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Fragenübersicht Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, zur Armutseinwanderung aus Südost-Europa: „Deutschland muss viel mehr Druck ausüben“ - Was sagst Du dazu?
1 - 20 / 25 Meinungen+20Ende
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04.03.2013 15:05 Uhr
Auf jeden Fall sollte und muss das Problem der Armutseinwanderung vor Ort gelöst werden, in den Ländern, in denen die Roma auch bislang gelebt haben. Jeder, der mal mit offenen Augen durch Länder wie Serbien und Bulgarien gereist ist, wird wissen, unter welchen unsäglichen Bedingungen diese Menschen dort zum großen Teil leben.

Nun frage ich mich aber, warum sich keine Sau bei der Aufnahme z.B. Bulgariens und Rumäniens in die EU dafür interessiert hat. Warum man nicht bereits damals darauf hingewirkt hat, die Lage der Roma dort zu verbessern. Jetzt, wo das Problem auch für uns akut zu werden scheint, wird man mal wieder wach. Ein wenig spät.

Im Übrigen wird man in Bulgarien derzeit bei der Bevölkerung nur auf wenig Zustimmung treffen, wenn man jetzt gezielt was für die Roma tun wollte. Die Bulgaren haben im Hinblick auf die gegenwärtigen Massenproteste, auf ein ein durch und durch korruptes Regierungs- und Rechtssystem, welches die "Wende" nach dem Zusammenbruch des Schiwkowschen Sozialismus nie ganz vollzogen hat, derzeit ganz andere Sorgen, als sich jetzt bei einer tief verwurzelten Abneigung gegen Roma genau um diese zu kümmern.
04.03.2013 16:14 Uhr
Zitat:
Deutschland muss da viel mehr Druck ausüben.


Alles in allem eine vernünftige, begrüssenswerte Position. Bestenfalls an dem "muss" könnte ich mich reiben.

Mann kann das machen, man sollte das in diesem Fall auch machen, freilich lehne ich es ab hier Verbindlichkeiten zu definieren. Die sozialen Probleme anderer Länder haben diese Länder zu lösen, Druck von aussen ist immer ein zweischneidiges Schwert.
04.03.2013 17:21 Uhr
Im Prinzip hat er recht. Die Probleme müssen vor Ort gelöst werden. Und wenn Deutschland dazu mit Druck etwas beitragen könnte, sollte es das tun.
Aber ich bin skeptisch, ob unser Druck da wirklich Positives bewirken würde.
04.03.2013 17:53 Uhr
Zitat:
Nun frage ich mich aber, warum sich keine Sau bei der Aufnahme z.B. Bulgariens und Rumäniens in die EU dafür interessiert hat. Warum man nicht bereits damals darauf hingewirkt hat, die Lage der Roma dort zu verbessern.
Naja, robbi, bei den Beitrittsverhandlungen hat man das ja durchaus noch getan. Nur die Umsetzung wurde dann leider nicht mehr kontrolliert und nun kanndas nur noch schwer sanktioniert werden - es sei denn, die EU-Staaten einigen sich gemeinsam auf ein schärferes Vorgehen gegen Verstöße innerhalb der EU.
Aber das ist doch recht unwahrscheinlich.

Ich habe Herrn Rose übrigens heute per Mail angefragt, ob er für einen neuerlichen "Promi-Chat" zu Verfügung stünde, nachdem er 2008 ja schon einmal Chatgast war.
Angesichts der derzeitigen Diskussion fände ich ihn einen sehr interessanten Chatgast.
Fall ich bis Donnerstag keine Rückmeldung bekomme, werde ich mal telefonisch bei Zentralrat der Sinti und Roma nachfragen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 04.03.2013 18:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.03.2013 10:58 Uhr
Wäre jetzt Herr Rose etwas konkreter geworden, wie dieser Druck aufgebaut werden soll und wie die Handlungen souveräner Staaten nachhaltig beeinflußt werden sollten, könnte man im unter Umständen zustimmen.


Viel interessanter wäre es gewesen wie er die von ihm vertetene Gruppe zu einem gesellschaftlichen Verhalten bringen möchte, das die üblichen Reibungspunkte und kriminellen Begleitumstände vermeidet.

So kam es im weiteren Verlauf des Interview`s wieder zu den üblichen Schematas wie Rassismusvorwürfen und den unvermeidbaren Verweisen zu Ausschwitz .

Warum die eingewanderten Romas an die Hand genommen werden müssen, um die hiesigen Wertevorstellungen umzusetzen, läßt er leider offen.
05.03.2013 11:36 Uhr
Zitat:
Viel interessanter wäre es gewesen wie er die von ihm vertetene Gruppe zu einem gesellschaftlichen Verhalten bringen möchte, das die üblichen Reibungspunkte und kriminellen Begleitumstände vermeidet.
Hast Du das ganze Interview gelesen, SBF_? Meiner Meinung nach hat er nämlich auch darauf geantwortet.
Vielleicht können wir ihn ja aber auch bald selbst dazu befragen, falls er einem erneuten Chat bei dol2day zustimmt.
05.03.2013 11:40 Uhr
@ Mensch

Wäre vielleicht hilfreich gewesen, den Teil des Interviews zu zitieren, in dem du den Erklärungsveruch vermutest.


Wenn du das Beispiel aus Berlin, Harzer Str. meinst, taugt das nämlich nicht ganz soviel.
05.03.2013 11:43 Uhr
Zitat:
Wäre vielleicht hilfreich gewesen, den Teil des Interviews zu zitieren, in dem du den Erklärungsveruch vermutest.
Wenn das der Aufhänger für meine Umfrage gewesen wäre, dann hätte ich das getan, SBF_. In der Umfrage geht es aber um einen anderen Aspekt des Themas.
05.03.2013 11:56 Uhr
Daher mein Einwand am Anfang meines Beitrages, wie soll dieser Druck aussehen ?


Er spricht in dem Interview von Ghettos, entspricht es denn der Wirklichkeit, das die Angehörigen der Romas mit Gewalt dazu gezwungen werden, ein abgegrenztes Gebiet zu bewohnen und wird das Verlassen dieses Gebietes mit körperlichen Zwangmaßnahmen sanktioniert ?

Jemand der angeblich so ein feines Gespür für Rassismus hat und im nächsten Atemzug mit solchen Begriffen kommt, hat einen sehr merkwürdigen Anspruch an eine sachliche Betrachtung.

05.03.2013 12:04 Uhr
Zitat:
Er spricht in dem Interview von Ghettos, entspricht es denn der Wirklichkeit, das die Angehörigen der Romas mit Gewalt dazu gezwungen werden, ein abgegrenztes Gebiet zu bewohnen und wird das Verlassen dieses Gebietes mit körperlichen Zwangmaßnahmen sanktioniert ?
Ich wage zu bezweifeln, dass er damit die Ghettos im nationalsozialistischen Sinne meint, SBF_.
Und eine gewisse Ghettoisierung im allgemeiner gefassten Sinne ist da durchaus feststellbar - ohne dafür jetzt einer Seite die Schuld dafür geben zu wollen, denn da spielen verschiedenste Faktoren zusammen.
05.03.2013 12:10 Uhr
Er braucht doch nur den Teil seiner Verwandtschaft,der sich nicht kultiviert benimmt, den Weg in die alte Heimat zeigen.


Früher haben die Religionsführer sogar das Meer geteilt, damit ihr Volk trockenen Fußes flüchten konnten.
05.03.2013 12:12 Uhr
Er wirft unserem Innenminister problematische Aussagen und einem Kölner Oberstaatsanwalt rassistische Zuordnungen vor und hantiert einem Absatz später mit Ausschwitz, Vernichtungslagern und derartig kontaminierten Begriffen wie Ghettos.

Ich traue dem Mann durchaus den Intellekt zu, genau die Außenwirkung seiner Worte abschätzen zu können und messe in daher mit dem von ihm geforderten Feingefühl für diese Thematik.
05.03.2013 12:15 Uhr
Wer bezahlt eigentlich diesen Vorsitzenden?
05.03.2013 12:17 Uhr
Schuld sind immer die Anderen. Wo bleibt die Selbstkritik und die Verpflichtung, sich zu ändern oder anzupassen?

10 Staaten tragen Schuld, nur dieses Volk ist unschuldig? Kommt mir irgendwie bekannt vor...
05.03.2013 12:25 Uhr
Zitat:
Er braucht doch nur den Teil seiner Verwandtschaft,der sich nicht kultiviert benimmt, den Weg in die alte Heimat zeigen.
Das ist schlicht nicht seine Aufgabe, Herbert. Rose ist der Vorsitzende des Zentralrates der Sinti und Roma IN DEUTSCHLAND, also der Vorsitzende deren Interessensverbandes HIER BEI UNS.

Zeigst Du Deinen entferntesten Verwandten auch den Heimweg, wenn Du das Gefühl hast, sie sind unerwünscht?
05.03.2013 12:27 Uhr
Zitat:
Schuld sind immer die Anderen. Wo bleibt die Selbstkritik und die Verpflichtung, sich zu ändern oder anzupassen?

10 Staaten tragen Schuld, nur dieses Volk ist unschuldig? Kommt mir irgendwie bekannt vor...
Das glaube ich Dir sofort, Herbert - entspricht es doch Deiner Denkweise.
Im Gegensatz zu Deiner Behauptung macht er aber keine alleinigen Schuldzuweisungen an andere - lies mal das ganze Interview.
06.03.2013 11:26 Uhr
diejenigen, die mit antisemitismusvorwürfen nur so um sich schmeißen, sehen im antiziganismus offenbar eine harmlose freizeitbeschäftigung.
06.03.2013 16:31 Uhr
er soll doch bitte einfach direkt sagen, wie viel deutschland bezahlen soll.
06.03.2013 16:33 Uhr
Zitat:
er soll doch bitte einfach direkt sagen, wie viel deutschland bezahlen soll.
Nur, dass DAS überhaupt nicht das Thema ist und auch nicht seine Intention.
06.03.2013 17:57 Uhr
Recht hat er damit, dass wir in Deutschland nicht das Zigeunerproblem lösen können.
Schwachsinn ist aber, dass die schlechte Lage der Zigeuner auf "Rassismus, Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit" beruht. Das ist vielmehr ein "hausgemachtes" Problem, da häufig Clanchefs der Zigeuner "ihre Leute" häufig bewusst von Bildung fernhalten, um sie besser steuern - und für kriminelle Machenschaften missbrauchen - zu können.
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