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Fragenübersicht Wie steht ihr zum geschlechtergerechten Schreiben?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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22.08.2019 10:43 Uhr
Ich halte das für eine Beschäftigung für eine ideologisch wildgewordene Clique von sogenannten linksintellektuellen Überideologen.

Was nützt es, wenn man schreibt

Die Arbeiter*In Anna Xy erhält nur 60 Prozent des Lohnes ihrer männlichen Kolleg*Innen.

Oder dann doch lieber: Der Arbeiter Anna xy erhält den gleichen Lohn, wie die Männer.

Wo hat sie mehr davon?

Vom linken Geschwurbel oder von einer echte Gleichberechtigung, die eben nicht ide Sprache verhunzt.
22.08.2019 10:50 Uhr
Sternchen in Wörtern ändern nichts an der tatsächlichen Rolle im Leben.

Einige glauben, diese Sternchen führen zu Gleichberechtigung und vergessen, dass die Sternchen an den Rechten überhaupt nichts ändern.

Da ist also in weiten Teilen eine Alibidiskussion, um sich nicht mit den relevanten Fragen zu befassen.
22.08.2019 10:52 Uhr
@Autriche
Also, an deinem Beitrag oben ist so ziemlich alles falsch. Deine beiden Beispielsätze haben mit "geschlechtergerechtem Schreiben" genau nullkommanix zu tun.
22.08.2019 10:54 Uhr
@ Autriche Zur Klärung meines Vorverständnisses zu diesem Thema: Ich stehe der geschlechtergerechten Schreibung eher indifferent gegenüber. Sie stört mich nicht, ich halte sie aber auch nicht für das Mittel der Wahl zur Überwindung von Geschlechterungerechtigkeiten.

Ich glaube aber, dass du in deinem Beispiel zwei unterschiedliche Aspekte in nicht nötiger Weise gegeneinander ausspielst: Als ersten Aspekt die geschlechtergerechte Sprache, die du nach deinem Verständnis als Aspekt definierst, der für Betroffene keine Fortschritte bringt und als anderen Aspekt die Frage der Lohngleichheit, die für Betroffene enorme, praktische Wirkung hätte.

Es geht, meine ich, geschlechtergerechter Sprache ja aber nicht primär darum, Lohnunterschiede oder sonstige harte Unterschiede im gesellschaftlichen Umgang mit Geschlechtern unmittelbar auszugleichen. Das könnte Sprache auch gar nicht, dafür ist sie kurzfristig nicht das richtige Medium. Es geht da wohl eher darum, langfristig eingeübte Sprachbilder in Frage zu stellen und damit zu zeigen, dass manch gedachte Selbstverständlichkeit gar keine zwingende Selbstverständlichkeit ist.

Und diesen Aspekt kann ich schon sehr gut nachvollziehen, auch wenn ich - Verweis nach oben - kein leidenschaftlicher Verfechter bin.
22.08.2019 10:57 Uhr
Um's mal mit einem etwas verwegenen Vergleich etwas deutlicher darzulegen: Gregor Gysi hat in öffentlichen Gesprächen und Interviews über die Rolle (linker) Opposition mal gesagt, dass man zumindest den Zeitgeist verändern kann, also Vorverständnisse die dann zu konkreter Politik führen. So in etwa, glaube ich, ist das bei geschlechtergerechter Sprache auch (auch wenn das nichts mit der politischen Linken zu tun hat).
22.08.2019 11:03 Uhr
In der Frage habe ich meine Haltung geändert.

Früher habe ich es abgelehnt, weil es a) nichts an den gesellschaftlichen Zuständen ändert und b) weil ich es für eine Verhunzung der Sprache gehalten habe.

In einem Zwischenschritt habe ich Sternchen, Binnen-I und was es da sonst noch so gibt immer noch abgelehnt, war aber der Meinung, wenn die grammatisch männliche Form für beide Geschlechter stehen kann, dann muss das auch bei der weiblichen Form der Fall sein. Ich habe in Texten unter dem üblichen Verweis "gilt für beide Geschlechter" zwischen den Formen gewechselt oder auch mal durchgehend die eine oder andere gebraucht.

In letzter Zeit habe ich aber festgestellt, dass die Sternchen-Gegner da mindestens so einen ideologischen Kampf draus machen wie die Befürworter. Das hat nun auch nicht meine Billigung. Deshalb habe ich mich mit dem Sternchen versöhnt und nutze es auch gelegentlich. Durchgehend werde ich das aber wahrscheinlich nie tun.
22.08.2019 11:06 Uhr
Der Vollständigkeit halber beide Geschlechter zu nennen ist für mich akzeptabel. Auch das generische Maskulinum inkl. eines Hinweises dass beide Geschlechter gemeint sind ist OK (z.B. in einer wissenschaftlichen Arbeit). Was ich radikal ablehne sind alle Sternchen, Unterstriche, Binnen-I oder sonstige Sprachverhunzungen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.08.2019 11:10 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.08.2019 11:08 Uhr
Was Sankara geschrieben hat, trifft ziemlich genau auch auf mich zu.
22.08.2019 11:14 Uhr
Ich nehme die Sternchen u.a. zur Kenntnis, mache kein Drama daraus, nutze diese Art eines "geschlechtergerechten Schreibens" selbst aber konsequent nicht.
22.08.2019 13:23 Uhr
Absoluter Nonsense, den ich in der Regel toleriere, außer, mir wirft jemand penetrant und am laufenden Band Sternchen und sonstiges entgegen.
22.08.2019 14:24 Uhr
Zitat:
In letzter Zeit habe ich aber festgestellt, dass die Sternchen-Gegner da mindestens so einen ideologischen Kampf draus machen wie die Befürworter.


Ich habe noch keinen Ablehner gesehen, der aus eigenem Antrieb einen ideologischen Kampf um Sternchen führt. Das geht ja auch gar nicht. Ohne die Sternchen gäbe es gar keinen Gegenstand für einen Kampf.
22.08.2019 18:08 Uhr
Schon der Name "geschlechtergerecht" ist Nonsens, Sternchen sind der Punkt, wo die Sprache verhunzt wird und zu einem Herrschaftsinstrument: nur noch in Ideologie gebildete Menschen dürfen mitreden, Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche werden zunehmend von Diskussionen ausgeschlossen.
22.08.2019 18:40 Uhr
Halte ich nichts von, sinnlose Sprachverhunzung.

Hätte "geschlechtergerechtigkeit der Sprache" tatsächlich einen Einfluß auf die Gleichberechtigung der Geschlechter, müßte es diesbezüglich einen großen Unterschied geben etwa zwischen Ungarn (ungarisch hat gar keine grammatikalischen Geschlechter) und Nachbarländern wie Slowakei oder Rumänien. Gibt es aber nicht.
23.08.2019 00:20 Uhr
tja, liebe Dolende, das Wort Dolende meint nicht das Ende von Dol, sondern ist geschlechtergerechter Sprech für Dolerinenn und Doler und Diverse, die dolen. Diverse, die dolen, sind nicht zu verwechseln mit diversen Dolern mit all ihren Liebenswürdigkeiten und Macken.

Machen wirs kurz: ich werde mir diesen Gendersprech nicht draufarbeiten. Für mich ist das was für gelangweilte Gewerkschaftsführende Geschlechtergerechtigkeitsfanatiker und Evangelische und evangelische gelangweilte geschlechtergerechtigkeitsfanatische Gewerkschaftsführende.

Wer beleidigt sein will, weil ich nicht so schreiben werde, der möge es gerne sein. Und Leute, die geschlechtstechnisch unter "divers" fallen, sollen mir einfach mitteilen, wie sie angeredet werden wollen, dann lasse ich mir was einfallen, dass sie sich außer Männern und Frauen auch angesprochen fühlen können.

Aber so einen vorauseilenden gutmenschlichen Gehorsam in Sprachverhunzung lehne ich ab. Und das obwohl ich sehr gerne Gutmensch bin.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.08.2019 00:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.08.2019 00:37 Uhr
Es gibt verschiedene Methoden der Geschlechtergerechten Sprache. Dazu gibt es zum Beispiel einen ganz ordentlichen Wikipedia-Artikel.

Die Reduzierung auf Gender-Star ist nicht zutreffend. Im progressiven gesellschaftlichen Milieu werden verschiedene Formen immer mehr genutzt in Publikationen verschiedenster Art.

Viel auch der Gender-Star, in vielen Artikeln der TAZ wird der z.B. genutzt, aber auch, um ein anderes Beipiel zu nennen aus dem Kulturbereich, in Programmankündigungen des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.08.2019 00:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.08.2019 00:40 Uhr
"Auch das generische Maskulinum inkl. eines Hinweises dass beide Geschlechter gemeint sind ist OK"

mystic,

laut Rechtsprechung in der Bundesrepublik gibt es mehr als zwei Geschlechter.
23.08.2019 02:15 Uhr
@ J. Bercow,

"Ich habe noch keinen Ablehner gesehen, der aus eigenem Antrieb einen ideologischen Kampf um Sternchen führt. Das geht ja auch gar nicht. Ohne die Sternchen gäbe es gar keinen Gegenstand für einen Kampf."

Mal Ideologie hin oder her. Ohne den Protest gegen die Nutzung der Atomenergie hätte es gar keine Notwendigkeit gegeben, dass deren Befürworter*innen für ihren Einsatz kämpfen mussten. Alles hätte so ruhig und friedlich bleiben können.

So können gesellschaftliche Konflikte auch gelöst werden.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.08.2019 02:38 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.08.2019 03:30 Uhr
Zwischendurch eine Verständnisfrage an J. Bercow, um ein Detail zu klären:

Schreiben Menschen Handwerker_innen statt Handwerker*innen ist für dich alles in Ordnung?

Es geht dir nur um die Verwendung des Sterns?
25.08.2019 23:24 Uhr
Zitat:
"Auch das generische Maskulinum inkl. eines Hinweises dass beide Geschlechter gemeint sind ist OK"

mystic,

laut Rechtsprechung in der Bundesrepublik gibt es mehr als zwei Geschlechter.

Das ist schön für die Rechtsprechung. Deswegen gibt es dennoch nur 2 biologische Geschlechter.
26.08.2019 05:36 Uhr
@Kaffeetasse,

es gibt Menschen, die nach den biologischen Kriterien weder eindeutig als männlich oder weiblich zugeordnet werden können.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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