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Fragenübersicht [Themenwoche Flucht, Migration und Integration] Mal angenommen Du wärest in Nordkorea aufgewachsen und volljährig. Würdest Du einen Fluchtversuch wagen?
1 - 15 / 15 Meinungen
16.04.2019 14:52 Uhr
Diese Fragestellung läßt sich kaum beantworten, da über die Lebenswirklichkeit der Nordkoreaner keine ausreichenden Kenntnisse vorliegen.

Höchstwahrscheinlich hätte ich als volljähriger Bürger genug damit zu tun, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten und eine Flucht, über die streng bewachte Grenze, wäre keine wirkliche Option.
16.04.2019 14:55 Uhr
Schwer zu sagen.

Bei allem, was man aus diesem Land so mitbekommt, kommen ja beinahe nur zwei Optionen in Frage: Flucht oder Machtübernahme.
16.04.2019 15:08 Uhr
Ich habe es mich nicht getraut, aus der DDR zu fliehen und so ähnlich wäre es wohl auch mit Nordkorea.
Man hat halt nur ein Leben zur Verfügung ...
16.04.2019 15:34 Uhr
Zitat:
Ich habe es mich nicht getraut, aus der DDR zu fliehen und so ähnlich wäre es wohl auch mit Nordkorea.
Man hat halt nur ein Leben zur Verfügung ...


Wobei ich glaube, dass man die DDR mit Nordkorea nicht vergleiche kann.

Uns erschien der Überwachungsstaat im Osten schon gewaltig zu jener Zeit, wenn man sich so die Grenze anschaut und was man so weiß über die Dichte der Bespitzelungsträger.

Die Gigantomanie der Ãœberwachung in den Oststaaten ist lapidar gegen das was die dort abziehen.

Zudem kommt noch etwas hinzu. Wenn Du Dich geschickt dumm angestellt hast, würdest Du bei der Flucht nicht abgeknallt, hast Dich bei der Absicht erwischen lassen. Bist nach Bautzen gegangen und so grauslich es dort war, mit Glück bist Du vom Westen freigekauft worden.

Das ist schon grauslich genug für unsere Maßstäbe gewesen. Die Verhöre, die Methoden usw. Auch nach Helsinki, als nicht mehr so geprügelt wurde.

Aber in welcher Relation steht dazu Nordkorea. Ein Konzentrationslager. Die Berichte dort sind erschreckend. Dort kommt keiner mehr raus. Wenn Du nicht erschlagen oder erhängt wirst, dann sitzen dort noch 3 Generationen nach Dir.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.04.2019 15:35 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.04.2019 15:40 Uhr
@ FAK1

Es war aber hier nach Flucht gefragt.
Und die Gefahr, den Fluchtversuch nicht lebend zu überstehen, war groß.

Deine weiterreichenden Überlegungen mögen teilweise nicht so verkehrt sein - waren aber hier nicht das Thema.
16.04.2019 16:04 Uhr
Wärest Du im deutschen Reich ein Nazi gewesen? Das sind diese nur sehr schwer beantwortbaren Fragen.
16.04.2019 19:50 Uhr
Wäre ich in Nordkorea aufgewachsen, würde ich dann überhaupt auf den Gedanken kommen, dass Nordkorea nicht das Paradies ist? Ich würde doch kaum etwas über andere Länder wissen.

Und wenn ich es wissen würde, dann hätte ich wahrscheinlich Freunde und Familie dort, die ich wahrscheinlich in diesem Leben nicht wiedersehen werde. Ich würde dort bleiben, außer es ginge um mein Leben.
17.04.2019 08:26 Uhr
Ich habe so gut wie keine belastbaren Informationen über den Lebensalltag der Menschen und ihre Zufriedenheit damit. Generell bin ich skeptisch, wenn es darum geht, aus den Einwohnern eines besonders armen oder autoritär regierten Landes grundsätzlich Opfer zu machen. Sehr viele Menschen werden vermutlich leiden, ob diese sich dann aber auch als Opfer identifizieren lassen wollen, ist eine ganz andere Frage.
17.04.2019 08:51 Uhr
Für mich ist es absolut nicht nachvollziehbar, daß sich jemand zu einer Flucht aus der DDR entschlossen hat und "sich absichtlich erwischen ließ, um freiwillig nach Bautzen zu gehen , um dann evt. mit Glück frei gekauft zu werden"

Ich stelle in Frage, daß Du da Beweise liefern könntest!



@FAK1



P.S. Auch wenn dieser Kommentar nicht zur Umfrage gehört, mußte er sein!
17.04.2019 08:56 Uhr
@Harzhexe

Ist wohl eine Frage des Verstehen wollen bzw. Verstehen können.

Es geht hier nicht darum, dass es Denkmuster in dieser Art gab von Leuten, welche Fluchtabsichten hegten.

Es geht lediglich um einen Denkansatz, der sich aus den Möglichkeiten ergibt, die wir heute wissen.

Einfach ein hypothetischer Strang in einer hypothetischen Umfragen.

Oder sitzt Du in Nordkorea und planst Deine Flucht?

@Harzhexe?
17.04.2019 08:59 Uhr
Zitat:
Und wenn ich es wissen würde, dann hätte ich wahrscheinlich Freunde und Familie dort, die ich wahrscheinlich in diesem Leben nicht wiedersehen werde. Ich würde dort bleiben, außer es ginge um mein Leben.


@Compadre

Die Frage stellt sich doch dann, wenn man in Nordkorea einer gewissen Schicht angehört. Anscheinend und laut dem was wir wissen, werden heute noch Leute dort verfolgt, deren Ahnen auffällig waren.

Wenn der Onkel 1952 zu den Amis und Süüdkoreanern desertiert ist, dann ist Deine Klasse heute noch schlecht und ein Leben in einem Straflager in 3. Generation durchaus denkbar.

Dann ist auch die Frage zu stellen, ob man noch so am Leben hängt oder es einfach probiert rauszukommen.

Ob man in der Hölle lebt oder totgeschlagen wird, ist einem dann wohl auch egal.

17.04.2019 09:05 Uhr
Falls Dir der Freikauf nicht bekannt ist:

Der Häftlingsfreikauf begann Ende 1962 und endete im Herbst 1989 mit der Freilassung der politischen Gefangenen in der Zeit der Wende und friedlichen Revolution in der DDR.[2] Zwischen 1964 und 1989 wurden insgesamt 33.755 politische Häftlinge für mehr als 3,4 Milliarden DM freigekauft. Außerdem wurden etwa 250.000 Ausreisewillige freigekauft, das waren Menschen, die einen Ausreiseantrag gestellt hatten.[3] Tatsächlich wurden so wohl über 8 Milliarden DM an die DDR gezahlt.

Häftlingsfreikauf
17.04.2019 09:20 Uhr
Zitat:
Falls Dir der Freikauf nicht bekannt ist:

Der Häftlingsfreikauf begann Ende 1962 und endete im Herbst 1989 mit der Freilassung der politischen Gefangenen in der Zeit der Wende und friedlichen Revolution in der DDR.[2] Zwischen 1964 und 1989 wurden insgesamt 33.755 politische Häftlinge für mehr als 3,4 Milliarden DM freigekauft. Außerdem wurden etwa 250.000 Ausreisewillige freigekauft, das waren Menschen, die einen Ausreiseantrag gestellt hatten.[3] Tatsächlich wurden so wohl über 8 Milliarden DM an die DDR gezahlt.

[url]Häftlingsfreikauf[/url]

Darüber hatte auch Klaus Kordon in seiner Autobiographie geschrieben: Krokodil im Nacken.
17.04.2019 09:45 Uhr
"Falls Dir der Freikauf nicht bekannt ist..."

Natürlich ist das bekannt gewesen.
Aber diese Tatsache hat absolut nichts mit Deiner oben gemachten Aussage zu tun, daß jemand in gewisser Weise bei einem Fluchtversuch geplant hat, erwischt zu werden und in Bautzen inhaftiert zu werden.


Deine danach das als hypothetisch zu sehende Aussage möchte ich nicht weiter kommentieren.

@FAK1




Zum Thema der Umfrage:

Einen solchen Fluchtversuch hätte ich nicht gewagt!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.04.2019 10:24 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.04.2019 17:54 Uhr
Ich kenne weder die Gegebenheiten in Nordkorea noch meine Gedankengänge, wenn ich dort sozialisiert worden wäre. Vermutlich sieht auch die Realität vor Ort anders aus als es uns deutsche Medienhäuser glauben machen wollen - die ja selbst i.d.R. nichts wissen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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