Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Klage abgelehnt: Muslimischer Junge muss zum Schwimmunterricht. Eine gute Entscheidung?
1 - 20 / 26 Meinungen+20Ende
0
21.11.2012 08:02 Uhr
Ja, Staat und Religion gehören auf allen Ebenen getrennt und ein Junge nimmt keinen Schaden, wenn er ein paar Mitschülerinnen leicht bekleidet sieht.
21.11.2012 08:08 Uhr
Gute Entscheidung, ja. Einen speziellen Lehr- und Unterrichtsplan für jeden einzelnen Schüler auszuarbeiten und umzusetzen wäre irrsinnig.
21.11.2012 08:13 Uhr
Die in Deutschland gesetzlich verankerte Schulpflicht, darf nicht aus religiösen Gründen aufgeweicht werden, daher ist dies definitv eine richtige Entscheidung.
21.11.2012 08:14 Uhr
zwangsbeschulung ist generell abzulehnen. also lieber die komplette schule als freiwilliges angebot umbauen (da würden trotzdem immer noch fast genauso viele hingehen - ist in anderen ländern auch so).
insgesamt eine plausible entscheidung, die aber auf einem fatal undemokratischen und unwürdigen schulsystem basiert.
21.11.2012 08:15 Uhr
@sbf_
> Die in Deutschland gesetzlich verankerte Schulpflicht,
> darf nicht aus religiösen Gründen aufgeweicht werden

klar, besser wäre, dass die schulpflicht aus gründen der selbstbestimmung abgeschafft würde.
21.11.2012 08:17 Uhr
@Ciffer

Was ist die Alternative zu deiner sogenannten "Zwangsbeschulung"? Dass Eltern ihre Kinder nach eigenem Ermessen zur Schule schicken oder sogar selbst unterrichten, vllt auch Schulgeld und andere Späße? Von welcher Selbstbestimmung sprichst du? Der Eltern?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.11.2012 09:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.11.2012 08:20 Uhr
Verständliche und richtige Entscheidung, auch wenn die Folge möglicherweise sein wird, dass der Junge dann eben aus "Krankheits-" oder sonstigen Gründen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen wird...

Kann mir übrigens nicht vorstellen, dass im Koran steht, 12-jährige Kinder (!) dürften nicht gemeinsam in Schwimmbekleidung Schwimmen lernen.
21.11.2012 08:20 Uhr
@ ciffer


Der Schulbesuch ist ein fester integrativer Bestandteil und damit Grundvoraussetzung für die Teilhabe an dieser Gesellschaft.


Diese Pflicht in eine Freiwilligkeit umzuwandeln, wäre wohl dem Kindeswohl, gerade in der sozialen "Unterschicht" ( aufs Einkommen bezogen ) eher abträglich.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.11.2012 09:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.11.2012 08:23 Uhr
@ Ciffer
Ich bin da hin- und hergerissen. Eigentlich bin ich auch gegen eine SchulPFLICHT. Aber wer würde dann nicht darauf achten, daß die Kids regelmäßig zur Schule gehen? Genau. Meist diejenigen, die ihren Kindern eh schon eine schlechtere Ausgangssituation ins Leben geben. Im Prinzip wäre das ja auch kein Problem. Aber die unbeschulten Erwachsenen dann ein langes Leben lang auf Staatskosten durchfüttern, das geht auf dauer ins Geld. Eine Möglichkeit wäre darum, daß Sozialleistungen ab 18 Jahren nur noch denjenigen bezahlt werden, die eine abgeschlossene Schulausbildung haben. Die daraus entstehenden Probleme dürften aber klar sein. Darum bin ich dann doch für die Pflicht zum Schulbesuch. Auch wenn ich im tiefsten Inneren diese Pflicht nicht so ganz einsehen mag - aber es ist besser so.
21.11.2012 08:37 Uhr
Selbstverständlich war das eine gute und richtige Entscheidung...
21.11.2012 08:49 Uhr
@orang hijau + @betablocker + @sbf_
> Was ist die Alternative zu deiner sogenannten "Zwangsbeschulung"?

andere länder handhaben das unterschiedlich. einige haben eine bildungspflicht (zb ist in österreich homeschooling inkl. jährlichen lernkontrollen auf antrag möglich), andere sind ganz frei, so gibt es in kanada zb geld vom staat als unterstützung für die familien, die ihre kinder selbst unterrichten. unschooling ist zum teil auch erlaubt (bin mir nicht ganz sicher, wo außer usa und kanada), was durchaus auch gut funktioniert, wenn die kinder eine offene umgebung haben.

hierzulande haben wir viel angst, dass die familien, denen man grundlegend misstraut und die nicht die besten voraussetzungen mitbringen, dies ausnutzen und die kinder vollends ins elend stürzen und der gesellschaft entziehen. das mag im einzelfall ein berechtigter einwand sein - auf der anderen seite zeigen die erfahrungen aus anderen ländern, dass es einer recht großen eigenleistung bedarf, wenn kinder _nicht_ zur schule gehen, so dass dies vor allem von familien in anspruch genommen wird, die (a) die freiheiten schätzen und ihren kindern zuteil werden lassen, die (b) besondere kinder haben, die mit dem schulsystem nicht gut klarkommen, denen (c) die schullehre nicht gefällt (hier taucht die religiöse gruppe in den medien immer zuvorderst auch) oder (d) die zu weit entfernt von der nächsten schule wohnen (betrifft zb kanada oder australien).

> Von welcher Selbstbestimmung sprichst du? Der Eltern?

der kinder und der eltern. wünschenswert wäre, wenn die kinder selbst entscheiden können, ob/wann/wie sie was lernen wollen und zur schule gehen oder das halt anders machen. da das aber immer die familien betrifft, hat es auch stark mit der selbstbestimmung der eltern zu tun.

> Der Schulbesuch ist ein fester integrativer Bestandteil und damit
> Grundvoraussetzung für die Teilhabe an dieser Gesellschaft.

das stellt man sich hierzulande immer so vor, weil wir es nicht anders kennen. und es ist ja auch ein angriff auf das weltbild, dass wir kindern durch die schule quälen müssen, weil wir es selbst erlebt haben und uns damit etwas genugtuung verschaffen können bzw. nicht daran leiden müssen, dass es zu unserer kindheit auch hätte anders laufen können.
die erfahrungen aus anderen ländern zeigt aber, dass es anders geht, also doch keine voraussetzung zur gesellschaftlichen integration ist. beispiele von homeschoolern zeigen, dass diese ganz genauso ihre sozialkontakte haben, im sportverein sind u.ä.
mich haben erfahrungsberichte von homeschoolern, unschoolern und sudbury-schulen sehr angesprochen. seitdem sehe ich erst, dass die schulzeit kein notwendiges übel war, sondern eines, was wir uns in deutschland selbst ausgesucht haben. ich kann nur dazu ermuntern, sich das einmal genauer anzusehen/anzulesen, in welcher form lernen auch funktionieren kann!
21.11.2012 09:02 Uhr
Natürlich ist die Entscheidung richtig!

Die Eltern haben sicher nicht bedacht im Vorfeld, daß ein muslimischer Nichtschwimmer vor dem Tod durch Ertrinken mit Selbstverständlichkeit auch von mehr oder weniger bekleideten Schwimmerinnen gerettet werden würde, denn was fragt da jemand nach Glaubenszugehörigkeit.

Schulpflicht ist auch Einordnen und nur in absoluten Ausnahmefällen das Finden von Kompromissen!
21.11.2012 09:04 Uhr
Solange wir hier eine Schulpflicht haben, ist das selbstverständlich eine richtige Entscheidung. Der Staat kann nicht für jedes religiös oder ideologisch bornierte Elternhaus separate Lehrangebote ausarbeiten, wo soll das hinführen. Das gilt natürlich auch für konservativ christliche Eltern, die nicht möchten, dass ihre Kinder am Sexualkundeunterricht oder an Unterrichtsstunden zur Evolutionstheorie teilnehmen (und dafür sogar Beugehaft riskieren).

Ansonsten bin ich durchaus ein Befürworter freiwilliger Beschulung (Unterrichtszwang statt Schulzwang). In den Ländern, die das ermöglichen, wird der Wissensstand der Kinder dennoch regelmäßig überprüft, die letzten Schuljahre zudem oft in der Schule verbracht. Es ist also nicht so, dass die Eltern dort willkürlich festlegen können, was ihre Kinder lernen und was nicht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.11.2012 10:05 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.11.2012 09:13 Uhr
@Ciffer

Eltern können/sollen ihren Kindern viel vermitteln, aber eine Schulbildung nicht. Kinder sind nicht in der Lage solche Entscheidungen zu treffen. Die meisten Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, sind in ihrer Freiheit mehr eingeschränkt, als wenn sie eine Schule besuchen. Es hakt in unserem Bildungswesen, aber sicher nicht, weil Kinder sich morgens in eine Schule bewegen müssen.
21.11.2012 09:28 Uhr
Ja, absolut gerechtfertigt. Erstens sind bei uns Staat und Religion getrennt - auch für den Islam. Zweitens ist der genannte Widerspruch zu islamischen Glaubensgrundsätzen zu bezweifeln.
21.11.2012 09:36 Uhr
Homeschooling halte ich für keine besonders gute Idee, vorrangig wegen der Gefahr der ideologischen Schulung im religiösen/gesellschaftlichen/politischen Dingen, siehe z.B. Evangikale in den USA.

Dass Kinder individuell beschult werden sollten, sehe ich wie Ciffer. Manche_r ist in gewissen Dingen langsamer oder baut erst mit der Zeit Interesse und Reife für Neues auf. So ermöglicht man eine stärkenorientierte und individualisierte Bildungsform, im Gegensatz zum kollektivistischen Bildungssystem, das derzeit auf junge Menschen losgelassen wird, welches zudem gerne schon viel zu früh begabte Schüler_innen durch das Leistungsraster fallen lässt, sodass trotz vorhandener Fähigkeiten aufgrund Demotivation und Desillusion der Weg zurück für die meisten dieser "Gefallenen" steining ist.
21.11.2012 10:05 Uhr
Im Rahmen der geltenden Schulpflicht ist das natürlich ein nachvollziehbares Urteil, aber ansonsten stimme ich da Ciffer zu, der weiter oben schrieb: "besser wäre, dass die schulpflicht aus gründen der selbstbestimmung abgeschafft würde." ...
21.11.2012 10:12 Uhr
Gut? Das will und kann ich nicht beurteilen, aber richtig ist die Entscheidung allemal.
Es gilt für alle eine allgemeine Schulpflicht, mit der auf ein teilhabendes Leben vorbereitet werden soll und dazu gehört es auch, zu lernen, dass man Frauen nicht aus dem Weg gehen kann und dass man trotz religiöser Bedenken ein unbefangenes Verhältnis zum menschlichen Körper entwicklen kann.
21.11.2012 10:12 Uhr
Zitat:
und ein Junge nimmt keinen Schaden, wenn er ein paar Mitschülerinnen leicht bekleidet sieht

Naja, den Schaden könnte er schon nehmen, wenn ihm vorher etwas eingeredet wurde.
21.11.2012 11:42 Uhr
Ja, ich finde das absolut richtig. Wer sich für ein Leben in Deutschland entscheidet, muß sich auch den Gepflogenheiten im Land anpassen, schon gar den schulischen.
Im übrigen bin ich - erschreckenderweise im Gegensatz zu so manchen hier - auch für eine unbedingte Schulpflicht. Ich halte das für eine wichtige Errungenschaft.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 20 / 26 Meinungen+20Ende