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Fragenübersicht Ist Assad das geringere Übel?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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14.09.2013 08:03 Uhr
Leider ist die Gefahr, daß Islamisten die "Macht" übernehmen könnten, zur Zeit sehr groß.

Aber zu sagen, Assad wäre das geringere Übel hieße wählen zwischen Teufel und Beelzebub...
14.09.2013 08:03 Uhr
Ja, ich glaube schon, denn wenn tatsächlich die Mehrheit der Syrer gegen ihn wäre, dann hätte er sich nicht so lange halten können
14.09.2013 08:20 Uhr
Indigo: Gegen Despoten kann man leider so übers Knie gebrochen nicht wirklich erfolgreich etwas ausrichten. Leider. Und wir kennen die Befindlichkeiten des einzelnen Syrers nicht wirklich.

Hätte man zu Zeiten des Dritten Reiches die Leute gefragt, was sie wirklich von Hitler hielten (unterstellen wir mal durch eine ausländische Abordnung des Roten Kreuzes unter Zusicherung der Anonymität), könnte ich mir durchaus vorstellen, daß spätestens ab 1942 die Pro-Hitler-Stimmung ein ganz anderes Bild ergeben hätte. Die Deutschen hatten einfach "nur" Angst, ihre Meinung offen auszusprechen, da sie wußten, daß sie dann relativ schnell von der Gestapo einkassiert werden würden.
14.09.2013 08:44 Uhr
Zitat:
wenn tatsächlich die Mehrheit der Syrer gegen ihn wäre, dann hätte er sich nicht so lange halten können


Das ist vermutlich weniger eine Frage der Mehrheitsverhältnisse als vielmehr eine Frage der Bewaffnung.
14.09.2013 08:45 Uhr
Dieses Land macht mir Sorgen - die können eigentlich nur vom Regen in die Traufe kommen.
14.09.2013 09:28 Uhr
@nutelladieb

Du stellst eine Behauptung auf, die ich so für inakzeptabel halte (bezüglich des Nationalsozialismus) und der Vergleich mit Syrien des 21. Jahrhunderts ist nicht gegeben.

Die Problematik in Syrien ist, dass die Weltgemeinschaft zu lange zugesehen hat oder durch Unterstützung des Mordens im Konflikt mit agierte (auf beiden Seiten). Die Weltgemeinschaft fragt sich gegenwärtig, sowie viele ihrer Bürger, ob wir uns ein weites Irak oder Afghanistan (was beides schon schwer zu vergleichen ist) leisten können, dabei haben wir uns schon vor gut zwei Jahren ein zweites Ruanda geschaffen mit der Besonderheit, dass nicht einmal UN-Truppen vor Ort sind und andere Waffen genutzt werden als bei diesem Konflikt. Die Weltgemeinschaft schaut zu wie sich Menschen gegenseitig abschlachten und zugleich Flüchtlingsmaßen dieses Land in ebenfalls instabile Staaten verlassen, worin ebenfalls ein Konfliktpotential besteht. Wir sehen doch schon heute, wie sich der Krieg in Syrien in den Libanon vertieft, die Hisbollah ist schon lange vor Ort aktiv.

Die Frage nach dem geringsten Übel stellt sich nicht. Die geopolitischen Interessen der Großmächte sind zu verschieden. Die USA wollen al-Assad stürzen, China und Russland stützen und die EU kann keine klare Position beziehen (wie fast immer). Die Frage, die sich heute stellt ist, wann der Punkt erreicht wird, wo das Morden in Syrien ein Ende findet. Und das ist keine Frage von Diplomatie sondern von militärischer Überlegenheit und jede Menge Blut. Das wir jetzt, egal wie, handlungsunfähig sind realistische Machtveränderungen zu unterstützen liegt alleine daran, dass wir die letzten Monate nur nach Syrien gesehen haben, aber nicht mehr taten.

Ach ja, Frau Wagenknecht hat sich wirklich wie eine offizielle Vertretung des al-Assad Regimes bei Anne Will angehört. Im Zusammenhang mit ähnlichen Äußerungen von ihrer Person, einiger Parteimitglieder, auch bezogen auf andere Konflikte, ist es mir unerklärlich, wie eine solche Frau in der Bundesrepublik Deutschland Karriere machen kann. al-Assad ist nicht das geringere Übel, kein Stabilitätsfaktor in dieser Region - er ist ein Spielball seiner Gönner wie der Iran oder Russland. Die Opposition hingegen ist so zerstritten und wird von Tag zu Tag immer mehr gespalten, dass man tatsächlich befürchten muss, dass es mit ihnen ebenfalls keine Chance auf ein "freies" Syrien gibt.

Ganz ehrlich: Wir sind selber schuld. Wenn wir uns eine Macht dorthin schaffen, die Israel (der einzige wirkliche Partner und Freund mit den selben Wertevorstellung von uns in dieser Region) ernsthaft bedroht (Golan-Höhen ist so ein Thema mit viel Sprengstoff) können wir uns selbst auf die Schulter klopfen und sagen: "Gut gemacht." Und al-Assad hat ja schon angekündigt, dass Israel das Opfer wäre, wenn die Amerikaner und Franzosen "reagieren" würden.

Nichts tun ist auch eine Handlung. Und jede Handlung erzielt eine Wirkung und provoziert eine weitere Handlung.
14.09.2013 11:01 Uhr
Ich bin mit der Fragestellung nicht ganz glücklich, da es unterschwellig suggeriert, dass dort nur Islamisten und Assad involviert wären, während in der Wirklichkeit eine vielzahl unterschiedlicher Gruppen involviert ist.

Neben Assad und den Islamisten gibt es beispielsweise auch noch die freie Syrische Armee sowie die Kurden, wenngleich diese Gruppen gegenwärtig wohl die Schwächsten sind. Und das alleine schon weil sie die geringste Unterstützung erhalten.

Aber wenn nur die Wahl zwischen Assad und den Islamisten wäre, so würde ich eher für Assad tendieren. Aber auch nur weil er bekannter und berechenbare ist als die Islamisten.



14.09.2013 11:12 Uhr
Zitat:
Ja, ich glaube schon, denn wenn tatsächlich die Mehrheit der Syrer gegen ihn wäre, dann hätte er sich nicht so lange halten können


Assad hat keine Mehrheit hinter sich, aber er kann sich auf seine Armee verlassen.
Wobei diese Bindung wahrscheinlich am stärksten duch die Komplizenschaft an den unzähligen Verbrechen gefestigt wird.
Es bedarf keiner Hellseherischer Fähigkeiten um zu erkennen, wass mit den Armeeangehörigen im Fall der Niederlage passiert. Oder um eine hostorische parallele zu ziehen: Es waren dänische und französische SS-Einheiten, welche bis zuletzt den Reichstag gegen die anstürmenden Russen verteidigt haben. Da bestand auch nur die Wahl zwiachen dem Tod im Kampf und dem Tod durch ein Exekutionskommando.

Auch findet Assad unterstützung bei den religiösen Minderheiten, welche Angst haben vor einer sunnitischen Dominanz. Zumal die arabische Geschichte auch nicht sonderlich reichhaltig ist an Fällen von religiöser Toleranz.

14.09.2013 13:26 Uhr
Wie Neocon schon sagte vegisst der Umfragesteller das die Mehrheit der Rebellen immernoch nicht aus Islamisten besteht.Genaus aus diesem Grund tendiere ich immernoch zu den Rebellen.Den wenn die Rebellen gewinnen haben demokratische Kräfte wenigsten eine Chance.
14.09.2013 14:58 Uhr
Ich sortiere Sch.. nicht nach Geruch!
14.09.2013 15:03 Uhr
Zitat:
Ich sortiere Sch.. nicht nach Geruch!




Jede Wette, dass du das tust!!
14.09.2013 15:34 Uhr
Passt scho, Pozi, ich hab Dich auch lieb.
14.09.2013 16:51 Uhr
Zitat:
Passt scho, Pozi, ich hab Dich auch lieb.


Wieso auch?

14.09.2013 17:35 Uhr
Ich hoffe nur das keine Islamisten an die Macht kommen. Ein Zweiter Iran wäre nicht wünschenswert. Man hat ja in Ägypten gesehen was unter Mursi so abging, das sollte sich nicht wiederholen.
14.09.2013 18:21 Uhr
Schwer zu sagen, weil derzeit völlig unklar ist, wie es in Syrien weitergehen wird.
14.09.2013 18:37 Uhr
Zitat:
Man hat ja in Ägypten gesehen was unter Mursi so abging, das sollte sich nicht wiederholen.


Das stimmt zwar, aber jetzt ist es auch nicht viel besser.

14.09.2013 18:40 Uhr
Zitat:
Neben Assad und den Islamisten gibt es beispielsweise auch noch die freie Syrische Armee sowie die Kurden, wenngleich diese Gruppen gegenwärtig wohl die Schwächsten sind.


Eben die Vielfalt macht es noch schwieriger und die amerikanischen und russischen Einflüsse sind auch nicht bei jedem willkommen.
Ein Wechsel kann also definitiv nicht innerhalb kurzer Zeit kommen.
14.09.2013 19:11 Uhr
Zitat:
Den wenn die Rebellen gewinnen haben demokratische Kräfte wenigsten eine Chance.


Haben sie zzt. eben leider nicht, da, wie gesagt, die USA und Russland zu sehr ihre Finger im Spiel haben.
Wie sollte dann etwas demokratisch dort werden?

14.09.2013 20:17 Uhr
Diese Frage ist die Frage zwischen Not und Elend. Beide Seiten morden jeden tag. Es ist nicht einmal bewiesen, wer den Giftgasangriff auf das besagte Dorf verübt hat. Durch Waffenlieferungen an Assad und die Rebellen wird das Leid der Bevölkerung nur verschlimmert. Es muss einen friedlichen Dialog geben, an dem alle Seiten teilnehmen unter Vermittlung der USA und Russlands. Denn: Bomben schaffen keinen Frieden!
15.09.2013 07:42 Uhr
@ F.A. Hayek:

Zitat:
Du stellst eine Behauptung auf, die ich so für inakzeptabel halte (bezüglich des Nationalsozialismus) und der Vergleich mit Syrien des 21. Jahrhunderts ist nicht gegeben.


Ich habe in der Tat überlegt, es zu bringen. Aber da mein Vorschreiber diese Lücke ließ, bei Betonung auf "wenn sie tatsächlich gegen ihn wären", konnte ich diesen Vergleich sehr wohl bringen.

Denn die Kernaussage ist: In beiden Systemen, und, wo ich diesen Gedanken gerade im Kopf habe, nehmen wir doch die ehem. DDR mit der StaSi dazu, in allen drei Systemen mußten/müssen all jene mit staatlicher Repression rechnen, sobald sie offen sagten/sagen würden, was sie von dem Staat hielten/halten.

Denn genau das hat in Syrien zum Bürgerkrieg geführt: Eine einfache, hier bei uns vollkommen normale Meinungsäußerung. In Syrien endete diese in staatlich ausgeübter Gewalt.

Und jetzt gehe ich _noch_ einen Schritt weiter und vergleiche diese Art des Mundtotmachens mit der immer noch latent schwelenden Situation in der Türkei!

Daß das "Umfeld" jeweils nicht mit Syrien deckungsgleich ist, das ist wohl klar. Aber in allen Beispielen hatten (bis zu einem ganz bestimmten Punkt) die Menschen Angst zu sagen, was sie wirklich dachten.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
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