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Fragenübersicht Kannst du dir Fußballstadien oder sonstige Sport- und Kulturarenen und die darin stattfindenden Events als quasi parlamentarische Einrichtungen vorstellen?
1 - 9 / 9 Meinungen
19.01.2022 11:00 Uhr
Von Parlamentarismus kann hier ja kaum die Rede sein. Viel eher von einer Art akklamatorischer Huldungung im Zusammenwirken mit schamlosem Populismus vor dem Hintergrund eines praktisch nicht festgeschriebenen Verfassungszustandes.

Wenn wir nicht aufpassen, wird uns dies auf medialem Wege wieder blühen.
19.01.2022 11:22 Uhr
Nein kann ich nicht. Und die Antike ist ja auch schon ein paar Jahre her.
Es gibt übrigens Historiker, welche die Auffassung vertreten, dass das Römische Reich nur deshalb so lange Bestand hatte, weil die von Augustus geschaffene Reichsverwaltung so perfekt funktioniert, dass sich spätere Cäsaren keine großen Sorgen mehr darum machen mussten und der Laden quasi von alleine lief.
19.01.2022 11:40 Uhr
Vorstellen kann ich mir viel - die Frage nach Sinn und Nutzen muss gestellt werden
19.01.2022 12:32 Uhr
Nein. Brot und Spiele dienen in allen Systemen nur zur Ablenkung von den wirklichen Problemen.
19.01.2022 12:47 Uhr
Zitat:
Nein. Brot und Spiele dienen in allen Systemen nur zur Ablenkung von den wirklichen Problemen.


@Herbert
Hast du überhaupt den Kern der Umfrage erfasst, alter Mann? Es geht nicht um "Ablenkung von wirklichen Problemen" sondern gewissermaßen eine Art politischer Willensbildung im Staatsaufbau.
19.01.2022 13:14 Uhr
Zitat:
Der Kaiser war auf die regelmäßige Akklamation des Volkes angewiesen, um sich seine Legitimität zu sichern. Hierzu zeigte er sich regelmäßig in öffentlichen Arenen, beispielsweise im Hippodrom in Konstantinopel. Dort empfing er die Akklamation der Zirkusparteien. Blieb diese aus, so drohten Machtverlust, Usurpationen und so genannte Zirkusaufstände.


Mit Luhmann gesprochen: Die geschichtliche Entwicklung von derartigen Verfahren zu den heute weitaus feiner gegliederten Entscheidungsverfahren ist eine Antwort auf gesellschaftliche Komplexitäten und sichert die Legitimation von Entscheidungen unabhängig von ihrem zukünftigen Inhalt ab.

Ein solches Verfahren wäre heute nicht in der Lage dazu, bei ausdifferenzierten Fragen entsprechende Entscheidungen zu legitimieren.
19.01.2022 13:26 Uhr
@ratio legis

D'accord. Allerdings stellt sich zunehmend die Frage, ob offizielle politische Entscheidungen nicht zunehmend durch mediale Events vorweggenommen werden. Wie gesagt: Talkshows im Fernsehen sind ja das Äquivalent zum Hippodrom. Und was dort gesagt und medial breitgetreten wird, legt ja die öffentliche Erwartung fest.
19.01.2022 13:34 Uhr
Zitat:
Talkshows im Fernsehen sind ja das Äquivalent zum Hippodrom. Und was dort gesagt und medial breitgetreten wird, legt ja die öffentliche Erwartung fest.
Es gibt für alle Beteiligten jede Menge Optionen, wie man das ändern könnte, wenn eine Änderung denn gewünscht ist.

In England wurde beispielsweise die Kulturministerin vom Speaker des House of Commons massiv dafür gerügt, dass sie ihre Pläne bzgl. Finanzierung der BBC zuerst über die Medien und eben nicht vor den Abgeordneten vorgestellt hat.
19.01.2022 14:18 Uhr
Zitat:
@ratio legis

D'accord. Allerdings stellt sich zunehmend die Frage, ob offizielle politische Entscheidungen nicht zunehmend durch mediale Events vorweggenommen werden. Wie gesagt: Talkshows im Fernsehen sind ja das Äquivalent zum Hippodrom. Und was dort gesagt und medial breitgetreten wird, legt ja die öffentliche Erwartung fest.


Ist ein guter Punkt als Beobachtung. Stellt natürlich Folgefragen, aus meiner Sicht insbesondere: Welche Folgen es hat, wenn durch diese Art von Formaten Vorfestlegungen für ausdifferenzierte Probleme angelegt werden.

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