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Ist der Marsch durch die Institutionen als Strategie an sich gescheitert oder ist das Scheitern ein spezifisches durch die schlechte Aufhebung der antiautoritären Bewegung im historischen Durchgang durch die autoritär-etatistischen K-Gruppen vermitteltes? |
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08.07.2012 09:12 Uhr |
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Der Marsch durch die Institutionen war imho - wenn er denn je eine wirkliche politische Strategie war - zum Scheitern verurteilt, weil er auf der Annahme beruhte, dass man das System aus dem politischen Raum heraus ändern könne.
Wirklich herrschen tun aber keine Politikerinnen und Politiker; die setzen nur den Willen des Großkapitals um.
Dazu kommt der Fakt, dass viele innerhalb der Linken sich in der Vergangenheit auch nur zu gern von der Macht korrumpieren ließen. (Fischer, Trittin um nur mal zwei Beispiele zu nennen) |
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08.07.2012 09:12 Uhr |
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Nachts um 2:21 Uhr schreibst du solche Umfragen?
Ich sage es mal so: wenn du solche Schachtelsätze schreibst ist die Frage schwer zu begreifen. Man muss den Satz mehrfach lesen um zu begreifen, was du mir implizieren möchtest.
Aber ich versuche es, zumal du ja mehr als eine Frage stellst :) |
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08.07.2012 09:17 Uhr |
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Also, es kommt dabei immer wieder auf die Machtverhältnisse an. 16 Bundesländer, 16 Wahlen und Koalitionen.
Es gab Jahre, unter Helmut Kohl, da hatte man im Bundesrat sehr wohl eine Mehrheit aus CDU/FDP und konnte so die im Bundestag geschusterten Gesetze dem Bundesrat vorlegen und diese haben sie durchgewunken.
Mittlerweile sitzt im Bundesrat keine Mehrheit mehr und die Gesetze werden abgewürgt.
Es geht doch nicht darum, was das Volk will.
Gesetze werden gemacht um der Lobby zu dienen (ich erinnere mal an den Gaststättenverband und FDP Wahlversprechen.
Aus diesem Blickwinkel gesehen, ist es sicherlich gescheitert. Nimmt man dann noch die menschliche Inkompetent vieler Politiker, ihre Machtgeilheit und ihre Verbundenheit zu diversen Lobbyisten, dann kann man definitiv sagen: ja es ist gescheitert. |
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08.07.2012 09:18 Uhr |
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Und was antiautoritär mit Institutionen gemein haben, erschließt sich mir nicht. Sie sind an Regularien gebunden, ergo sum, autoritär. |
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08.07.2012 09:19 Uhr |
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Scheitern ist meist im Aufgeben begründet. |
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08.07.2012 09:28 Uhr |
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Wieso gescheitert? In weiten Teilen ist doch der Marsch durch die Institutionen geglückt. ... |
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08.07.2012 09:34 Uhr |
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@WhiteMoonBoy
was ist denn geglückt? Dass im Bundesrat boykottiert werden kann, wenn es keine Mehrheiten gibt? Dass Machtspiele getätigt werden und es einen Stillstand gibt, unsere Politiker sich dafür bezahlen lassen, dass nichts geschieht - ihrer eigenen Vorstellungen wegen. Sie sollen dem Volke dienen und nicht Handlanger irgendwelcher Dritter sein.
Wenn du dies als gelungen erachtest, dann liegt dir aber am Volke wenig. |
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08.07.2012 10:42 Uhr |
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Der Marsch durch die Institutionen kann nur dann glücken,wenn man aus seiner Minderheitenmeinung eine Mehrheitsmeinung generieren kann.
Die "reine" Lehre bzw. das Ideal mit dem man einmal angetreten ist,wird natürlich in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner ständig in Frage gestellt und daher in seiner Substanz einzugehenden Kompromissen unterworfen.
Es ist illusorisch zu erwarten radikale,das System verändernde Strukturen im Rahmen der Möglichkeiten zu installieren,die einem vorgegeben werden.
Allerdings ist es natürlich durchaus möglich entscheidende Aktzente zu setzen,was ja bestimmten Gruppen bzw. Parteien untrittig gelungen ist.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.07.2012 13:17 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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08.07.2012 10:57 Uhr |
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@young&heart
Zitat:Anders gefragt: Würde denn nicht die wahre Macht - das Kapital also - mit allen Mitteln versuchen, einen solchen MArsch zu stoppen?
Das erscheint mir als zu personalisierend gedacht. Als würde irgendwo eine Clique von Kapitalisten zusammenhocken und die konterrevolutionären Garden in Gang setzen.
Vielmehr handelt es sich doch um strukturelle Zwänge, durch die das Denken und Handeln determiniert wird.
Um diese Determination subversiv aufbrechen zu können bedarf es primär erstmal der analytischen Erkenntnis ihrer Funktionsweisen und da waren die 68er in ihrer antiautoritären Phase eben inhaltlich schon wesentlich weiter als sie es nach knapp 10 Jahren und dem erfolgten Durchgang durch die K-Gruppen waren.
Zitat:Machtsrukturen können ja auch nur dort etwas beeinflussn, wo sie im Verhalten der Beteiligten direkten Widerhall finden. Ich stehe nicht auf dem Standpunkt, dass sich politisch denkende Menschen wie unmündige Kinder nachhaltig beeinflussen lassen.
Ich denke nicht, dass man die Wirkungsweisen des gesamtgesellschaftlichen Verblendungszusammenhangs und der institutionellen Machtstrukturen derart nivellieren kann, als seien sie nur für unmündige Kinder undurchschaubar. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.07.2012 13:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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08.07.2012 11:18 Uhr |
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Das hängt davon ab wie enrsthaft, idealistisch, integer, unkäuflich, unbestelich die agierenden Personen sind, die den Marsch durch die Instutionen praktizieren, und nicht zuletzt wie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür sind.
Generell ist es nicht rundverkehrt die "Institutionen zu erobern" und im fortschrittlichen Sinne umzugestalten, dies Bedarf aber
1. Charakterstärke der Personen
2. Geschlossenheit der sie unterstützenden Parteien
3. nach Möglichkeit eine geselschftliche Massenbewegung auf diese man sich stützen kann
Die absoluten negativbeispiele für den Marsch durch die Institutionn sind ohne Frage Gerhard Schröder (vom Juso der im Wendland gegen Atom-Krat demonstriert hat zum Sozialstaatsverschrotter schlechthin und Gasprom-Anteilseigner und der als Friedensaktivist und Militärbasen blockierende gestartete Fischer zum Wortführer des Kosovo-Krieges
Es macht auch einen himmelweiten Unterschied ob beispielweise eine Kleinpartei in eine Regierung eintritt die immer die Spielregeln der großen akzeptieren muss (alo in Deutschland Pro-Nato und Kapitalismus)
Oder ob man als starke Partei gestützt auf eine gesellschaftliche Masenbewegung gestützt agieren kann wie SYRIZIA |
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08.07.2012 11:39 Uhr |
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@young@heart
So plakativ natürlich nicht, aber strukturell ist es doch so. Man denke nur an den "historischen Kompromiss" in Italien, als Aldo Moros DC die KPI in eine große Koalition kriegen wollte.
Sehe ich ähnlich will man letzlich ernthaft Strukturen ändern kommt man unweigerlich in den Konflikt mit den mächtigen sei es (IWF, EU, Nato oder wer auch immer). Entweder man geht in diesen Konflikt herein oder man verzichtet, wobei man sich dann eben allenfalls mit ein paar kleinen Reförmchen als entgegenkommen begnügen muss. |
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08.07.2012 11:42 Uhr |
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@ LinkerSozi
Genau das meinte ich.
Sobald irgendeine Gruppe das kapitalistische System als solches infrage stellt, wird die eine oder andere Maske ganz schnell fallen.
Beispiele dafür gibt und gab es in der Geschichte reichlich ... |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.07.2012 13:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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08.07.2012 11:44 Uhr |
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Ja Salvador Allende dürfte hier geschichtlich ein besonders tragisches beispiel sein |
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08.07.2012 11:47 Uhr |
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@LinkerSozi
SYRIZA, Salvador Allende & Co. haben nur leider überhaupt nichts mit dem Umfragethema bzw. mit der Strategie des Marsches durch die Institutionen zu tun, wie Dutschke ihn einst skizziert hat. |
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08.07.2012 11:58 Uhr |
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@young&heart
Nö. Ich finde es nur schade, dass nicht jede Diskussion so inhaltlich fruchtbar im Sinne der eigentlichen Fragestellung geführt werden kann, wie die zu meiner gestrigen Umfrage. |
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