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Von:  EvaHulzinger  19.11.2024 12:09 Uhr
Glaubst Du, dass die Sowjetunion ohne ausländischer Materialhilfe gegen die Wehrmacht durchgestanden hätte?
Schon im September 1941 erreichten die ersten amerikanischen Flugzeuge die UdSSR, danach steigerten sich die Lieferungen kontinu-ierlich. Nachdem das Deutsche Reich den USA am 11. Dezember 1941 den Krieg erklärt hatte, brachten amerikanische Transportschiffe ihre Hilfsgüter über mehrere Routen nach Murmansk und Archangelsk an der sowjetischen Nordküste sowie nach Wladiwostok an der Ostküste.
Eine weitere Route für Hilfsgüter führte über Nome in Alaska nach Anadyr in Sibirien. Diese wurde vor allem für die Überführung von Flugzeugen in die Sowjetunion genutzt. Auf dem südlichen Landweg erreichten amerikanische Güter die Sowjetunion über den Persischen Golf und den seit August 1941 von britischen und sowjetischen Truppen gemeinsam besetzten Iran, sowie über Indien. Im Iran eröffneten die USA deswegen noch im Spätsommer 1941 eine eigene Militärmis-sion sowie 1942 ein eigenes U.S. Persian Gulf Command und bauten zielstrebig die Hafenstädte Basra und Chorramschahr aus. Insgesamt wurden weit über 14000 Flugzeuge, etwa 7000 Panzer, über 400 000 Militärjeeps und -lastwagen, etwa 13000 Eisenbahnwaggons und Lokomotiven, knapp 300 U-Boot-Jäger und Torpedoboote sowie
90 Frachtschiffe von den USA geliefert? Hinzu kam britische und kanadische Unterstützung.

Lieferungen der USA an die UdSSR 1941-1945
Flugzeuge 14 795
Panzer 7056
Jeeps 51503
Lastwagen 375 883
Motorräder 35 170
Traktoren 8071
Geschütze 8218
Maschinengewehre 131633
Güterwagen 11155
Lokomotiven 1981
Frachtschiffe 90
U-Boot-Jäger 105
Torpedoboote 197

Bernd Stöver
Geschichte der USA
Von der ersten Kolonie bis zur Gegenwart
Seite 424
2., aktualisierte Auflage. 2019
© Verlag C.H. Beck oHG, München 2012; ISBN 978 3 406 71364 4
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Von:  EvaHulzinger  19.11.2024 12:00 Uhr
War die bedingungslose Rückführung der Sowjetbürger durch die Alliierten 1945 ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit?
Ähnlich emotionslos verhielten sich die Westmächte in Bezug auf die vom sowjetischen Außenminister Molotow erneut angeschnittene Frage, wie mit den noch im Westen weilenden sowjetischen Staatsbürgern umzugehen sei, die die UdSSR zurückführen wollte. Die Mehrheit dieser knapp 5,5 Millionen Menschen wurde mit Hilfe der Westmächte zurückgebracht, teils gegen ihren ausdrücklichen Willen. Die Vereinigten Staaten, so hatte das US-Außenministerium schon im Januar 1945, also vor der Konferenz in Jalta, den Sowjets mitgeteilt, hätten kein Verlangen, sowjetische Staatsbürger vor ihrer Rückführung in die Sowjetunion zu schützen. Stalin sah sie unterschiedslos als Kollaborateure, und entsprechend wurde mit ihnen verfahren. Rund
20 Prozent der Ausgelieferten wurden zum Tod verurteilt, ungefähr
60 Prozent zu teilweise hohen Haftstrafen im GULag; nur etwa 20 Prozent blieben unbehelligt. Ein Teil derjenigen, die sich aus Zufall oder mit einer Portion Glück der «Repatriierung» entziehen konnten - und dies waren nicht zuletzt die aktiven Kollaborateure -, organisierte sich in den folgenden Jahren als antikommunistische Emigration und gestaltete etwa über Rundfunkstationen maßgeblich die amerikanische Propaganda im Kalten Krieg mit.

Bernd Stöver
Geschichte der USA
Von der ersten Kolonie bis zur Gegenwart
Seite 447
2., aktualisierte Auflage. 2019
© Verlag C.H. Beck oHG, München 2012; ISBN 978 3 406 71364 4
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Von:  EvaHulzinger  18.11.2024 15:10 Uhr
Würdest Du den Immigration Act von 1924 als rassistisch einstufen?
Als Datengrundlage wurde die Volkszählung von 1890 zugrunde gelegt. Es schloss asiatische Arbeiter von der Einwanderung aus,[1] insbesondere chinesische Immigranten, denen seit dem Chinese Exclusion Act von 1882 die Einreise in die USA untersagt war, sowie chinesische Prostituierte[2] und verstärkte den Effekt der Alien Land Acts einiger westlicher Bundesstaaten, die japanische Amerikaner daran hinderten, legal Land zu besitzen.[3] Es löste den Emergency Quota Act von 1921 ab. Das Gesetz zielte darauf ab, die Immigration von Südeuropäern und Osteuropäern, die seit den 1890ern zahlreich eingewandert waren, weiter einzuschränken, und untersagte Ostasiaten und Indern die Immigration völlig. Für die Einwanderung aus Lateinamerika wurden keine Grenzen beschlossen.

Das Gesetz wurde nach intensiver Lobbyarbeit mit starker Unterstützung des Kongresses beschlossen.[4] Es gab nur 8 Gegenstimmen im Senat[5] und eine Handvoll Gegner im Repräsentantenhaus. Am entschiedensten wandte sich der frisch gewählte Vertreter von Brooklyn, Emanuel Celler, gegen das Gesetz. Über die nächsten vier Jahrzehnte hinweg machte Celler, der dem Haus fast ein halbes Jahrhundert angehörte, die Aufhebung des Gesetzes zum Gegenstand eines persönlichen Kreuzzugs.

Einige der entschiedensten Anhänger des Gesetzes waren von Madison Grant und seinem 1916 erschienenen Buch The Passing of the Great Race beeinflusst. Grant war ein Eugeniker und ein Anhänger der Rassenhygiene. Er versuchte die Überlegenheit der nordeuropäischen Rassen zu beweisen. Aber die meisten Verfechter des Gesetzes wollten vor allem den ethnischen status quo aufrechterhalten und die Konkurrenz fremder Arbeiter vermeiden.[6]


Relative Anteile der Immigranten aus dem Norden und Westen Europas (rot) und aus dem Süden und Osten Europas (blau) in den Jahrzehnten vor und nach der die Einwanderung begrenzenden Gesetzgebung
Das Gesetz stoppte ‚unerwünschte‘ Immigration mit Quoten. Es schloss bestimmte Herkunftsländer aus dem asiatisch-pazifischen Dreieck wie Japan, China, die Philippinen, Laos, Siam (Thailand), Kambodscha, Singapur (damals eine britische Kolonie), Korea, Vietnam, Indonesien, Burma (Myanmar), Indien, Ceylon (Sri Lanka) und Malaysien aus.[7] Es schloss Immigranten aus, die, wie man meinte, eine unerwünschte „Rasse“ hatten.[7]

https://de.wikipedia.org/wiki/Immigration_Act_von_1924
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Von:  skippy.  14.11.2024 15:20 Uhr
Apropos Magdeburg. Wäre heutzutage ein Bürgerkriegszenario für Deutschland denkbar, bei dem in einem Massaker 20.000 Menschen abgeschlachtet werden?
Der Bezugspunkt ist hier die "Magdeburger Hochzeit" vom 20. Mai 1631, als marodierende Truppen des kaiserlichen Generals Tilly im Dreißigjährigen Krieg ca. 20.000 Einwohner der Stadt Magdeburg abschlachteten.

Wäre sowas heute ebenfalls noch in Deutschland denkbar?
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 Nicht in dieser Form. Sondern schlimmer. Das haben die Jahre 1933 bis 1945 gezeigt.27,3%  (3)
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Von:  EvaHulzinger  12.11.2024 15:12 Uhr
Wären die Österreicher im Falle eines Widerstandes besser oder schlechter bestellt in Hinblick auf die Wehrwürdigkeit gewesen?
Die Wehrwürdigkeit für die Wehrmacht wäre möglicherweise abhanden gekommen, wenn man 1938 zumindest mal eine Salve in Richtung Grenze abgelassen hätte. Anderseits wäre man wohl wie die Volksdeutschen in die Waffen-SS gesteckt worden. Ob das nun so der Gewinn ist, sei eine andere Frage.
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