh - Realitätsverweigerung? Worum ging es bei den Aussagen eines bekannten Europa-Kandidaten der AfD nochmal? Nicht um die SS, bzw. deren Angehörigen? Hm - ich muss wohl alle Zeitungen falsch gelesen haben.
25.05.2024 11:52 Uhr
Zum Unterschied von SS und Waffen-SS: Die Waffen-SS wurde erst 1939 als militärischer Arm der Allgemeinen SS gegründet. Die Mitglieder der Waffen-SS zogen in Gefechte während Mitglieder der Allgemeinen SS eher administrativen Aufgaben nachgingen. Wobei eine Trennung nach verbrecherischen Handlungen eher darauf hinausliefe, dass die Waffen-SS Kriegsverbrechen beging, während die SS sich am Holocaust und seinen Begleitaktionen aktiv beteiligte. Es dürfte reichen um beiden Abteilungen eine fast schon lupenreine verbrecherische Ausrichtung zu attestieren.
25.05.2024 12:24 Uhr
Zitat:
Mir fallen da sehr viele Aspekte ein...


Immerhin zwei Accounts aus dem Volk outen sich als SS-Fans und damit handfeste Nazis. Nur - falls bislang jemand meinte, die gäbe es bei dol2day nicht. Ich glaube das braune Pack unterwandert uns schon ganz ordentlich.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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