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[Themenwoche Schlanker Staat] Sollte man sämtliche steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten abschaffen? |
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06.10.2024 16:17 Uhr |
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Ja! Wir haben einen Mangel an Arbeitskräften. Bürokratieabbau setzt in den Verwaltungen Kräfte frei. Der Öffentliche Dienst müsste nicht mehr mit der Privatwirtschaft um Arbeitskräfte konkurrrieren. Daher wäre Bürokratieabbau geboten.
Dazu kommt, dass Abschreibungsmöglichkeiten Subventionen sind, welche den Markt verzerren. Das Dienstwagenprivileg ist ein Beispiel für eine Fehlentwicklung.
Ich persönlich präferiere eine Flattax auf alle Einkommensarten. Dazu gehören auch Unternehmensgewinne.
Eine Flattax belastet allerdings Mindestlöhnys höher als Besserverdienende. Daher muss da eine Entlastung geschaffen werden. Deswegen befürworte ich ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 800 € in Verbindung mit einem lokalen Grundwohngeld in Höhe der günstigsten 1-Zimmer-Löcher vor Ort. Wer nicht sozialversichert arbeiten geht, muss sich von dem Grundeinkommen freiwillig krankenversichern. Da liegt der Eingangssatz wohl derzeit bei 180 € (AOK NW, KV+PV). Dem Arbeitnehmer bleibt also schon mal mehr vom Grundeinkommen.
Das Grundeinkommen spart Personal und Geld in den Bereichen Kindergeld, Bafög, Grundsicherung etc. Nur für Menschen mit Behinderung oder Erkrankung sollte es noch eine Extra-Kasse geben, die Härten ausgleicht, etwa mit einem Blindengeld.
Da die Bürokratie-Mühle entfiele, sinken auch volkswirtschaftliche Kosten bei den Betroffenen. Z.B. Menschen mit Depression würden nicht beständig drangsaliert und ausgebremst, sondern aufgefangen. Beim Krebskranken würden Existenzängste wegen Wegfall des Krankengeldes wegfallen. Und die Retnerin, die 7 Kinder großgezogen hatte, müsste nicht mit Mini-Rente auskommen, sondern hätte das Grundeinkommen und das Grundwohngeld obendrauf. Im weiteren würden Aspekte wie Chancengerechtigkeit gesichert.
Die Flattax müsste dann vermutlich 30 bis 40 % betragen. Aber niemand müsste wegen des hohen Steuersatzes hungern. Die Schere zwischen Arm und Reich ließe sich ein wenig im Winkel verkleinern. |
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06.10.2024 16:24 Uhr |
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@ Falsacappa
Ich hatte die Diskussion im RL schon wiederholt mit den verschiedensten Leuten...
Immer mit dem gleichen Ergebnis: Wenn es einen echten Fachkräftemangel gäbe, würden sich die Personalabteilungen und generell auch die Arbeitgeber an sich, insgesamt korrekter und seriöser verhalten. Tun sie aber nicht. |
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06.10.2024 18:00 Uhr |
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Flattax auf Einkommen aller Art ist überhaupt keine gute Idee. Denn Einkommen aus Arbeit sollte im Sinne von Leistungsbelohnung so wenig wie möglich bzw. gar nicht steuerbar gemacht werden. Egal ob selbständig oder nicht-selbständig. |
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06.10.2024 18:03 Uhr |
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Zitat:Zitat:Die Flattax müsste dann vermutlich 30 bis 40 % betragen.
Alter...
Du hast vermutlich übersehen, dass heute ein zu versteuerndes Einkommen von über 80 k€ erzielt werden muss, um auf einen Durchschnittssteuersatz von 30 % zu kommen. Auf 40 % kommt man erst bei über 330 k€.
Dein Vorschlag führt dazu, dass alle, die unter 80 k€ verdienen (oder unter 330 k€) - also die berühmte Mittelschicht - eine dramatisch höhere Steuerlast zu tragen hätten.
Wenn man noch berücksichtigt, dass Beiträge zu den Sozialversicherungen (KV und Rente),Wege zum Arbeitsplatz, private Altersvorsorge (Riester und Rürup) heute abgesetzt werden können, ist das Brutto-Einkommen in Richtung 100 k€, um auf 30 % Steuern zu kommen.
Für sich genommen ist auch derzeit die Steuerlast eines üblichen Einkommens gar nicht das größte Problem (auch wenn Lohnbesteuerung ungerecht ist). Es sind die Sozialabgaben, die jetzt schon für fast alle hoch sind und explodieren werden. Wir reden von Steigerungen um bis zu 150 EUR im Monat ab nächsten Jahr - wenn auch dies das Beispiel für vergleichsweise hohe Einkommen ist. Aber auch alle anderen wird es früher oder später erwischen.
Die Sozialabgaben sind die tickende Zeitbombe. Sie sind zu hoch und das ist auf der Einnahmenseite nicht mehr zu lösen. |
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07.10.2024 13:11 Uhr |
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Ich verstehe das Konzept nicht. Abschreibungen macht man dann, wenn es nicht gerechtfertigt ist, eine Ausgabe sofort in voller Höhe wirksam werden zu lassen. Wenn ich also für mein Büro ein teures Kopiergerät kaufe, dann kann ich die Kosten weder sofort berücksichtigen - weil zu hoch - noch verteilt - weil keine Abschreibung möglich? Meinen Gewinn und damit mein Einkommen schmälert der Preis des Kopierers. Soll ich nur noch billigen Kleinkram kaufen dürfen, um ihn berücksichtigt zu bekommen? |
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10.10.2024 21:24 Uhr |
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Also nehmen wir an, ein Autohändler kauft ein Fahrzeug für 5000 € und verkauft es für 6000 €. Dann muss er auf 6000 € Einkommensteuer zahlen, diese ist höher als 1000 € und frisst somit mehr als seinen effektiven Gewinn aus dem Geschäft auf? |
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11.10.2024 14:32 Uhr |
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Man arbeitet, um davon zu leben,also private Ausgaben bestreiten zu können. Dies gilt für Arbeitnehmer und Unternehmer gleichermaßen. Unternehmer leben vom Gewinn, also vom Überschuss ihrer Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben. Wenn sie das, was sie zur Erzielung betrieblicher Einnahmen ausgeben müssen, nicht mehr steuerlich berücksichtigt bekommen, sei es als Ausgabe oder sei es im Wege der Abschreibung, dann wird ihnen ein Einkommen unterstellt, das sie nicht haben. Ein Betrieb, der keinen Gewinn abwirft, ist tot. Er wird vom Unternehmer eingestellt und alle Beschäftigten werden entlassen. |
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