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Fragenübersicht Was meinst Du zu dem Vorwurf, dass Assads Regierungstruppen die eigene Bevölkerung mit Giftgas angegriffen haben?
1 - 13 / 13 Meinungen
26.08.2013 22:31 Uhr
Das ist mit höchster Wahrscheinlichkeit Schwachsinn, trotzdem wird die Behauptung als Anlass mißbraucht werden, von westlicher Seite Krieg führen.
Assad war auf der Siegerstraße in dem Konflikt. Es war klar, dass westliche Staaten, insb. die USA, nur unter der Voraussetzung eingreifen werden, wenn Giftgasangriffe nachgewiesen werden können. Es ist somit völlig durchsichtig, dass ein solcher sinnloser Giftgasanschlag nicht von Assads Regierungstruppen selbst durchgeführt worden sein kann, sondern bestenfalls von seinen Gegnern, um doch noch die USA zum Eingreifen zwingen zu können. Zur syrischen Opposition gehören bekanntlich z.B. auch islamistische Gruppierungen mit einem verachtenswerten Menschenbild, denen ein paar Todesopfer relativ egal sein dürften.
27.08.2013 04:50 Uhr
Den dümmsten "Beweis" lieferten die Kreigstreiber aus dem Westen: die Opposition sei nicht in der Lage, Chemiewaffen herzustellen, daher könne der Angriff nur von Assads Leuten verübt worden sein....
27.08.2013 05:15 Uhr
Wem nutzt wohl ein "demokratisiertes" Syrien?
Wer ist an der Spaltung der Araber stark interessiert?
27.08.2013 06:14 Uhr
Ich halte es auf beiden Seiten für möglich. Beide Seiten sind nicht sonderlich zimperlich wenn es um Menschenrechte geht.
27.08.2013 06:18 Uhr
Es ist nicht unmöglich, dass es von beiden Seiten eingesetzt hätte werden können. Assad traue ich das zu, die Rebellen haben sicher aber auch Kontakte zu einflussreichen Menschen, die an solche Mittel heran kämen.
Solange es keinen Beweiß für den Einsatz und dessen Urheber gibt ist ein eingreifen des Westens mehr als kritisch zu sehen.
27.08.2013 07:16 Uhr
Da ist das Assad-Regime gerade dabei, den Bürgerkrieg für sich zu entscheiden und die wichtigsten Städte und Straßen zu kontrollieren. Und dann - wie aus dem Nichts - gibt es einen Giftgas-Angriff auf Zivilisten und die mächtigsten Militärmächte der Welt planen nun, einzugreifen und das Assad-Regime zu beseitigen.

Wer hat also den Nutzen von diesem Giftgas-Angriff? Und welchen Rückschluss lässt im Hinblick auf einen Verusacher zu?
27.08.2013 08:52 Uhr
Ich halte es für wahrscheinlich, aber es bleibt Unsicherheit.

Daß Assads Truppen gerade auf dem Vormarsch sind, ist jedenfalls kein Gegenbeleg. Denn von einem Sieg sind sie noch weit entfernt - es ging beim Giftgaseinsatz immerhin um Vororte von Damaskus.

Den Rebellen würde ich zwar zutrauen, daß sie irgendwo erbeutete Giftgasgranaten einsetzen. Aber das hier war wohl ein großer, gut organisierter und flächendeckender Einsatz - so etwas schafft wohl nur die syrische Armee mit Luftwaffe und dem vollen Arsenal an Möglichkeiten.
27.08.2013 09:20 Uhr
In iesem Falle sind alle denkbaren und undenkbaren Möglichkeiten möglich. Als Täter kommen Assads Armee auf Befehl Assads in Frage, ebenso die Rebellen, es kommen Militärs in Frage, die selbständig ohne Assads Anweisung gehandelt haben, es kommen Al-Quaida-Terroristen in Frage, Israel und/oder die USA könnten ihre Hände im Spiel haben, ebenso Frankreich oder Großbritannien. ...
27.08.2013 09:38 Uhr
Es ist wenig wahrscheinlich, dass Assad den Amerikanern vorsätzlich einen Kriegsgrund liefert.

Allerdings ist es für islamische Kämpfer, die auf fremde wie eigene Menschenleben scheißen durchaus eine Möglichkeit, einen Giftgasangriff durchzuführen, um so die Amis in den Krieg zu bringen.

Im sich anschließenden Chaos können die islamistischen Warlords dann ebenso mächtig werden wie in Irak und Afghanistan.
27.08.2013 10:30 Uhr
Nach dem Irak-Kriegen und Afghanistan glaubt das doch eh keiner mehr. Überhaupt: Wenn Giftgasangriffe etwas schlimmes wären hätte man den Irak angegriffen als er diese wirklich besaß und einsetze, man hätte die Konzerne bestraft die bei der Fabrikation halfen und dann hätten beispielsweise die USA selber nicht noch so ein stolzes Arsenal.
27.08.2013 11:03 Uhr
Zitat:
Wem nutzt wohl ein "demokratisiertes" Syrien?


Seinen Bürgern.

Zitat:
Wer ist an der Spaltung der Araber stark interessiert?


Al Kaida.
27.08.2013 13:08 Uhr
Ich habe wirklich Probleme mit der Einordnung des Vorfalls. Vom militärischen Standpunkt aus war der Einsatz einfach nur dumm. Die syrischen Streitkräfte haben auch mit konventionellen Waffen letztlich eine Übermacht gegenüber den Rebellen. Ein Angriff ist unnötig gewesen. Zugleich wusste man, dass man (zumindest) die westliche Welt damit provoziert. Die berühmte rote Linie, die im Winter 2012 von Obama angesprochen wurde dürfte auch al-Assad bekannt gewesen sein. Zugleich ist genau jener Aspekt eine Chance für die syrische Regierung: Man kann, bei einer möglichen Intervention von westlichen Kräften, die Schuld auf den Westen schieben (was ja schon heute teilweise behauptet wird). Aber das ist mehr als riskant und bei einer solchen Operation werden Risiken (von guten Militärs) minimiert. Von daher habe ich gewisse Zweifel, ob der Einsatz von Seiten der regulären syrischen Armee durchgeführt wurde.

Bei den Rebellen gibt es nur einen Grund diese Waffe einzusetzen: Es der syrischen Regierung unterzuschieben um endlich eine externe Intervention zu provozieren. Man weiß, dass es jene getroffen hat, die zu den Rebellen gehören bzw. sie unterstützen. Das Angriffsgebiet war Rebellengebiet. Bei der heterogenen Gruppe der Rebellen sind diverse Interessen vertreten. Von radikalen Islamisten bis hin zu Demokraten gibt es diverse Ideen für ein Syrien ohne al-Assad. Das ist auch der kleinste, gemeinsame Nenner der Rebellen (nebenbei gesagt). Und man weiß eben nicht, wie weit diese Gruppen gehen würden um ihre Ziele zu erreichen. Fakt ist, dass die Rebellen eher unterlegen sind und nur mit größter Anstrengung der regulären Armee Paroli bieten können. Bestimmten Gruppen würde ich den Einsatz von solchen Waffen zutrauen. Zugleich fehlt mir der Glaube, dass sie in der Lage sind diese einzusetzen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es al-Assad war, der diese Waffe einsetzte ist somit am wahrscheinlichsten. Zugleich ist es eine unsägliche Dummheit gewesen und ein mehr als riskantes Spiel mit dem Feuer. Man weiß, dass Syrien enorme Arsenale an Chemiewaffen haben, wahrscheinlich die größten Vorkommnisse auf der Welt (laut Jan van Aken). Ich kann es mir nur durch zwei Dinge erklären: Blindheit vor Wut und Hass gegenüber den Rebellen oder eine selbständige Aktion der Armee ohne Wissen oder Zutun von al-Assad. Eine bewusste Provokation einer Intervention wäre so dumm (weil letztlich das sichere Ende seines Regimes), dass ich es mir bei einem so gebildeten Menschen wie al-Assad nicht vorstellen kann.
27.08.2013 18:38 Uhr
Zitat:
http://apxwn.blogspot.de/2013/08/baschar-al-assad-im-interview-fur.html#.UhuPQqz7vac


Interview mit Präsident Assad vom 26.08.2013

Auszug:"Die Verlautbarungen der Politiker der USA, des Westens und anderer Staaten sind eine Verhöhnung des gesunden Menschenverstandes und Verachtung gegenüber der öffentlichen Meinung ihrer Völker. Es ist Nonsens: erst gibt es Anschuldigungen, und erst dann sammelt man Beweise. Genau das macht das mächtigste Land - die USA. Anders gesagt, am Mittwoch wurden wir angeschuldigt, und erst zwei Tage später ließ die US-amerikanische Regierung verlauten, jetzt mit der Beweisaufnahme zu beginnen. Wie sollten sie denn diese Beweismittel sammeln, wo sie sich doch fernab befinden? Wir werden beschuldigt, die Armee habe chemische Waffen in einem Gebiet eingesetzt, welches angeblich unter der Kontrolle von Rebellenkämpfern stehe. Es gibt aber in diesem Gebiet keine definierbare Frontlinie zwischen der Armee und den bewaffneten Gruppierungen. Kann denn ein Staat chemische oder andere Massenvernichtungswaffen an einem Ort einsetzen, wo seine eigenen Truppen konzentriert sind? Das widerspricht der elementaren Logik. Aus diesem Grunde sind solche Anschuldigungen ausschließlich politischer Art, und Grund dafür ist eine Reihe von Erfolgen der Regierungskräfte gegen die Terroristen.


Was die Untersuchung von Kriegsverbrechen in Syrien angeht, so sind wir die ersten, die eine Untersuchung durch eine internationale Kommission gefordert haben. Als die Terroristen eine Rakete mit Giftgas auf Aleppo abgefeuert haben, und zwar kurz nach vielfachen Verlautbarungen des Westens, die Regierungstruppen seien bereit, chemische Waffen einzusetzen, haben wir eine Untersuchung durch ausländische Fachleute gefordert. Diese Position war mit Russland abgestimmt, wir wollten, dass die USA, Frankreich und Großbritannien sich selbst davon überzeugen, dass das nicht unser Werk ist, sondern dass unsere Feinde chemische Kampfstoffe einsetzen. Sie hätten sich anhand von konkreten Fakten davon überzeugen können, nicht nur anhand von haltlosen Anschuldigungen.


Im Verlauf der letzten Wochen haben wir mit der UNO über die Arbeit einer Kommission verhandelt, und schließlich sind die Fachleute zu uns gekommen (einige Stunden nach dem Interview wurde bekannt, dass die syrische Regierung und die UN-Kommission das gemeinsame Vorgehen bei der Untersuchung des angeblichen Einsatzes von Chemiewaffen abgestimmt haben – „Izvestia“). Das Ergebnis ihrer Arbeit wird der UNO vorgestellt werden."
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