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Von:  EvaHulzinger  25.07.2024 11:32 Uhr
Muss man Dollfuß als jemanden sehen, der sich Hitler als erster sich mit seinem Staat entgegenstellte und damit mit dem Leben bezahlte?
Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte.“ (Friedrich Schiller, „Wallenstein“ – Prolog). Dieses Zitat ist wie geschaffen für das Geschichtsbild von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß. Trotz aller zu Recht kritischen Betrachtungsweisen der ständestaatlichen, autoritären Ausrichtung der damaligen österreichischen Bundesregierung ist es unbestritten, dass diese, vom Dritten Reich in jeder erdenklichen Weise angegriffen, nach 1933 sehr wohl außen- und innenpolitisch Europas ersten umfassenden Staatswiderstand gegen den Nationalsozialismus leistete. Auch dafür stand und starb Dollfuß.

Trotzdem wird er heute zum Opfer einer ignoranten „Cancel Culture“. Die rasche und vollständige Niederschlagung des NS-Putschversuches vom 25. Juli 1934, dem Dollfuß zum Opfer fiel, bereitete Adolf Hitler die erste Niederlage und versetzte ihn in nachhaltige Panik. Der eben erst als Vizekanzler des Reiches zurückgetretene Franz von Papen beschreibt diese Stunden später in seinem Memorandum vom 3. 10. 1945: „Der Führer, zu diesem Zeitpunkt in Bayreuth, beschwor mich, nach Wien zu fahren und die Angelegenheit in Ordnung zu bringen.“ Papen stellte dafür jedoch Bedingungen, wie, neben der sofortigen Abberufung von Hitlers Landsknecht, dem Führer der NSDAP in Österreich, Theo Habicht, was praktisch einem Schuldbekenntnis für den Mord an Dollfuß gleichkam, das „Verbot der Tätigkeit der NSDAP in der österreichischen Politik“, und dass der „Anschluss nur auf Grund einer langsamen, friedlichen Entwicklung durchgeführt werde“. Und all dies schriftlich und vom Führer unterfertigt.

Die Presse vom 25.5.1934
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Von:  EvaHulzinger  25.07.2024 11:30 Uhr
[Österreicher in der Wehrmacht]Kannst Du diese inneren Zweifel des österreichischen Wehrmachtsangehörigen Spannocchi nachvollziehen?
Das alles das womöglich anerzogene Voreingenommenheiten sind und ich vorbeigehe an einem welthistorischen Genie, der alles besser macht, alles besser versteht und auch noch nachweist, dass er Recht hat. Ich gebe zu, dass es Monate nach dem sogenannten Frankreichfeld gab und wo ich echt an mir und meiner inneren Einstellung zweifelte, obwohl ich sie nicht überwinden konnte….
… die sichtbaren Erfolge. Polen, Norwengen, davor schon der Erfolg in Spanien, der durch die Deutschen entschieden wurde, dann kam dann dieser gigantische Erfolg in Frankreich, dass das einem doch sehr beeindruckt hat. Vielleicht hätte es nicht sollen, aber es hat mich beeindruckt.
Emil Spannochi in Österreich I – Folge 11 – Vom Siegen und Sterben
https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Spannocchi
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Von:  EvaHulzinger  25.07.2024 10:07 Uhr
[Österreicher in der Wehrmacht]Ging die Wehrmacht mit dem österreichischen Offizierspotenzial verschwenderisch um?

Je höher der Dienstgrad, desto stärker das Maß der anfänglichen Zurückstufung. Wie verschwenderisch mit personellen Ressourcen umgegangen wurde, erhellt das Beispiel von General Eimannsberger, einst als Heeresinspektor ranghöchster Offizier des Österreichischen Bundesheeres: Nach seiner Versetzung in den Ruhestand (1930) arbeitete Eimannsberger als Theoretiker des Panzereinsatzes und beeinflusste durch seine Schriften maßgebend die Einsatzdoktrin der deutschen Panzerwaffe unter General Guderian. 1939 wurde Eimannsberger reaktiviert, erhielt aber keine seinem Alter (61 Jahre) und Dienstgrad angemessene Funktion und bat daher 1940 um Rückversetzung in den Ruhestand.
Bis 1943 blieb er als »General z. V.« ohne Funktion, dann wurde er pensio-niert. Erst im Laufe des Krieges und angesichts der hohen Verluste kam es zur Gleichstellung der höheren Offiziere aus der »Ostmark« mit jenen des »Altreiches«. Das seltene Beispiel, dass ein Reserveoffizier die Generalscharge erreichte, bietet der einstige k.u.k. Fregattenleutnant Paul Meixner, der 1944, allerdings bereits in britischer Kriegsgefangenschaft, zum Konteradmiral d. R. befördert wurde. Bei den höchsten Rängen blieben die Österreicher nichtsdestoweniger unterrepräsentiert: Keiner der 16 Feldmarschälle der Wehrmacht entstammte der Ersten Republik, allein dem k.u.k. Feldmarschall Eduard Feiherr v. Böhm-Ermolli wurde ehrenhalber der Titel eines Generalfeldmarschalls der Deutschen Wehrmacht verliehen. Von den insgesamt mehr als 2.000 deutschen Heeresgenerälen erreichten 220 Österreicher bei Heer, Luftwaffe, Polizei und Waffen-SS die Generalscharge, davon brachten es vier ehemalige Bundesheer-Oberste zu Armeeführern (Generaloberst Erhard Raus, General Franz Böhme, General Maximilian de Angelis , General Dr. Alfred Ritter von Hubicki ), einer sogar zum Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe (Generaloberst Dr. Lothar Rendulic), und der ehemalige Kommandant der österreichischen Luftwaffe (Generaloberst Alexander Löhr64) wurde Oberbefehlshaber einer Luftflotte.

Bertrand Michael Buchmann - Die Österreicher in der deutschen Wehrmacht - Erschienen 2009 im Böhlau-Verlag?
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Von:  EvaHulzinger  25.07.2024 07:27 Uhr
Gedenkst trotz seiner Verfehlen heute des wohl prominentesten Opfers des NS-Terrors Dr. Engelbert Dollfuß?
Es ist an jenem 25. Juli 1934 kurz vor 13 Uhr, als einige Lkw ungehindert in den Hof des Wiener Bundeskanzleramtes einfahren. Ungehindert, weil die aufgesessene Mannschaft Bundesheer- und Polizeiuniformen trägt. In Wahrheit handelt es sich um 150 Angehörige der illegalen „SS-Standarte 89“. Kaum im Hof, stürmen die Männer in die Amtsräume und besetzen das Gebäude. Ihr Ziel: die zum Ministerrat versammelte Bundesregierung und den autoritär regierenden Kanzler Dollfuß gefangen zu nehmen und zum Rücktritt zu zwingen. Danach sollte ein gefügiger Kanzler installiert werden, der über Neuwahlen der NSDAP den Weg zur Macht bereiten würde. Zeitgleich zum Putsch sollte die verbotene SA in den Bundesländern die Sicherheitskräfte ausschalten, eine Art Volkserhebung auslösen und so den Umsturz absichern.

Bekanntlich funktionierte fast nichts an diesem Plan. Bis auf Bundeskanzler Engelbert Dollfuß war kein bedeutendes Regierungsmitglied mehr im Kanzleramt. Ausgerechnet die wertvollste Geisel, den Kanzler, schossen die Putschisten an, sodass er bis 15:45 Uhr hilflos verblutete. Und der SA-Aufstand in Teilen der Steiermark und Kärntens sowie einzelnen Gebieten Salzburgs und Oberösterreichs wurde nach teils heftigen Kämpfen niedergeschlagen. Am Ende waren 113 NS-Aufständische, 105 Kämpfer auf Regierungsseite und elf Unbeteiligte tot. Adolf Hitler, der den Putsch befohlen hatte, musste seine erste – und für lange Zeit einzige – Niederlage einstecken.

Die Presse vom 24.07.2024
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Von:  skippy.  24.07.2024 12:06 Uhr
Ist die Erinnerung an die k.u.k. Monarchie oder auch noch das heutige plüschige Österreich-Image eine Nachwirkung der politischen Stagnation unter der überlangen Regentschaft von Kaiser Franz Joseph I.?
Franz Joseph I. regierte als Kaiser von 1848 bis 1916, also 68 Jahre lang. Seit 1866, als aus dem Kaisertum Österreich die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wurde, passierte dort eigentlich gar nichts mehr und der Status Quo wurde nur noch verwaltet. Sein Sohn, Kronprinz Rudolf, beging 1889 Suizid. Rudolf bezeichnete die Regierung Franz Joseph I. als bloßes Durchwursteln.

Und genau das scheint Österreich nach außen schwer geprägt zu haben: Walzertakt, Gemütlichkeit, operettenhaftes Getue, Schlagobers und jede Menge gedrechselter Schnickschnack bestimmen bis heute das, was man sich unter "Österreich" vorstellt. Und es scheint, als wäre der Geist von Franz Joseph I. immer noch überall im Amt.
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