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Kannst Du Verständnis für Eltern aufbringen, die ihre Kinder bei ihrer Flucht aus der DDR einfach so zurückgelassen haben? |
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17.06.2024 03:30 Uhr |
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Ich kanns persönlich nicht nachvollziehen, ist nicht meine Welt.
Nun hat aber halt jeder Mensch individuelle Lebensumstände und seine eigene Psyche. Mancher hat halt Kinder, weil er sich dazu in irgendeiner Form genötigt fühlte, ohne dass sie ihm wichtig waren. Gibt's massenhaft, wenn auch in unserer individualisierten Wohlstandsgesellschaft weniger verbreitet als vorher. Mit einer generellen Lebensunzufriedenheit und wenig Empathietalent kombiniert kann so ein Rübermachen dann halt eine willkommene Flucht vor der Familie sein.
Insofern: Ich hab damit nichts zu tun, aber wäre ich in irgendeiner Funktion (z.B. als Freund/Bekannter, Sozialarbeiter, Standesamt-Sachbearbeiter oder Richter) mit der Sache betraut, könnte ich Verständnis aufbringen. Wie für so ziemlich alles andere übrigens auch. |
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17.06.2024 07:49 Uhr |
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Ich kann viele Dinge nicht nachvollziehen die andere Menschen in ihre Rolle als Eltern tun oder nicht tun.
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17.06.2024 09:01 Uhr |
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Ich kann auch Werner Weinhold nicht nachvollziehen, der auf seiner Flucht in den Westen eine AK-74 aus seinem NVA-Truppenteil entwendete und sich schließlich mit zwei Kugeln in den Rücken der Grenzposten den Weg in den Westen freischoß.
Ich kann auch die westdeutsche Justiz nicht verstehen, die Weinholds Mordtat mit dem Argument der "Notwehr" ungesühnt ließ.
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17.06.2024 09:34 Uhr |
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Es gibt halt Situationen, wo man einen Menschen vielleicht aufgrund seines Handelns nicht verstehen kann. Wie kann jemand Familie und Kinder zurücklassen.
Aber die Frage ist eher, welchen Leidensdruck wohl die Person selbst ausgesetzt ist und irgendwo auch die Frage zu stellen, ob die Rolle der Eltern unter dieser Situation zu erfüllen wäre.
Vielleicht baute man auch darauf, der Westen holt die dann schon raus. |
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17.06.2024 10:01 Uhr |
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Mir gefällt die Formulierung "als Mutti ging" nicht.
Jedes Kind hat auch einen Vater.
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17.06.2024 10:07 Uhr |
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Zitat:Zitat:Es gibt halt Situationen, wo man einen Menschen vielleicht aufgrund seines Handelns nicht verstehen kann. Wie kann jemand Familie und Kinder zurücklassen.
Aber die Frage ist eher, welchen Leidensdruck wohl die Person selbst ausgesetzt ist und irgendwo auch die Frage zu stellen, ob die Rolle der Eltern unter dieser Situation zu erfüllen wäre.
Vielleicht baute man auch darauf, der Westen holt die dann schon raus.
Guck Dir mal die Doku an. Da sind welche im Sommer 1989 abgehauen und haben sich bach dem Mauerfall geweigert, die Kinder zu sich zu nehmen.
Das ändert die Situation natürlich massiv. Das ist eine Schweinerei. |
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17.06.2024 10:15 Uhr |
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Ich sah diese Doku.
Am erschütternsten fand ich die Tatsache, dass die Kinder den Versuch machten ihre Mütter/Eltern zu finden und kalte Ablehnung erfahren mussten.
In einem Falle forderten sie sogar "Zurückgelassenes" (Wohnungseinrichtung?Auto?500 DDR-Mark?Abschiedsbrief?) zurück.
In einem anderen Falle freute sich lediglich der jüngere Bruder und die Mutter erschütterte durch ihre Primitivität.
Ein einziger Fall erschien mir positiv, allerdings dauerte die Annäherung 20 Jahre in einem beidseitig schmerzhaften Prozess. |
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17.06.2024 10:18 Uhr |
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"Jedes Kind hat auch einen Vater."
Genau.
Und die Mütter mussten Lösungen finden.
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17.06.2024 10:23 Uhr |
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Insgesamt fand ich die Doku erfreulich unpathetisch, auch wenn der Titel Anderes befürchten ließ.
Und dass die Mütter (und auch ein paar Väter) in den Wirren der Wendezeit aber auch danach überhaupt nicht juristisch belangt worden sind, ist in meinen Augen auch ein veritabler Skandal. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.06.2024 10:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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17.06.2024 10:37 Uhr |
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"Es ist aber nicht selten...."
Das ist hier nicht das Thema!
Entsprechend der Doku erfolgte der Hinweis auf die Väter durch 2 Dolerinnen.
Ich denke, dass "Väter, die aus der DDR abgehauen sind" die zurückgelassenen Mütter und Kinder vor Probleme gestellt haben, die sich ein Außenstehender/Nachgeborener/westlich Sozialisierter kaum vorstellen kann.
Die Notwendigkeit der Aufarbeitung zurückgelassener traumatisierter Kinder unabhängig vom Alter ist ein eindrückliches Fazit dieser Dokumentation! |
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17.06.2024 10:39 Uhr |
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Nein, dafür fehlt mir jedes Verständnis. |
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17.06.2024 10:39 Uhr |
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Zitat:Zitat:"Jedes Kind hat auch einen Vater."
Genau.
Und die Mütter mussten Lösungen finden.
Es ist aber nicht selten, das mit oder ohne Diktatur im Rücken die Frau sich entfernt und im gleichen Rahmen sagt, was interessieren mich die Kinder, ich will Leben und frei sein.
Auch Väter sitzen oft mit Kindern da und wissen nicht, wie lösen wir das. Zitat:Zitat:"Jedes Kind hat auch einen Vater."
Genau.
Und die Mütter mussten Lösungen finden.
Es ist aber nicht selten, das mit oder ohne Diktatur im Rücken die Frau sich entfernt und im gleichen Rahmen sagt, was interessieren mich die Kinder, ich will Leben und frei sein.
Auch Väter sitzen oft mit Kindern da und wissen nicht, wie lösen wir das.
Zugegeben, ich kenne auf 3 Väter, denen es so ging. Aber ich kenne 13 Mütter aus meinem privaten Umfeld, denen es so ging, 9 aus der Nachbarschaft, zu denen ich keine nähere Beziehung hatte und etliche aus meinem beruflichen Umfeld.
"Oft" ist also in deinem Beitrag, zumindest aus meiner Sicht, arg übertrieben. |
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17.06.2024 10:47 Uhr |
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@ Barneby
Zustimmung.
Aber das ist halt ein ganz anderes Thema als das, worum es in der Doku ging. |
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17.06.2024 10:57 Uhr |
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Um nochmal doch auf das Thema einzugehen: Nein, mir fehlt jedes Verständnis dafür. Die Flucht in den Westen war Flucht vor der Verantwortung. Ich habe jedes Verständnis für alle, denen die DDR zu eng gewesen ist. Aber dann gilt in solchem Fall immer "nicht ohne meine Kinder". Dann hätten sie eben keine Kinder bekommen sollen. |
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