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Fragenübersicht Wie bewertest Du die Person Che Guevara?
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11.06.2020 18:22 Uhr
^Die Arbeitslager für Homosexuelle hast du noch vergessen.

Die selektive Wahrnehmung dieser - m.M.n. sehr ambivalent zu beurteilenden - Symbolfigur (Hintergrundtext) ist schon etwas befremdlich.
11.06.2020 18:44 Uhr
Ein Verbrecher - ganz sicher intelligent und charismatisch - mit unangemessen positiver Wahrnehmung heutzutage.
11.06.2020 19:38 Uhr
@Vansen

Ich fand sehr spannend, wie sehr er von der roten TAZ zerlegt wurde. Der Artikel, wie man sieht, ist wohl nicht unbekannt und geistert heute noch herum.

Ihr habt alle richtig angeführt, dass er keine Ikone ist.

Ich ergänze: sondern ein wildgewordener eitler cholerisch Psychopath, der auch selbst gemordet hat.

11.06.2020 20:16 Uhr
Zitat:
^Die Arbeitslager für Homosexuelle hast du noch vergessen.

Die selektive Wahrnehmung dieser - m.M.n. sehr ambivalent zu beurteilenden - Symbolfigur (Hintergrundtext) ist schon etwas befremdlich.


Mich wundert auch, dass der für viele eine Ikone ist. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, das unter Ausblendung seiner realen Handlungen nur der Umsturzgedanke gesehen wurde und dazu noch eine fehlgeleitete Lateinamerika-Romantik dazukommt. Diese Romantisierung ist ja Mainstream, siehe der von mir anfänglich genannte Film.
11.06.2020 20:21 Uhr
@Ratio legis

In Teilen würde ich es auch als Verklärung sehen. Wie Du sagst Romantik, Aufbegehren gegen das eigene Elternhaus, falsch verstandene Folgerungen.

Teilweise ist dieser Che aber auch eine Marke.

Dieses Foto und die personalisierte Empfindung. Das wurde groß aufgezogen.

Marketinggag: Freiheitsheld Che.

Dazu sicher auch eine gewisse Opferrolle, die über Gebühr ihre Rollebekam, weil er als Gefahrenquelle ermordet wurde.

Die negativen Facetten: Rassismus, Homophobie, Bereitschaft zum Mord wurden immer davon überblendet.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.06.2020 20:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.06.2020 20:28 Uhr
@ Autriche Wobei auch aus damaliger Perspektive hinzukommen dürfte, dass es ja durchaus problematische Zustände in Südamerika gab. Vor einem Jahr habe ich mir mal eine mehrteilige Doku über Kuba zur Vor- und Revolutionszeit angesehen, sehr erhellend weil erklärend, nicht verklärend. Wenn Revolutionen oder Umstürze möglich werden, ist eine Gesellschaft eigentlich schon nachhaltig kaputt, bevor das losgeht. Das rechtfertigt natürlich nicht das Handeln Guevaras, erklärt aber vielleicht, warum da so viel Glorifizierung im Spiel ist - wenn man die Überzeugung grundlegender Ungerechtigkeit in sich trägt ist das sicher ein tragfähiger Boden für so eine Verehrung.

Ich habe die Mädels und Jungs bei den Jusos nie verstanden, die sich mit ihm schmücken. Für Linke ist es eigentlich nicht von Vorteil, sich mit ihm zu schmücken, im Gegenteil. Ich habe aber auch aufgegeben, diese Diskussion zu führen.
11.06.2020 20:30 Uhr
@Ratio legis

Dass das Batista-Regime nicht von der feinen Klinge war, dass wird wohl auch keiner abstreiten.
11.06.2020 20:32 Uhr
Du wirst es wohl im Chat gelesen haben, dass ich heute beim Spazieren mir mal die Che Guevara Statue im Donaupark angeschaut habe.

Ich finde diese Statue sehr deplatziert.

https://www.derstandard.at/story/1220460396246/wiener-donaupark-che-guevara-bueste-unter-protest-enthuellt
11.06.2020 21:15 Uhr
Zitat:
Du wirst es wohl im Chat gelesen haben, dass ich heute beim Spazieren mir mal die Che Guevara Statue im Donaupark angeschaut habe.

Ich finde diese Statue sehr deplatziert.

https://www.derstandard.at/story/1220460396246/wiener-donaupark-che-guevara-bueste-unter-protest-enthuellt


Ich vermute zu wissen, worauf Du im aktuellen Kontext anspielst ... und da möchte ich ausdrücklich widersprechen! Wir dürfen uns nicht auf den gleichen erbärmlichen Sumpf hinabbegeben, wie die derzeitigen Ikonoklasten.
11.06.2020 21:49 Uhr
er war ein blutrünstiger Terrorist und damit ganz typischer Sozialist
12.06.2020 07:42 Uhr
Möglicherweise würde ich ihn emotionsloser und neutraler beurteilen wenn nicht jeder linke Depp sein Konterfei mit sich herumschleppen würde.
So sehe ihn als den Prototypen des "Gutmenschen", der das Gute wollte und dafür das Grundfalsche tat.
12.06.2020 08:46 Uhr
Freiheitshelden sind eben nicht immer das, was man sich wünscht.
12.06.2020 08:48 Uhr
Ich bin als kleines Kind auf Demos mitgegangen, auf denen einer der Rufe sich um Che Guevara drehten.

Meine Eltern mochten ihn wohl.
12.06.2020 08:50 Uhr
Zitat:
Ein Verbrecher - ganz sicher intelligent und charismatisch - mit unangemessen positiver Wahrnehmung heutzutage.


Habe ich gerade meiner Mutter vorgelesen und sie gibt dir recht.
12.06.2020 08:52 Uhr
Sorry!...Sollte natürlich Zustimmung sein!
12.06.2020 08:56 Uhr
"Meine Eltern mochten ihn wohl."


Aber Deine Mutter hat den kritischen Hinweis bestätigt.
12.06.2020 09:07 Uhr
Am Anfang steht der Wunsch Gutes zu tun und im Laufe des Kampfes rutsch man selber ins Unrecht.
12.06.2020 09:09 Uhr
Zitat:
"Meine Eltern mochten ihn wohl."


Aber Deine Mutter hat den kritischen Hinweis bestätigt.


Die Aussage "sie mochten ihn" war aus meiner Erinnerung in den späten 60er und frühen 70er Jahren.

Da waren meine Eltern junge 68er.

Heute sieht sie es distanzierter.
12.06.2020 09:14 Uhr
"Das Mensch, das missratenste Tier"

sagte Nietzsche und hatte wohl recht.
12.06.2020 09:14 Uhr
Mit zunehmender Lebenserfahrung sieht man vieles kritischer.


Und es ist schön, wenn man diese weitergeben kann.



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