Chat-Transkript vom 29.03.2009

Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Thema: Ich bin dann mal weg - Komasaufen bei Jugendlichen.

: Sabine_Bätzing hat den Raum betreten
: Sabine_Bätzing hat den Raum verlassen
: Ticho_(fpi) hat den Raum betreten
Ticho_(fpi): Liebe Frau Bätzing. Ich begrüsse sie schonmal vorab. Die Moderatorin wird ebenfalls gleich dabei sein und durch den Abend führen.
: Moderator hat den Raum betreten
Moderator: Guten Abend :)
Sabine_Bätzing: Guten Abend! Freue mich dabei zu sein und hoffe auf einen interessanten Abend!
Sabine_Bätzing: Guten Abend :) Wie wird die Moderation verlaufen? habe bislang immer nur selbst gechattet?
Moderator: Ich bin Daniela, gehöre zu den Betreibern von dol2day und werde heute moderieren. Ich freue mich sehr, dass Sie sich Zeit für uns nehmen.
Ticho_(fpi): Dann wären wir jetzt komplett und der Chat dürfte jetzt auch für alle sichtbar sein.
Sabine_Bätzing: Prima! @Daniela. Gibts "Spielregeln", die zu beachten sind?
Moderator: Vielleicht können Sie kurz noch etwas zu ihrer Person sagen? Danach würde ich dann anfangen die ersten Fragen die gerade ankommen hier einzustellen.
Ticho_(fpi): Mein Name ist Fred. Ich bin bei dol2day zum Internetkanzler gewählt worden. Ich möchte mich bei Ihnen im Namen der Community bedanken, dass sie die Chateinladung angenommen haben und hoffe auf ein interessantes Gespräch über das Thema Komasaufen.
Moderator: Nein, im Grunde ist es wie ein normaler Chat, nur dass die Fragen nach und nach reinkommen.
Sabine_Bätzing: Gerne. ich bin 34 Jahre alt. Seit 2002 im Deutschen Bundestag. Ich gehöre der SPD und bin seit 2005 Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Ich omme aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz (Neuwied/Altenkirchen)
Moderator: Frage von Logistiker an Sabine Bätzing:    "Guten Abend Frau Bätzing. Schöne Grüße aus dem Ww-Kreis."
Moderator: Frage von Cambria an Sabine Bätzing:    "guten abend!"
Moderator: Frage von PatrickM an Sabine Bätzing:    "sehr geehrte frau bätzing, reicht es nicht, dass raucher im öffentlichen raum (zurecht) eingeschränkt werden? wieso wollen sie diese nun auch noch im privaten raum (stichwort "rauchverbot im privat-pkw") beschränken? stellt dies nicht einen eingriff in die privatsphäre dar?"
Sabine_Bätzing: @Logistiker: Schöne Grüße in den Nachbarwahlkreis.... sitze gerade in Weyerbusch im AK-Land :))
Sabine_Bätzing: @Patrick: Natürlich darf der Staat nur im öffentlichen Bereich Nichtraucherschutzgesetze erlassen. Aber als Drogenbeauftragte st es auch meine Aufgabe, Eltern zB auf die Gefahren des Rauchens im PKW, vor allem für ihre Kinder, hinzuweisen. Die Presse hat das dann als Rauchverbot hochgezogen. Dies wird es aber nicht geben.
Moderator: Frage von Wader an Sabine Bätzing:    "Wie kann man erreichen, dass der Alkohol nicht mehr sgesellschaftlich so "anerkannt" wird?"
Sabine_Bätzing: @Wader: das ist sehr schwer. weil es sehr weit verbreitet ist. Mit Gesetzen erreichen wir dies nicht. Das geht nur durch Überzeugung. Schaffen von Bewusstsein. Deshalb wird es dieses Jahr im Juni vo 11.-17.6. die Aktionswoche "Alkohol-Kenn Dein Limit" geben - eine Kampagne, die ds Bewusstsein schärfen soll.
Ticho_(fpi): Ist das Problem Komasaufen ihrer Meinung nach ein Generationsproblem? Oder gab es dies früher auch schon und wurde nur einfach nicht wahrgenommen?
Sabine_Bätzing: @Ticho: Natürlich haben Jugendliche früher auch getrunken- und auch manchmal zu viel. Neu ist, dass immer früher begonnen wird (Einstieg liegt bei 14 Jahren im Durchschnitt), dass immer exzessiver getrunken wird, das Mädchen genauso häufig und exzessiv trinken wie Jungs und das es niemanden mehr stört.
Moderator: Frage von Schiffchen an Sabine Bätzing:    "Thema Klassenfahrten und Alkohol. Wie kann hinsichtlich dieses Problems stärker sensibilisiert und öffentlich vermittelt werden? "
Moderator: Frage von Kotetsu an Sabine Bätzing: "Grüße aus Köl, ein bisschen weiter entfernt^^"
Sabine_Bätzing: @Schiffchen: Hier müssen die Lehrer sensibilisiert werden. ggf. auch geschult. Im Umgang mit dem Problem. es müssen klare Regeln gesetzt werden und vor allem auch eingehalten (!) werden. Das ist oftmals aber nicht der Fall!
Sabine_Bätzing: @Kotetsu: Gruß ins Rheinland... :)
Moderator: Frage von Talle an Sabine Bätzing:    "Ist das Phänomen Komasaufen nicht eines, welches durch bloße Gesetzesverschärfungen oder neue Gesetzte wohl kaum zu lösen ist? Was also will die Politik tun, außer eine Studie in Auftrag geben oder eine Aufklärungskampagne starten?"
Sabine_Bätzing: @Talle. Völlig richtig: Wir brauchen die bestehenden Geseteze (zB Jugendschutz) nicht zu verschärfen. Wir müssen sie EINHALTEN. Außerdem wird es wichtig sein noch mehr zu Informieren und aufzuklären. Ebenso die Kinder stark zu machen und ihnen Lebenskompetenz zu vermittelen, damit sie in Situationen, in denen sie sonst zur Flasche greifen, anders über die Runden kommen (Stress zu hause, Stress in der Schule, Liebeskummer, Langeweile, Annerkennung, Party). Und es gilt auch, dass die Gesellschaft mehr hinguckt bei diesem Problem und nicht nur wegschaut!
Moderator: Frage von dorr Olli an Sabine Bätzing:    "Falls es bereits angebracht ist: Frau Bätzing, inwiefern versuchen Sie, nicht nur ungesetzlichen Drogenkonsum zu bekämpfen, sondern auch an den Beweggründen zu arbeiten, welche zum Konsum von Drogen verleiten?"
Sabine_Bätzing: @Talle: Lebenskompetenz aufzubauen, Selbstbewusstsein zu stärken - das ist das A und O.
Sabine_Bätzing: @von dorr Olli: das íst ganz wichtig. BEVOR wir über Maßnahmen reden, müssen wir zunächst die URSACHEN kennen, die junge Menschen bewegen sich Wochenende für Wochenende weg zu "beamen". Und diese Ursachen sind vielfältig...zB die große Verfügbarkeit von Alkohol, die jugendaffine Werbung, die Vorbildfunktion von Erwachsenene, der Gruppendruck, die fehlenden Freizeitalternativen, Stress... und sie können dies erweitern um Bildung, Familie, Werte... also ein Bündel von Ursachen.
Moderator: Und nun zwei Fragen die in dieselbe Richtung zielen
Moderator: Frage von Richard B. an Sabine Bätzing:    "Frau Bätzig, liegt das eigentiche Problem des Komasaufens bei Jugendlichen nicht doch in der hohen Akzeptanz von Alkohol in der Gesellschaft und in dem damit einhergehenden mangelndem Bewußtsein für die Risiken?"
Moderator: Frage von Richard B. an Sabine Bätzing:    "Brauchen wir nicht ein viel deutlicheres Bewußtsein in der Öffentlichkeit, daß man mit Drogen nicht vernünftig umgehen sondern diese nur mißbrauchen kann, und daß Tabak und Alkohol eben auch Drogen sind?"
Sabine_Bätzing: um noch mehr über die Ursachen zu erfahren, haben wir auch eine Studie in Auftrag, die dies erforscht. Damit wir noch genauer an die Wurzel des Problems gehen...
Sabine_Bätzing: @Richard B: wir müssen sicherlich ein stärkeres Bewussstein dafür schaffen, dass Tabak und Alkohl auch Suchtmitteln sein und abhängig machen. Alkohol ist nicht umsonsst "Volksdroge" nr. 1. Und Tabak kann man in der Tat nicht "verantwortungsbewusst" konsumieren. Tabak ist IMMER schädlich- für den Raucher direkt und für Dritte. Beim Alkohol kann man risikoarm konsumieren und damit auch verantwortungsvoll - aber das ist schwer.
Moderator: Frage von Wader an Sabine Bätzing:    "Was hat es mit dieser kampagne auf sich?"
Sabine_Bätzing: @Richard B. Das mangelnde Bewusstsein für die Risiken ist ein großes Thema! Ich höre gerade beim Alkohol immer wieder "Ich habe kein Problem mit Alkohol", "ich werde nicht abhängig" - "das kann mir nicht passieren"... aber vor diesem Risiko ist niemand gefeit. JEDER kann abhängig werden.
Sabine_Bätzing: @Wader: Sie meinen die Aktionswoche Alkohol? Sie findet zum zweiten Mal statt. Bundesweit wird in dieser Woche auf das Thema "Verantwortungsbewusster Alkoholkonsum" hingewiesen - die Menschen sollen einmal kritisch ihren eigenen Konsum hinterfragen. Und sich mit dem Thema auseinandersetzen. Mehr unter http://www.aktionswoche-alkohol.de/
Moderator: Frage von chamaya an Sabine Bätzing:    "Sind für bisherige Aktionen zum Drogenmissbrauch Erfolge zu verzeichnen? Wenn ja, welche?"
Sabine_Bätzing: @Chamaya: Ja, beim Tabakkonsum ist die Raucherquote bei Jugendlichen von 28 % im Jahr 2001 auf 15 % im Jahr 2008 zurückgegangen. Erreicht wurde dies durch eine Mix aus Maßnahmen. Einerseits Gesetze und andereseits Prävention und Vorbild in der Gesellschaft. Beim Alkoholkonsum gibts leider keinen Erfolg. Im Gegenteil, hier hat die Zwahl der Alkoholvergiftungen von Kindern und Jugendlichen von 9500 im Jahr 2001 auf 23.000 im Jahr 2008 zugenommen. Im Bereich von Cannabis nimmt die Zahl der Probiere leicht ab und auch im Bereich der übrigen illegalen Drogen gibt es derzeit KEINEN Anstieg.
Moderator: Frage von anhu1985 an Sabine Bätzing:    "inwiefern sollen eltern in aufklärungskampagnen hinsichtlich komasaufen eingebunden werden?"
Sabine_Bätzing: @anhu 1985 Eltern kommt eine ganz wichtige Rolle zu. Nämlich auf der einen Seite wenn es darum geht, ihren Kindern Regeln und Grenzen zu setzen und diese auch einzuhalten, auf der anderen Seite aber auch Vorbild zu sein, mit ihrem eigenen Verhalten.
Moderator: Kleiner Hinweis an die Fragesteller: Es kommen sehr viele Fragen rein also kann es dauern bis Nachfragen drankommen. Wenn ihr zu etwas nachfragen wollt formuliert eure Frage bitte so, dass man sie auch versteht wenn man nicht mehr genau weiß auf welche Antwort ihr euch bezieht.
Ticho_(fpi): Sie haben kürzlich Testkäufe durch Jugendliche gefordert um Händler zu erwischen die an Minderjährige Alkohol zu verkaufen. Halten sie dies wirklich für ein probates Mittel?
Sabine_Bätzing: @Ticho: Testkäufer sind geeignet, wenn es darum geht, das Jugendschutzgesetz einzuhalten bzw. dessen Einahltung zu überprüfen. Aber nur, wenn die Testkäufer bestimmte Voraussetzungen erfüllen: zB Mindestalter von 15 Jahren, geschult, Begleitung eines Erwachsenen - wenn dies erfüllt ist, erreichen die Testköufe große Erfolge! Das beste Beispiel ist Niedersachsen wo mit den Testkäufen 80% Verstöße aufgedeckt wurden. Wir brauchen keine neuen, schärferen Gesetze - wir müssen sie nur einhalten
Moderator: Frage von PatrickM an Sabine Bätzing:    "Sollten Steuern auf Bier und Wein erhöht werden um Jugendlichen durch erhöhte Preise den Kaufanreiz zu nehmen?"
Sabine_Bätzing: @PatrickM: Wir planen KEINE Steuererhöhung! In den Medien ist zwar etwas anderes zu lesen- aber das stimmt nicht. Wir wollen eine Studie durchfürhen, die untersuchen soll, ob Steuererhöhung überhaupt eine Auswirkung auf den Konsum haben - und wenn ja, welche. Und auf welche Zielgruppen... Bei den Alkopops hat es damals geklappt. Nach der Steuererhöhung wurden diese nicht mehr gekauft, weil zu teuer. Dies hielt aber nicht lange an, dann ist man auf andere Produkte ausgewichen. Deshalb muss man dies genau untersuchen
Moderator: Frage von Logistiker an Sabine Bätzing:    "Stimmt es, dass sie mal gefordert haben, dass man keinen Alkohol mehr kaufen darf nach 22:00, egal wie alt man ist? Ich bin 20 Jahre alt. Und es kommt oft vor, dass ich noch was zu trinken kaufe, um mit Freunden zu feiern. Das würde ja mich in meine eigene Freiheit einschränken. Besonders weil ich ja Alkohol legal konsumieren und erwerben darf."
Sabine_Bätzing: @Logistiker: Nein, ich habe das NIE gefordert. dies stand mal in einem Empfehlungspapier, welches mir vorgelegt wurde - diese Maßnahme habe ich aber nicht aufgegriffen. Ich denke nicht, dass uns dieses generelle Alkoholvverkaufsverbot weiterbringen würde. Denn dann würden sich die Kids eben vor 22 Uhr mit Alkohol eindecken und das Problem des KOmasaufens wäre nicht gelöst. Viel sinnvoller ist es, dass Jugendschutzgesetz IMMER zu kontrollieren. Vor und nach 22 Uhr. IMMER. Mit aller Konsequenz.
Moderator: Frage von Richard B. an Sabine Bätzing:    "Aber ist das nicht ein falscher Ansatz, Frau Bätzig? Erweckt man mit dem Satz »Kenn Dein Limit« nicht den Eindruck, es gebe eine Art Menge, die in Ordnung ist, während Alkohol doch gleich vom ersten Schluck an in den Organismus eingreift?"
Sabine_Bätzing: @Richard B: Im Unterschied zum Tabak, wo die erste Zigarette gesundheitliche Schäden mitsichführt, ist beim Alkohol ein Glas Bier für einen erwachsenen Menschen sicherlich nicht gesundheitsschädlich. Wenngelich sie recht haben und Alkohol sich natürlich auf den Organismus auswirkt. Aber beim Alkohol gibt es frü erwachsene Menschen den "risikoarmen" konsum. Beim Tabak gibt es den nicht.
Moderator: Frage von anhu1985 an Sabine Bätzing:    "hielten sie ein generelles alkoholverbot für jugendliche unter 18 jahre für sinnvoll?"
Sabine_Bätzing: @anhu: NEIN: Ich halte ein Generelles Alkoholverbot unter 18 NICHT für sinnvoll. Ich halte unsere aktuelle Regelung: Bier, Wein, Sekt ab 16 Jahre und Schnaps und alles wo Schnaps drin ist ab 18 Jahre für richtig und ausreichend. Wir müssen diese Regel aber auch anwenden!!! Es kann nicht sein, dass 13 Jahre sich ohne Probleme Schnaps kaufen können. DIeses Problem bekommen wir aber nicht gelöst mit einer Anhebung der Alteresgrenze. Sondern nur mit einer besseren Kontrolle.
Moderator: Frage von Cambria an Sabine Bätzing:    "Was genau wird denn in Zukunft als verbotene/verbotsfähige "Flatrate-Party" o. ä. gelten? Wie sollen Umgehungsversuche verhindert werden? Denkbar wäre es ja durchaus, dass Wirte in Zukunft Eintritt nehmen (wie schon immer) und den Alkohol dann zu symbolischen Preisen (1ct) verkaufen."
Sabine_Bätzing: @Cambria: Umgehungsversuche wird es leider immer geben. Aber geneell gilt auch bei Flatratepartys das Jugendschutzgesetz - so dass auf allen Flatratepartys zumindest keine Jugendliche unter 16 Bier und unter 18 Schnaps bekommen dürfen. Und außerdem gilt das Gaststättengesetz (§ 20 Abs.2) danach darf Alkohol NICHT an erkennbar betrunkene Personen ausgeschenkt werden. Bei Einhaltung dieser drei Regeln müsste sich jede Flatrateparty vonselbst erledigen. Auch hier ist also wieder das Problem, das wir die Gesetze, die wir haben NICHT anwenden.
Moderator: Frage von Wader an Sabine Bätzing:    "Ist es vielleicht auch immer noch problematisch, dass die Gesellschaft Drogen zu nehmen und zu "saufen" als cool empfindet?"
Sabine_Bätzing: @Wader: Ja und Nein. Beim Rauchen ist zum Beispiel der Stimmungswechsel gelungen. Es ist nicht mehr cool zu rauchen. Und Jugenliche rauchen nicht mehr um erwachsen zu wirken - deshalb sinkt u.a. ja auch die Raucherquote. beim Alkohol sieht es leider anders aus. Hier ist es generell noch so, dass Alkohol trinken als gesellschaftsfähig gilt und anerkannt wird.
Moderator: Frage von Access an Sabine Bätzing:    "Frau Sabine Bätzing warum haben die jugendlichen langweile weil die eltern sich doch garnicht mehr richtg um ihre kinder/jugendlichen kümmern können oder weil die doch nur noch am schuften sind ich bin alleinerziehnder vater und bin mit 7 kindern gross geworden ich habe das prob nicht ich kann mich um mein sohn kümmern aber wenn ich mir die anderen personen und fams anschaue haben die keine zeit führ ihre kinder/jugendliche und noch das standart verfahren was kann man dagegen tun das man die intregration eigener kinder nicht verliert und nicht von anderen erziehn lässt das hängt doch aus zusammen warum dorgen alkohol ins spiel kommen oder nicht ?"
Sabine_Bätzing: @Access: Ja, sicherlich spielt die familiären Situation eine große und wichtige Rolle. Aber es hängt gar nicht so sehr davon ab, WIE VIEL Zeit ich habe für meine Kinder. Sondern vielmehr davon, WIE ich meine Zeit für die Kinder einsetze. Ob ich mich für sie interessiere, ob ich mich mit ihnen auseinandersetze. Aber dies spielt sicherlich eine sehr, sehr große Rolle.
Moderator: Frage von CarloSchmitt an Sabine Bätzing:    "Gehört zu den Ursachen auch der von der 68er-Bewegung hervorgerufene Wertezerfall in Deutschland?"
Sabine_Bätzing: @Carlo Schmitt: Sicher kommt auch den Werten und dem Werteverfall eine besondere Bedeutung zu. ICH-Orientierung, lieber weg gucken, Leistung, die zählt, Druck, Stress - ja, dies sind sicherlich auch Ursachen, die man dazu zählen muss.
Moderator: Frage von Logistiker an Sabine Bätzing:    "Ganz ehrlich: Schneidet sich die Regierung nicht selbst ins Fleisch, wenn sie zum Beipsiel die Tabaksteuer erhöht? Tatsache ist ja, dass dadurch der Konsum gefallen ist, aber dementsprechend auch Steuergeler fehlen."
Sabine_Bätzing: @Logistiker: Sie haben recht. Die Regierung nimmt 14,4 Mrd. Euro Tabaksteuer jährlich ein. Das ist sehr viel Geld! ABER, auf der anderen Seite entstehen 19 Mrd. Euro KOSTEN, die durch das Rauchen der Volkswirtschaft entstehen (Gesundheit / KRankenkasse, Arbeitsausfall...) - somit ist es rein volkswirtshaftlich betrachet auch sinnvoll, die Zahl der Raucher zu senken, denn die Kosten sind höher als die Einnahmen. Gleiches gilt auch beim Alkohol und der Branntweinsteuer.
Moderator: Frage von Richard B. an Sabine Bätzing: Aber ist es nicht schon gewagt zu glauben, man könne Alkohol risikoarm konsumieren? Das glaubt doch eigentilch jeder von sich, auch wenn er zum Beispiel nach dem Konsum auch von geringen Mengen Akohol nicht mehr in der Lage ist, vernünftig zu reagieren.
Moderator: Frage von Richard B. an Sabine Bätzing: Zum Beispiel: Es gab mal einen Test (ich glaube vom ADAC) wo Leute, die allein schon »nur« 0.3 Promille Alkohl getrunken haben, nicht mehr in der Lage waren, mit ihrem Auto geradeaus zu fahren. Zeigt das nicht eigentlich, daß Alkohol immer ein Risiko ist, weil es eben ab dem ersten Schluck den Menschen verändert?
Sabine_Bätzing: @Richard: Ja, es ist schwierig. Und wir sehen das ja auch in der Realität! Deshalb ist es aber auch so wichtig, dass es bestimmte Lebenssituation gibt, wo man GAR NICHTS trinkt. Also 0 Promille! Und dafür gibt es mind. 3 Lebenssituationen, wo man NICHTS
Sabine_Bätzing: @Richard: Ja, es ist schwierig. Und wir sehen das ja auch in der Realität! Deshalb ist es aber auch so wichtig, dass es bestimmte Lebenssituation gibt, wo man GAR NICHTS trinkt. Also 0 Promille! Und dafür gibt es mind. 3 Lebenssituationen, wo man NICHTS
Sabine_Bätzing: trinken sollte: 1.) Erwerbsleben, 2.) Straßenverkehr, 3.) Schwangerschaft
Moderator: Frage von Kotetsu an Sabine Bätzing:    "WIrkliches Komasaufen ist oft nur Ausnahme, was ist mit den restlichen Konsumenten, die damit einen EInschnitt in ihre Privatsphäre tolerieren müssen"
Sabine_Bätzing: @Kotetsu: Ja, sicherlich gibt es nur eine kleine Gruppe von Jugendlichen, die sich regelmäßig ins Koma trinkt- die meisten können verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen. Aber wir wollen sie ja auch nicht unnötig einschränken. Die Kontrolle und Einhaltung des Jugendschutzgesetzes dürfte doch keinen erwachsenen Menschen stören - er zeigt seinen Ausweis und bekommt seinen Alkohol verkauft. Also keine Einschränkung.
Moderator: Frage von Gloria Maligne an Sabine Bätzing:    "Warum dann nicht Prohibition zum Wohle unserer Zukunft?"
Sabine_Bätzing: @Gloria: mit Prohibitiion kommen wi nicht weiter. Das haben die Erfahrungen in den USA gezeigt. Wir wollen doch auch nicht die Spaßbremsen sein oder den Menschen ihre Freiheit nehmen. Nein, mein Ziel ist vor allem Kinder und Jugendliche zu schützen und Erwachsene zu infomieren. Aber erwachsene Menschen müssen selbst entscheiden, wie sie sich verhalten. Sie sind für sich selbst verantworltich. Ob sie nun ein Risiko eingehen oder nicht. Ob sie nun trinken oder nicht. Deshalb geht es uns nicht um das totale Verbot, sondern vor allem um Prävention, Information und Jugendschutz!
Moderator: Frage von WilsonWilsonJr an Sabine Bätzing:    "Gibt es Studien zu den Ursachen des "Koma-Saufens" und falls ja - welche sind das und in wie weit wird an der Ursachenlösung gearbeitet?"
Sabine_Bätzing: @Wilson: Nein, diese Studien gibt es leider noch nicht. Deshalb habe ich im letzten Sommer eine Auftrag gegeben und wir rechnen mit den Ergebnissen im Sommer. Aber sehr wahrscheinlich wird es ein Bündel von Ursachen geben, die reichen werden von der Verfügbarkeit von Alkohol, über die Werbung, das Vorbildverhalten von Erwachsenen, dem Gruppendruck cool zu sein, Freizeitangebote...
Moderator: Frage von Lehmann an Sabine Bätzing:    "Hallo. Ich kenne viele Leute die sich gerne ins Koma saufen. Wäre es nicht lustiiger, wenn die Leutze machen was sie wollen und die Kosten selber tragen, Ist doch denen ihr Problem! ???"
Moderator: Wo haben Sie die Studie denn in Auftrag gegeben?
Sabine_Bätzing: Lehmann: ja, aber wir haben auch eine Verantwortung gegenüber Kinder und Jugendlichen - deshalb geht es hier nicht nur um die Kosten.
Moderator: Frage von François an Sabine Bätzing:    "Wie soll denn eine wirksame Kontrolle beim Alkoholverkauf aussehen? Nach meiner Erfahrung beim Einkaufen werden Ausweise von Kassiererinnen nur sehr selten überprüft. Die Polizei o.ä. habe ich noch nie im Supermarkt, an Tankstellen oder auf Dorffesten gesehen, um das Alter zu überprüfen."
Sabine_Bätzing: @Moderator: Dies ist über das Bundesministerium der Gesundheit in Auftrag gegeben worden.
Sabine_Bätzing: @Francois: Testkäufer sind eine Alternative (unter bestimmten Voraussetzungen), das zeigen die Beispiele aus Niedersachsen, und WIR als Gesellschaft sollten auch Hingucken statt weggucken. Auch WIR können den Nund aufmache oder zB das Ordnungsamt informieren, wenn wir wissen an welchen tankstellen oft Alkohol an Kinder verkauft wird.
Moderator: Frage von Bono an Sabine Bätzing:    "Ist es nicht sehr traurig, dass zahlreiche Leute heutzutage nur meinen MIT Alkohol "Spass" zu haben? Ist das nicht das zugrundeliegende Problem, aus dem die "Exzesse" erst entstehen können?"
Sabine_Bätzing: @Bono: Ja, DAS ist ein Problem. Und das viele Jugendliche glauben, aber auch Erwachsene, dass sie Alkohol trinken müssen um eine schöen Party zu haben oder feiern zu können. Leider wird es aber auch denen, die zB auf einer Party auf Alkohol verzichten wollen, oft sehr schwer gemacht, dies zu tun. Dann hört man Sätze wie "Ach, darfst Du nicht trinken?", oder "Hast Du ein Alkoholproblem" oder man wird zur Spaßbremse ausgerufen.
Moderator: Frage von DeeJay an Sabine Bätzing:    "Frau Bätzing, Sie wissen aber, dass ihre rechnung mit der Tabaksteuer Unsinn ist, oder? Denn durch den Tabakkonsum entstehen natürlich weit mehr STeuereinnahmen, als die Tabaksteuer: Umsatzsteuer, Arbeitsplätze und alle damit verbundenen Steuern. Insgesamt ist die STeuerrechnung für den Staat durch Tabakkonsum eindeutig positiv."
Sabine_Bätzing: @Deejay: na ja, als Unsinn würde ich die Rechnung nicht bezeichnen. Natürlich hängt an dem Tabakkonsum noch einiges dran - aber an den kosten eben auch. Außerdem geht es hier um die Gesundheit von Menschen.
Moderator: Frage von Talle an Sabine Bätzing:    "Ich weiß nicht ob die Frage bei dem Thema passend ist, aber wie ist es Jugendlichen zu erklären, dass sie sich legal in einen Rausch durch z.B. Bier bringen dürfen, aber nicht durch andere Drogen wie Marihuana?"
Sabine_Bätzing: @Talle: das ist sehr schwierig. Und grundsätzlich auch nur zu erklären, dass a) der Rausch mit Bier auch nicht gewünscht und extrem ungesund ist und b) Alkohol eben schon seit Jahrtausenden zur Kultur gehört. Ich gebe aber zu, dass dies sehr schwierig ist.
Ticho_(fpi): Wie wichtig ist die Vorbildfunktion beim Thema Alkohol durch die Eltern? Gibt es dazu Studien wie hoch der Einfluss des Elternhauses ist?
Moderator: Frage von Markus Bina an Sabine Bätzing:    "Was ist ihre Meinung, ist Alkohol oder Gras gefährlicher? "
Sabine_Bätzing: @Markus: das kann man pauschal nicht beantworten. Fakt ist, das Alkohol legal ist und Cannabis illegal. Was die Gefährlichkeit für die Gesundheit angeht, kommt es auf die Art und Weise des Kosnums an. Jeden Tag Alkohol ist sicherlich gesundheitsgefährdender als alle vier Wochen einmal an einem Joint gezogen. Aber umgedreht ist der regelmäßige Cannabisconsum auch gefährlicher als ab und zu das Feiern mit Alkohol.
Sabine_Bätzing: @Ticho: Nein, dazu gibt es leider keine Studien. Aber Marc Twain sagte bereits "Wir brauchen unsere Kinder nicht zu erziehen, sie machen uns eh alles nach". Fakt und belegt ist auch, dass Kinder, die in einem Elternhaus mit einem alkoholkranken Elternteil aufwacheen, ein sechsfach höheres Risiko haben selbst abhängig zu werden. Also der Einfluss ist sehr groß.
Moderator: Frage von Cambria an Sabine Bätzing:    "Wie groß ist das Risiko von Flatrateparties bzw. sich in Discos betrinkenden Jugendlichen im Vergleich zum teilweise exzessiven Alkoholkonsum in (Sport)Vereinen? Dort gehört es bspw in Fußballvereinen zum guten Ton und der Tagesordnung, nach einem Sieg die Korken knallen zu lassen. Wie wollen Sie an diesem massiven Problem ansetzen? Sportvereine, etwas von grundauf positives, ist mit dem (zu bekämpfenden) Alkoholkonsum von Jugendlichen als Traditionalismus verbunden."
Sabine_Bätzing: @Ticho: andererseits gibt es in einer Familie zB 3 Kinder, die alle dieselbe Liebe, denselben Respekt und dieselber Erziehung und Vorbild erfahren haben und eines der drei Kinder wird anhängig und die anderen zwei nicht. Das zeigt, dass auch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
Sabine_Bätzing: @Camrbia: Sie sprechen mit den Sportvereinen einen ganz wichtige Bereich an. Zum einen, weil dort in der Tat nach dem Spiel oft einer getrunken wird - egal, ob gewonnen oder verloren-, und zum anderen weil gerade Sportler oder Trainer für die Kids große Vorbilder sind. Und deshalb haben wir Kampagnen mit denen wir uns an die Sportvereine richten, um die Verantwortlichen dort zu sensibiliseren- zB "Kinder stark machen". Dieses Kampagne wird vom DFB mit unterstützt. Aber es ist sehr schwierig so etwas flächendeckend umzusetzen und einzuführen. Hier ist das Bewusstsein sehr wichtig, welches es bei den Sprotvereinen zu wecken gilt. Ein dickes Brett mitunter.
Moderator: Frage von T.H. an Sabine Bätzing:    "naja... eben WEIL meine Eltern rauchen habe ich gerade nicht damit angefangen - also so einfach ist die Rechnung nicht."
Moderator: Frage von Zuversicht an Sabine Bätzing:    "Was glauben Sie, wie man Prävention im Sinne von Aufklärung (z.B. an den Schulen) am besten erreichen könnte? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, zu diesem Zweck Teams aufzustellen und diese durchs Land zu schicken? Bei uns im Landkreis sind diese Kapazitäten wohl nicht vorhanden, wenn man einmal unterstellt, dass nicht speziell ausgebildete Lehrer keine geeignete Qualifikation besitzen.... unsere verbeamtete, hauptamtliche Mitarbeiterin des Landkreises ist (vorsichtig formuliert) nicht besonders engagiert."
Sabine_Bätzing: @T.H: Nein, einfach ist das alles nicht. Und bei mir war es wie bei Ihnen. Aber beim Alkohol ist dies in der Tat nachgewiesen worden.
Sabine_Bätzing: @Zuversicht: Leider liegt dies wieder in der Zuständigkeit der Bundesländer (der Föderalismus lässt grüßen...) - aber es gibt bereits super Projekte, die in den Schulen stattfinden (können), zB Klasse 2000 oder Lions Quest - Prävention für Grundschule und weiterführende Schule, die von "Einsatzkröften" außerhalb der Schule organisiert werden. Und die Prävention sehr nachhaltig aufgreifen, nämlich einereseits während der gesamten Grundschulzeit und andererseits die Prävention sehr weitgehend fassen bis hin zu Ernährung, Bewegung, Stressabbau, Umgang mit Konflikten usw. Diese Prgoramme sind hervorragend, aber wir müssen damit in die Fläche kommen.... Und natürlich kostet dies Geld. Aber Klasse 2000 kostet zB pro Klasse/Jahr 240 euro... wenn die Kids dieser Klasse sich ins Koma saufen, kostet dies ein erhebliches mehr... Deshalb: Geld in Prävention investiert ist immer gut angelegt!
Moderator: Frage von Access an Sabine Bätzing:    "währe das nicht eine möglichkeit die was auch bringen würde das Private sicherheitskräfte ( sicherheitsfirmen) aufgaben übernehmen sollen wie zb kontrolle kaufhäuser oder ähnliches ´so wie bei der strassenbahn kontrollöure die fahrkarten nur hier halt nach jugendlichen nach kauf von alk rauchen usw ? schaft auch arbeitsplätze :)"
Sabine_Bätzing: @Access. Ja, auch das wäre eine Möglichkeit. Sehr gut! Leider fehlt den Kommunen dafür aber auch das Geld, solche Sicherheitskräfte zu engagieren. Aber vielleicht kommen wir auch dahin, dass der Einzelhandel, die Gstronomie u.a. diese Sicherheitskräfte engagieren, damit die schwarzen Schafte in ihrer Branche "gefasst" werden und damit nicht alle Tankstellen- oder Diskothekenbesitzer in eine Schublade gesteckt werden.
Moderator: Frage von T.H. an Sabine Bätzing:    "Wo ziehen sie eigentlich die Grenze zwischen AlkoholKONSUM und AlkoholMISSBRAUCH in Sportvereinen... ich meine, dass man seine Sportlichen Erfolge begießt ist in Ordnung... Ich habe jedes gewonnene Box-Match begossen... Vielleicht bin ich verstockt oder Traditionalist, aber heute würde ich das nicht anders machen."
Moderator: Was passiert eigentlich diesen "schwarzen Schafen" und sind die Konsequenzen vielleicht noch nicht hart genug?
Sabine_Bätzing: @T.H. Nein, sie sind bestimmt nicht verstockt. Das ist doch auch ok. Man soll ja auch feiern dürfen. Aber es kommt dadrauf an, wo und vor wem man das tut. Wenn die Fußballjugend- oder Bambinomannschaft gewonnen hat, müssen nicht sofort die Bierkästen rausgeholt werden... und beim Jugendsportfest ist auch der Bierstand nicht DAS WiCHTIGSTE!
Moderator: Frage von DeeJay an Sabine Bätzing:    "Ist der DFB als Unterstützer dieser Kampagne derselbe DFB, der vor seinen Länderspielen mit "präsentiert von Bitburger" wirbt? Will sagen: Wie viel Verlogenheit ist eigentlich in solchen Kampagnen und macht es wirklich Sinn, zu versuchen, von oben eine Gesellschaft umzuerziehen?"
Sabine_Bätzing: @Moderator: Doch, die Sanktionen sind ausreichend: Es können Bußgelder bis 50000 Euro verhängt werden und Gastronomen kann die Gaststättenkonzession entzgogen werden. Das ist schon eine harte Strafe. Das Problem ist nicht, dass die Strafen zu soft wären, das Problem ist, dass die "schwarzen Schafe" viel zu selten auffallen und kontrolliert werden. Also: Kein Mangel an GEsetzen, kein Mangel an Sanktionen - sondern ein Mangel im Vollzug!
Sabine_Bätzing: @Deejay: ja, Sie sprechen damit einen wunden Punkt an. Die Alkoholwerbung und Sport. Diese ist mir auch ein Dorn im Auge. Aber es gitb auch Fußballer wie zB Peer Mertesacker oder Ibisevic, die sich daran nicht beteiligen, sondern stattdessen an unseren Kampagnen. Umerziehen wollen wir NIEMANDEN. Wir wollen aufklären! Das ist meine Aufgabe. Und jeder erwachsene Mensch muss dann selbst entscheiden was er tut. Jeder trägt für sich und sein leben selbst die Verantwortung. Und bei Kindern kommt dem Staat dann noch eine besondere Schutzfunktion zu.
Moderator: Noch eine (Nach-)Frage zum Thema Strafen:
Moderator: Frage von DeeJay an Sabine Bätzing:    "Wäre es nicht sinnvoller, einfach bei Verstoss gegen die bestehenden Gesetze härtere Strafen auszusetzen? In Amerika funktioniert das selbst beim berüchtigten Spring-Break ganz gut: Da verlieren Clubs SOFORT ihre Konzession und müssen DRASTISCHE Strafen zahlen, wenn sie erwischt werden beim AUsschank von Alkohol an Jugendliche - und die sind sehr eifrig dabei, das selbst zu kontrollieren!"
Sabine_Bätzing: @Deejay: Das Problem ist weniger die Höhe der Strafe. Das Problem ist, dass die Verstöße nicht auffallen, weil sie nicht kontrolliert werden.
Moderator: Ich sehe gerade, die Zeit ist eigentlich um aber es sind noch etliche Fragen da. Würden Sie vielleicht noch ein paar beantworten?
Moderator: Das Interesse an diesem Chat und Thema scheint sehr groß zu sein.
Sabine_Bätzing: @Moderator: Bis viertel vor Acht habe ich noch Zeit... dann muss ich leider los...
Moderator: Vielen Dank :)
Moderator: Frage von chamaya an Sabine Bätzing:    "Welche Massnahmen sind angedacht, um den Anteil von Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen zu senken? Sie sagten weiter oben, hier gäbe es bislang keine Erfolge seit 2001."
Sabine_Bätzing: @Chamaya: Wir haben ein Nationales Aktionsprogramm aufgelegt, welches in den nächsten Tagen im Kabinett verabschiedet wird. Darin sind Maßnahmen enthalten wie: Bessere Kontrolle der Alkoholwerbung, Einführung von besonderen Kassenwarnsystemen an Tankstellen, Ausweitung der Prävention...
Moderator: Frage von Richard B. an Sabine Bätzing:    "Wieso fehlt für solche Projekte das Geld (wobei ich staatliche Beamte privaten Sicherheitskräften vorziehen würde), während zur Rettung des Kapitalismus Milliarden zur Verfügung stehen? Wäre das Geld hier nicht besser angelegt?"
Moderator: Und noch ein Vorschlag zu den privaten Kontrolleuren:
Moderator: Frage von Access an Sabine Bätzing:    "na dann lassen sie uns doch ein pilotprojekt machen "
Sabine_Bätzing: @Richard B: Ja, zumindest würde ich mir hier ein wenig einen Ausgleich oder Angleichung wünschen. Aber wir müssen wohl noch daran arbeiten, dass die Prävention und die Gesundheit einen ähnelich hohen Stellenwert genießt.
Sabine_Bätzing: @Access: Dann melden Sie sich doch mal bei uns in Berlin. Kontaktdaten unter www.drogenbeauftragte.de - da könnte man das näher besprechen oder ggf. Kontakte vermitteln.
Moderator: Frage von anhu1985 an Sabine Bätzing:    "gibt es erkenntnisse darüber, inwiefern alkoholwerbung den konsum von jugendlichen beeinflusst? (schöne grüße aus dem wahlkreis)"
Moderator: Frage von Access an Sabine Bätzing:    "ok"
Sabine_Bätzing: @anhu: Ja, dafür haben wir zahlreiche Studien, sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene. ZB die von Stacy: er hat belegt, dass Kinder, die 60% mehr Alkoholwerbung sehen als andere, nicht nur mehr Alkohol trinken, sondern dass sie auch früher mit dem trinken beginnen. Weitere Studien findet man dazu unter www.drogenbeauftragte.de! Liebe Grüße in den schönsten Wahlkreis Deutschlands!!
Moderator: Frage von Richard B. an Sabine Bätzing:    "Ist es nicht auch ein Akt der Verharmlosung der Risiken von Alkohol, wenn im rechtlichen Bereich das Strafmaß reduziert wird, wenn jemand eine Tat im Suff begangen hat? Wäre es nicht sinnvoll, Alkoholtaten eher noch schärfer zu bestrafen, der abschreckenden Wirkung wegen?"
Sabine_Bätzing: @Richard B: Auch hier würde ich Ihnen zustimmen.
Moderator: Frage von François an Sabine Bätzing:    "Gibt es eigentlich die Subventionierung des Tabaksanbaus in Deutschland noch? Wie verträgt sich diese Subvention eigentlich damit, dass man über eine höhere Tabaksteuer die (jungen) Menschen vom Rauchen wegbringen will?"
Sabine_Bätzing: @Francois: Seitens der EU gibt es diese Subventionenierung (leider) noch... bis 2012. Ja, das beißt sich in der Tat.
Moderator: Gut, dann machen wir an dieser Stelle Schluß :)
Ticho_(fpi): Ich möchte mich gern herzlich nochmal bei ihnen für das interessante Gespräch bedanken und darf sagen das inbesondere die Fragen zu dem Thema ungewöhnlich viel waren. Danke ;)
Sabine_Bätzing: @alle: VIELEN, VIELEN DANK für den tollen Chat!!!
Moderator: Ich möchte mich noch ganz herzlich bei Ihnen für diesen interessanten Chat bedanken!
Ticho_(fpi): Den Link zum Chatskript schicke ich ihnen außerdem zu.
Sabine_Bätzing: @Ticho & Moderator: Danke,, das war wirklich klasse und hat Spaß gemacht.
Moderator: Das Interesse war sehr groß, soviele Fragen erlebe ich selten, ich würde mich freuen wenn Sie bei Gelegenheit nochmal zu einem Chat kommen würden :)
Ticho_(fpi): Das freut uns und dann wünsche ich noch einen schönen Abend.
Sabine_Bätzing: @Moderator:: Gerne - Sie haben ja meine Kontaktdaten! Ihnen auch einen schönen Abend und einen guten Start in die neue Woche!
: Sabine_Bätzing hat den Raum verlassen
Moderator: Und ich wünsche Ihnen noch einen schönen Sonntag Abend!
Moderator: So, dann erstelle ich mal das Transkript, ciao Ticho ;)
: Moderator hat den Raum verlassen
Ticho_(fpi): Danke :)
: Ticho_(fpi) hat den Raum verlassen