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Fragenübersicht Hast du manchmal den Gedanken, spurlos verschwinden zu wollen und den Bilanzbüchern dieser verwalteten Welt zu entkommen?
1 - 9 / 9 Meinungen
08.03.2021 09:02 Uhr
Es hat seinen Reiz, ein komplett neues Leben anzufangen. Andererseits fallen einem tausend Gründe und Abhängigkeiten ein, warum man dann doch nicht diesen Schritt wagt.
08.03.2021 09:10 Uhr
Dieser Gedanke kommt mir ab und zu. Und wenn ich mich frage, warum ich Geld spare, komme ich meistens zu dem Schluss, dass ich mir dadurch diese Option offenhalten will.
08.03.2021 09:14 Uhr
Die Frage ist für mich nur dann denkbar, wenn ich niemanden mehr habe, der aus der Familie da ist. Wobei ich da eigentlich nur an meine Mutter, mit den anderen habe ich eh nur Geburtstagskontakt.

Sicher kommt man mal auf den Gedanken, dass man abtaucht und sich allen Zwängen und allen Verpflichtungen entzieht und sich aus der Welt unauffindbar verschwindet. Nur sollte man sich dann über alle Konsequenzen klar sein.

Leben in der Einsamkeit und
unentdeckt. Krankheit als höchste Gefahr. Wo soll das in Mitteleuropa möglich sein? Dann muss man sich auch selbst versorgen können. Wenn ich der Welt ade sage, dann auch allen Bargeld, allen Hilfeleistungen, aller Bettelei. Dann mit ein paar Kilo Samen von notwendigen Pflanzen und Ade Du meine Welt.

Wie lang überlebt unsereins das?
08.03.2021 10:19 Uhr
In der Tat, dieser Gedanke kommt mir immer wieder mal.

Doch müsste ich dazu wohl in einem ganz anderen Land ansetzen, welches nicht so gut organisiert und elektronisch vernetzt ist wie Deutschland.
08.03.2021 10:31 Uhr
Das Problem beim Verschwinden ist, dass man für das bisherige Umfeld zwar von der Bildfläche verschwunden ist, aber dass man sich selbst notwendigerweise mitnehmen muss.

Nach außen hin und für die Anderen hat man sich abgekoppelt. Aber im eigenen Inneren gelingt das bestimmt nicht so ohne Weiteres. Man muss sich gegen Wehmut, Heimweh, Erinnerungen wappnen, alles, was einen zurücktreiben könnte.

Das Verschwinden in Kombination mit dem Vergessen gelingt dann eigentlich nur, wenn man gewissermaßen "vertrieben" wird: Als flüchtender Straftäter, als Emigrant, als Exilant.
08.03.2021 10:41 Uhr
Ich befürchte dadurch würde man nur einen Haufen Schulden auftürmen, alleine die Krankenkassennachzahlungen wären ein Alptraum.
08.03.2021 11:00 Uhr
Ich weiß nicht, wieviele Normalbürger jedes Jahr in die Illegalität abtauchen. Oder zumindest unvollständig verschwinden.

In meinem beruflichen Umfeld gab es mal einen Fall, bei dem ein Anwalt quasi von einem Tag auf den Anderen für niemanden mehr erreichbar war. Sein Partner in der Sozietät wußte praktisch gar nicht mehr Bescheid. Er war zwar in einer Sozietät, hatte aber ein eigenes Büro im Vorort der Großstadt. Und dort machte er praktisch die Fliege und stellte sämtliche Korrespondenz ein.

In einem solchen Fall werden gewissermaßen von der Kammer Vertreter bestellt. In diesem Falle wir. Und mein Chef schickte mich da hin, um irgendwas über den Verschwundenen heraus zu bekommen. Außerdem galt es, mögliche Aktenbestände zu sichern. Denn niemand wußte etwas über deren Verbleib.

Ich fuhr also hin in den Vorort, in diese stille Seitenstraße und fragte bei Anwohnern nach, um heraus zu bekommen, wo der Mann abgeblieben war. Niemand wußte eigentlich so richtig Bescheid. Das Haus, in dem sein Büro lag, wurde gerade von Handwerkern hergerichtet. Die wußten nichts über den Vormieter zu berichten. In der Nähe gab es ein Architekturbüro, die wußten auch nichts. Gegenüber gab es eine Psychologische Praxis, die erzählten undeutliche Dinge über "Polen" oder "Bulgarien" oder "Erfurt", wohin der Mann abgewandert sei.

Naja, aber es gelang mir, eine Nachbarin zu finden, die für ihn Post in Empfang nahm. Die wiederum erzählte, der Mann habe sich als Lehrer irgendwo an einem anderen Ort verdingt, hätte auch eine neue Wohnung genommen, irgendwo in einem definierten Gebiet im Bereich einer Großstadt. Genaue Adresse konnte aber auch sie nicht nennen.

Ich fuhr abends dort in dieses Viertel, es war von der Größe her überschaubar, und klapperte dort die Straßen und Hauseingänge ab, in der Hoffnung, ein Klingelschild zu finden. Aber das waren dort Eigentumswohnungen, die teilweise noch frisch im Bau waren und bei denen die Klingelschildern zumeist noch gar nicht beschriftet waren.

Aber die gegebenen Hinweise reichten ja auch erstmal.

Jedenfalls: Das war natürlich kein wirkliches Verschwinden. Aber es war doch ein deutliches Ausklinken aus dem gewohnten Umfeld.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.03.2021 11:05 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.03.2021 11:18 Uhr
Vielleicht irgendwann mal.
08.03.2021 15:10 Uhr
Lass dieses niedliche Geschichtchen verfilmen.


@radiolyse
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