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Fragenübersicht Sind die EU-Förderrichtlinien antisemitisch?
1 - 20 / 43 Meinungen+20Ende
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17.07.2013 10:11 Uhr
Die Frage ist unzulässig, weil sie insinuiert, dass Kritik an den Besatzungsmaßnahmen der Besatzungsmacht Israel antisemitisch seien.
Korrekt müßte die Frage also lauten: "Sind die EU-Förderrichtlinien besatzungsmachtkritisch?"
Und die kann man guten Gewissens mit "Ja, und das ist auch gut so!" beantworten.
17.07.2013 10:16 Uhr
Ja, alles, was mit Vorsatz Israel und den Israelis schaden soll, ist natürlich antisemitisch. Es sind auch keine besetzen Gebiete sondern ur-jüdisch/heiliges Land schon von Alters her...
17.07.2013 10:30 Uhr
Was für ein Blödsinn .... next!
17.07.2013 10:42 Uhr
Wer jahrelang UNO-Resolutionen ignoriert....braucht mal eine echte Ansage.Wobei ich an deren Bestand nicht glaube.
17.07.2013 10:43 Uhr
Von geschenkten deutschen U-Booten starten israelische Raketen und töten unschuldige Syrier.

Hoffentlich kommt da auch noch eine Warnung an Deutschland.
17.07.2013 10:44 Uhr
@Herbert

allein die meisten dieser UNO-Resolutionen sind schon antisemtisch motiviert.
17.07.2013 10:46 Uhr
WMB

ich werde jetzt 64.


Im Gegenteil, die UNO hat jahrelang Israel unter Einfluß der USA geschont ....
17.07.2013 10:47 Uhr
Nochmal in Ruhe, es geht nicht gegen Israel, es geht gegen deren Raubpolitik.
17.07.2013 10:55 Uhr
Da die deutsche Zusammenarbeit mit dem Iran bestens klappt, ist diese Haltung der EU nur konsequent.
17.07.2013 11:04 Uhr
@Rufus

Liegt natürlich auch daran, dass du selbst ein Antisemit bist oder zumindest antisemitische Positionen beziehst (was ja einen Antisemiten ausmacht).

Herrlich. Es ist bemerkenswert, was so alles gesagt und geschrieben wird, was die EU fordert und fördert, welche Positionen eingenommen werden und welche nicht.

Aber der Reihe nach. Es geht, wie so oft, um die Westbank. Einem Gebiet, was für Israel wie selbstverständlich zu Israel gehört, was vor 1967 für Israel als "besetztes Gebiet" galt und eben vor 1967 nicht einmal im Fokus der Araber war. Erst nach 1967 und dem Sechstagekrieg war urplötzlich der Drang da einen weiteren Staat Palästina ohne jüdischen Einfluss zu begründen. Faktisch gibt es ja schon einen Staat der Palästinenser: Jordanien. Wer sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzt weiß genau, dass schon die Osmanen gezielt Juden in der Region ansiedelten bzw. ansiedeln ließen. Das selbstverständlich die Araber was dagegen hatten, selbst bei so wenigen Juden die es betraf, ist im zeitlichen Kontext vielleicht noch verständlich. Aber bis heute, nach britischer Mandatschaft, diversen Teilungen vom ursprünglichen Gebiet "Palästina" und unzähligen Kompromissen, Einschränkungen und Zugeständnissen auf jüdischer Seite verharrt insbesondere die Hamas bei genau dieser uralten arabischen Haltung gegenüber den Juden. Selbst die PLO hat bis heute, im Zweifel, eine anti-israelische Haltung eingenommen, was man eindrucksvoll 2012 sehen konnte.
Alles in allem kann man schon die fragen stellen, wieso sich die UN, die EU und eben ein Großteil der arabischen Welt so unkritisch gegenüber den Arabern verhält, bei Israel aber von Völkerrechtsbruch spricht und mit diversen Sanktionen usf. droht bzw. sie auch durchführt?

Fakt ist: Der Begriff "palästinensisch" hat sich erst in den 60ern so entwickelt, wie wir ihn kennen (und ich meine bestimmt nicht die 1860er). Fakt ist, dass Israel (auch im historischen Kontext) einen Anspruch hat auf diese Gebiete wie eben die Westbank (von Gaza redet man ja schon gar nicht mehr).

Nun zur EU. Es ist "bemerkenswert", dass man eben diese "illegale" Landbesetzung Israels so scharf selektiert. Es geht nicht um Israel selbst (bzw. was die UN und die EU als Israel definiert) sondern nur um die Siedlungen der Westbank, was (wie oben beschrieben) für die meisten Israelis selbstverständlich zum Staatsgebiet Israel gehört (und nach Willen der Briten, als Mandatsmacht und im Einklang mit der Völkergemeinschaft, in den 10er, 20er und 30er des letzten Jahrhunderts auch jüdisches Gebiet geworden wäre).

Und wenn wir von Siedlungen reden, reden wir nicht von irgendwelchen kleinen Dörfern die in der Pampa liegen, sondern vor allem von Stadtteilen Jerusalems, die wie selbstverständlich zum Stadtgebiet gehören oder kleine Städten, die seit Jahren und Jahrzehnten auf unbewohnten Land erschaffen worden sind.

Das Problem war und ist, dass die Israelis in der Vergangenheit zu viele Zugeständnisse zugelassen haben. Zu viele faule Kompromisse, während die Araber im Großen ihre absoluten Meinungen beibehielten. Und es geht eben nicht um einen Palistaat; denn gibt es doch schon (nochmals, Jordanien). Es geht um einen weiteren Palistaat, der legitimes und geplantes jüdische Gebiet betrifft.

Wirtschaftlich wird es keine Auswirkungen haben, auch wenn es um 600.000 Menschen geht, die eben in diesen "Siedlungen" leben. Aber die Symbolik ist doch bemerkenswert. Auch wenn man im selben Atemzug israelische Produkte und Waren selektiv kennzeichnen möchte nach dem selben Schema. Aber sehen wir es mal praktisch: Austauschprogramme. Werden die Deutschen sagen "Kinder nach Tel Aviv links, die nach Jerusalem nach rechts", oder wird diese Aufgabe von einem Polen oder Balten übernommen?

Das man auf der arabischen Seite weiterhin unkritisch bleibt, teilweise Gruppen fördert, die wirklich Hass säen, wird mal wieder vollkommen unterschlagen. Aber bei den Juden... ähh Israelis ist es eine ganz andere Sache.
Ja nee, is klar.

Das sind wirtschaftliche Sanktionen, die die tiefsten innerpolitischen Fragen des Staates Israels betreffen. Selbstredend ist es eine unverhältnismäßige Einmischung in die Politik. Und das man sich ausgerechnet auf die Grenzen von vor 1967 beruft, also der Zeit, als die arabischen Nachbarn einen Vernichtungskrieg gegen Israel planten und fast durchführten (der Sechstagekrieg war eine präventive Maßnahme der Israelis, was zweifelsfrei belegt wurde, Gerade Amer hatte ja wenige Wochen zuvor öffentlich zur Koalition gegen die "zionistische Existenz" aufgerufen und die Truppen in Alarmbereitschaft versetzt, was Syrien und Jordanien daraufhin ebenfalls taten) und man große Gebiete, die die Israelis eroberten wieder zurückgab, wird vollkommen vergessen. Wahrscheinlich wünscht man sich auch wieder die Verhältnisse von vor 1967 zurück, als Juden nicht an der Klagemauer beten durften und es zum guten Ton gehörte die Vernichtung Israels zu fordern. Es ist bedauerlich, ja peinlich, wie fixiert gerade die EU auf dieses Jahr ist. Dabei ist es historisch wie sozial mehr als Fragwürdig.

Fakt ist: Bis auf Israel gibt es keinen stabilen Staat in der Region. Ein weiterer arabischer Staat Namens "Palästina" ist keine Garantie für Stabilität und Frieden. Schon heute gibt es bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen zwischen den Gruppen innerhalb der Araber der Westbank und Gaza (nur wenn es gegen Israel geht ist man vereint, wie damals die Nationalisten und Kommunisten Chinas gegen Japan).

Und da kann die EU noch so viel fordern, die UN noch so viel sanktionieren und kritisieren (man darf nie vergessen, was die UN ist und welche Staaten ebenfalls dort vertreten sind): Am Ende mischen sie sich in Angelegenheiten ein, die sie nichts angehen. Das wäre so, als würde der israelische MP die Abtretung des Saarlandes einfordern. Denn, bei aller Liebe zu den "Palästinensern", Israel ist der westliche Partner, der Brückenkopf der Zivilisation in dieser Region.

Und genau deswegen, weil man so historisch blind, so verlogen und so aggressiv intervenierend agiert ist der Vorwurf des Antisemitismus nicht ganz unberechtigt. Denn am Ende ist eben der Jude schuld.
17.07.2013 12:05 Uhr
Zustimmung für deine Ausführliche und gut Argumentierte Position, sieht man immer seltener (vorallem diese wunderschönen langen Texte).
Respekt dafür an den Verfasser.
Dennoch habe ich da diskussionsbedarf!

Zitat:
Einem Gebiet, was für Israel wie selbstverständlich zu Israel gehört


Das mag richtig sein, aber nur weil ein Gebiet für einen Staat "selbstverständlich" zum eigenen Land gehört, legitimiert das nicht dessen Besatzung. Das sollte in der Geschichte eigentlich klar geworden sein.

Zitat:
Alles in allem kann man schon die fragen stellen, wieso sich die UN, die EU und eben ein Großteil der arabischen Welt so unkritisch gegenüber den Arabern verhält, bei Israel aber von Völkerrechtsbruch spricht und mit diversen Sanktionen usf. droht bzw. sie auch durchführt?


Die EU und die UN verhalten sich alles andere als Unkritisch gegenüber arabischen Ländern, Saudiarabien vielleicht vorweg gelassen wegen der strategischen Wichtigkeit dieses Partners, aber ich darf hier wohl zurecht an die Vorsicht mit dem Iran erinnern die wir pflegen - und auch unsere Positionen zu den Anfeindungen deren "Ex-obermufti" bzg. Israel.

Zitat:
Fakt ist, dass Israel (auch im historischen Kontext) einen Anspruch hat auf diese Gebiete wie eben die Westbank


Da scheiden sich die Geister.

Zitat:
Nun zur EU. Es ist "bemerkenswert", dass man eben diese "illegale" Landbesetzung Israels so scharf selektiert.


Es ist verständlich,
das diese Landbesetzung (nebenbei, wann ist eine Landbesetzung legal? da du das Illegal in anführungszeichen gesetzt hast, gehe ich davon aus du wolltest sowas andeuten) scharf kritisiert werden. Wer sich mit den Palistinensichen Problemen auseinander setzt, versteht die ernsthaftigkeit des Themas. Die Siedler nehmen sich raus, im Heiligem Land zu sein und gehen davon aus es gehört ihnen, wie du richtig erkannt hast. -> aber eine solche einstellung impliziert immer greultaten gegen die bereits dort lebende (zivil)bevölkerung.
Und dies ist nicht zu dulden.
Es gibt genügend Beweiße und Dokumentationen, in denen man sich den Alltag in Israel anschauen kann, dort wird klar das vieles einfach unmöglich ist (auch wenn natürlich jede dokumentation irgendwo gefärbt ist, grade deswegen sollte man soviele wie möglich schauen oder selbst dort hinreißen.)

also ausgehend von der Logik, das eine Person X die sich im Göttlichemrecht fühlt in einem Gebiet zu sein davon ausgeht das der andere Bewohner Y zu unrecht dort ist und göttlichesrecht oft eine art "legitimation" für ansastzweiße jede verhaltensweiße gegen den "unrechtmäßigen" Bewohner der Region legitimiert (Geschichtlich gibt es da genug beispiele für) ist es wahrscheinlich das die Palistinenser ungerecht behandelt werden - und das ist illegal.




Zitat:
Selbstredend ist es eine unverhältnismäßige Einmischung in die Politik.


Natürlich ist es eine Einmischung in die Politik, um die Weltweit umstrittenen Siedlungsprojekte zu behindern. - Aber was umstritten ist gehört doch auch in Frage gestellt, von daher ist das einstellen von EU Geldern doch erst einmal nur produktiv, da sich israel ja nicht auf einen Dialog einlässt.

Zitat:
Wahrscheinlich wünscht man sich auch wieder die Verhältnisse von vor 1967 zurück, als Juden nicht an der Klagemauer beten durften und es zum guten Ton gehörte die Vernichtung Israels zu fordern.


Diese Aussage unterstellt Rassismus, Beschuldigung zum gewünschten Mordaufruf und den Wunsch eines Verbots der Religionsfreiheit, wenn man das unter den mantel packen mag.
Solche Art aussagen sind indiskutabel und werden von mir nicht weiter beachtet, als das ich darauf hinweiße.

Zitat:
Fakt ist: Bis auf Israel gibt es keinen stabilen Staat in der Region


Ein Staat, der sich sowohl aus externer als auch aus interner Sicht in ständiger Gefahr und in einem ständigen Überlebenskampf befindet, KANN nicht stabil sein!
Eine Gesellschaft oder ein Individuum,
das ständig angst hat (begründet oder unbegründet) das es von aussen oder von Innen angegriffen wird, steht unter druck, unter enormen Druck.
dazu kommt dann, das Druck sachen Zerbrechen lassen - folglich ist ein unter Druck stehender Staat nicht Stabil, ich denke auch nicht das dies jemand anders sieht, fals doch ist das für mich unverständlich.

Wenn ich jeden Tag angst habe angegriffen zu werden, drehe ich irgendwann durch und bin nicht stabil. das gleiche gilt genau so oder sogar noch verstärkt für einen Staat dessen Legitimation von einigen Gruppierungen offen angezweifelt wird.

Stabil, ist israel auch von innen her nicht. Die Weltlichen Unterschiede zwischen Palistinensern (die zu Israel dazu gehören), Liberalen Juden und ortodoxen Juden sind so gravierend das sich israel in einer dauerhaften anspannung von innen (und von aussen) befindet, was das gesamte land destabilisiert.

Zitat:
Israel ist der westliche Partner, der Brückenkopf der Zivilisation in dieser Region.


Mit diesem Satz hast du deine Anfängliche Sympatie bei mir verspielt.
1. - Ein "Brückenkopf" ist ein Militärischer Vorposten. Worauf willst du damit hindeuten?
2. - Israel als "Vorposten" der Zivilisation zu bezeichnen impliziert, das die arabischen Länder drumherum unzivilisiert ist, so ein Ausspruch kann nur exestieren wenn man sich in den Israel umgebenden Ländern nicht auskennt.
Dies setzt für mich verbindungen zu dem abscheulichem Satz, den ich irgendwann einmal gehört habe :
"euch arabern würden erst einmal 100 Jahre Zivilisation gut tun, solange sollten wir euch boykottieren!"
Ich schäme mich sehr dafür, das soetwas jemals ausgesprochen wurde und bin entsetzt darüber das jemand der so Sinnvoll argumentiert mit einer solchen Aussage daher kommt.

Zitat:
Und genau deswegen, weil man so historisch blind, so verlogen und so aggressiv intervenierend agiert ist der Vorwurf des Antisemitismus nicht ganz unberechtigt.


Antisemitisch ist alles was sich gegen die Interessen israels setzt,
mit dieser Betrachtungsweiße ist es natürlich antisemitisch wenn man die Gelder gen israel stoppt.
Aber, das Schlachtschiff des Antisemitismus vorwurfes ist meiner Meinung nach "ausgelutscht".

Zitat:
Denn am Ende ist eben der Jude schuld.


Selbst nach diesem Satz und dem Verlust meiner Sympatie dir gegenüber, bin ich dennoch damit zufrieden deine Meinung zu beführworten.
Eine solch ausführliche und gut Strukturierte Meinung, wenn sie auch meiner Meinung nach unhaltbare Positionen vertritt, ist auf dol2day so selten das du die Zustimmung verdient hast.

Ich hoffe auf eine (ausführliche) antwort.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.07.2013 14:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.07.2013 12:54 Uhr
@ Invenustus


Die EU und die UN verhalten sich alles andere als Unkritisch gegenüber arabischen Ländern, Saudiarabien vielleicht vorweg gelassen wegen der strategischen Wichtigkeit dieses Partners, aber ich darf hier wohl zurecht an die Vorsicht mit dem Iran erinnern die wir pflegen - und auch unsere Positionen zu den Anfeindungen deren "Ex-obermufti" bzg. Israel.


Ich meide das Wort "Palästinenser" und nutze, in diesem Kontext, den Begriff "Araber". Die fehlende Kritik bezog sich auf die sogenannten "Palästinenser".


Da scheiden sich die Geister.


Absolut.


Natürlich ist es eine Einmischung in die Politik, um die Weltweit umstrittenen Siedlungsprojekte zu behindern. - Aber was umstritten ist gehört doch auch in Frage gestellt, von daher ist das einstellen von EU Geldern doch erst einmal nur produktiv, da sich israel ja nicht auf einen Dialog einlässt.

Es ist bemerkenswert, dass sich die Welt so intensiv um diese Siedlungen kümmert. In der Tat, die Welt hat keine größeren Probleme. Bezüglich es Dialogs kann ich deine Einschätzung nicht folgen. Israel hat mehrfach Gesprächsberichtschaft signalisiert, auch gegenüber der Hamas. Doch man möchte Gespräche ohne Vorbedingungen. Und genau da machen Hamas wie Fatah nicht mit. Sie wollen erst wieder reden, wenn bestimmte Bedingungen umgesetzt wurden - wie z.B. die Beendigung des Siedlungsbaus. Aber genau das sollte ja etwas sein, was verhandelt werden sollte. Auch hier sehen wir wieder, dass Israel kompromissbereit ist, die Araber jedoch in absoluten Positionen verharren. Und es ist bemerkenswert, wie mal wieder Israel am Pranger steht, auch von offizieller Seite wie eben UN oder EU, aber das destruktive Verhalten der Araber geduldet wird. Lächerlich ist das!


Es ist verständlich,
das diese Landbesetzung (nebenbei, wann ist eine Landbesetzung legal? da du das Illegal in anführungszeichen gesetzt hast, gehe ich davon aus du wolltest sowas andeuten) scharf kritisiert werden.


Nein, habe nur versehentlich, im Eifer des Gefechts, die Anführungszeichen falsch gesetzt. Es sollte "illegale Landbesetzung" heißen, was andeuten soll, dass ich hier keine illegale Landbesetzung erkenne.


aber eine solche einstellung impliziert immer greultaten gegen die bereits dort lebende (zivil)bevölkerung.

Die Dämonisierung finde ich mehr als daneben. Zudem ist deine Behauptung falsch. Es wird niemand vertrieben, niemand muss um sein Leben bangen. Entweder wird die Stadt Jerusalem (die noch letztes Jahr mit Raketen beschoßen wurde von Seiten der Hamas) erweitert oder nicht bewohntes, bewirtschaftetes, erschlossenes oder schon jüdisches besiedeltes Gebiet erschlossen, erbaut oder erweitert. Die von dir angedeuteten Gräueltaten, die all zu oft den Juden oder Israels angedichtet werden (und ein elementarer Bestandteil antisemitischer Motivation sind), sind ein propagandistisches Märchen.


Diese Aussage unterstellt Rassismus, Beschuldigung zum gewünschten Mordaufruf und den Wunsch eines Verbots der Religionsfreiheit, wenn man das unter den mantel packen mag.
Solche Art aussagen sind indiskutabel und werden von mir nicht weiter beachtet, als das ich darauf hinweiße.


Die Polemik, die allerdings einen wahren Kern hat, sollte man schon erkennen. Wobei ich einigen Politikern und noch mehr Zivilpersonen in Europa und auf Erden es zutraue. Leider hat die jüngere Geschichte, selbst hier in Deutschland, gezeigt, dass Antisemitismus zeitlos und umfassend ist.


Ein Staat, der sich sowohl aus externer als auch aus interner Sicht in ständiger Gefahr und in einem ständigen Überlebenskampf befindet, KANN nicht stabil sein!
Eine Gesellschaft oder ein Individuum,
das ständig angst hat (begründet oder unbegründet) das es von aussen oder von Innen angegriffen wird, steht unter druck, unter enormen Druck.


Für den, von dir richtig beschriebenen Zustand, weist Israel eine enorme Stabilität auf. Natürlich kann man stabil sein. Von Innen heraus gibt es keine ernsthafte Bedrohung, die eine Instabilität hervorrufen würde. Alleine die Konflikte und Kriege, die es seit Jahrzehnten gibt, können eine gewisse Instabilität hervorrufen, welche dennoch (bis heute) mit Bravour gemeistert wurden.


Die Weltlichen Unterschiede zwischen Palistinensern (die zu Israel dazu gehören), Liberalen Juden und ortodoxen Juden sind so gravierend das sich israel in einer dauerhaften anspannung von innen (und von aussen) befindet, was das gesamte land destabilisiert.

Kann ich so nicht sehen. Das sind normale Konflikte, wie es sie überall auf der Welt gibt, die aber die staatliche Existenz nicht bedrohen. Es ist eine innere Auseinandersetzung, wie es sie überall gibt. Siehe Frankreich und die Homoehe, siehe USA und Gesundheitsreform. Ich finde, dass du diesem Konflikt eine zu große Macht zusprichst.


1. - Ein "Brückenkopf" ist ein Militärischer Vorposten. Worauf willst du damit hindeuten?


Richtig. Aber das war nicht der Hintergrund meiner Aussage. Ich selbst pflege eine Sprache, die mit militärischen Metaphern einhergeht. Liegt u. a. daran, dass ich lange und bis vor kurzem beim Militär diente. Es war keine reale Aussage, die ich getroffen habe bzgl. des Brückenkopf, sondern lediglich eine Metapher.


Israel als "Vorposten" der Zivilisation zu bezeichnen impliziert, das die arabischen Länder drumherum unzivilisiert ist, so ein Ausspruch kann nur exestieren wenn man sich in den Israel umgebenden Ländern nicht auskennt.

Nein, verstehst du auch falsch. Zivilisation ist für mich die Umsetzung der westlich-kapitalistischen Gesellschaftsordnung in einer Demokratie. Die westliche Moderne ist ein Ausdruck der durch den Kapitalismus ermöglichten Zivilisierung. Das ist, für mich, keine Wertung / Abwertung per se.


Antisemitisch ist alles was sich gegen die Interessen israels setzt,
mit dieser Betrachtungsweiße ist es natürlich antisemitisch wenn man die Gelder gen israel stoppt.
Aber, das Schlachtschiff des Antisemitismus vorwurfes ist meiner Meinung nach "ausgelutscht".



Es geht nicht um die Interessen Israels. Es geht um die illegitime Druckausübung der Europäischen Union gegenüber einem souveränen, demokratischen Staat, dem man eigentlich als Partner betrachten müsste. Ich erwähne gerne noch einmal, was ich vorhin geschrieben habe. Denn diese Maßnahme ist ja keine Einzelmaßnahme gegen Israel, sondern eine weitere. Die EU wird, auch dank den deutschen Grünen, dafür sorgen, dass israelische Produkte und Waren selektiv beschriftet werden müssen. Produkte aus "Kernisrael" müssen anders gekennzeichnet werden wie Waren aus den "besetzten Gebieten". Man schreibt einen souveränen, demokratischen Staat vor, dass sie ihre Waren differenzieren müssen, was selbstredend, eine subjektive Klassifizierung bedeutet. Und gerade weil ein (nachgewiesener) antisemitischer "Demos" bei vielen Europäern weiterhin herrscht, ist es nichts geringeres als eine Art kleiner Warenboykott. Frei nach dem Motto: Kauft nicht die von Waren, die aus dem "besetzten Gebiet" kommen. Oder wieso sonst muss diese Differenzierung stattfinden, wenn sie nicht der Diskreditierung und ökonomischen Sanktionen dienen soll?

Und genau darin liegt die Begründung des Vorwurfs: Man bedient Klischees, man fördert antisemitische Haltungen schon alleine durch die Dämonisierung Israels, was einhergeht mit einer entsprechenden Kommentierung durch Politik, Gesellschaft und Medien, wenn es eben um die "besetzten Gebiete" geht.
Es gibt genug seriöse, repräsentative Studien von diversen Seiten die Bestätigen, dass selbst heute ein antisemitischer Geist vorherrscht, welcher sich auf Israel projiziert. Oder wie kommt es, dass für die meisten Europäer Israel eine größere Gefahr des Weltfriedens ist als der Iran, Syrien oder Nordkorea?


Das war / ist meine Antwort. Danke für das Kompliment und die umfangreiche Kommentierung meiner Aussagen. Ich hoffe die Diskussion bleibt weiterhin so erfrischend friedlich und sachlich. Bis jetzt sieht es ja gut aus.
17.07.2013 13:05 Uhr
Glaub mal ja nicht, Ronda, dass Dein plattes "Rufus-ist-ein-Antisemit"-Gequake mich irgendwie aus der Ruhe bringt.
Schon deswegen nicht, weil die eindimensionale und dumme Gleichsetzung von Kritik mit Haß ja genau das "Argument" darstellt, das ich angeprangert habe.
In Deiner grenzenlosen Einfältigkeit lieferst Du also mit Deinem statement - ungewollt - gleichsam das argumentum e contrario.
17.07.2013 13:13 Uhr
@Rufus

Bis jetzt hast du nur antisemitische Klischees aufgeführt, Israel dämonisiert und ich erinnere mich relativ gut, dass du das nicht selten machst. Dann zeig mal, wie deine Kritik aussieht. Ich bin gespannt. Und bedenke immer: C'est le ton qui fait la chanson
17.07.2013 13:21 Uhr
Nein die neuen EU-Förderrichtlinien sind nicht rassistisch, im Gegenteil sogar dringend notwendig.

Wenn man geopolitische Vorgänge bewertet, ist es wenig hilfreich sich auf religiöse Befindlichkeiten, oder jahrtausende alte Siedlungsfragmente zu stützen, da die kaum eine belastbare Rechtgrundlage bieten.

Verbindlich in dieser Thematik ist das internationale Völkerrecht bzw. die Gerichtsbarkeit in Israel, nach beiden Auffassungen gilt das Westjordanland zweifelsfrei als besetztes Gebiet.

Dieser Schlußfolgerung schließt sich die EU endlich an und sorgt damit nicht mehr für eine stillschweigende Legitmation der Siedlungen, die sie ja offiziell verurteilt.
17.07.2013 13:30 Uhr
Für mich ist das antiisraelisch, was ich nicht grundsätzlich mit antisemitisch gleichsetze.

Dennoch bin ich massiv gegen diesen EU Schmarrn. Ein korrupter Scheissladen ist das.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.07.2013 15:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.07.2013 13:32 Uhr
@ bart
Warum sollte das antiisraelisch sein, nach dem internationalen Recht besetzte Gebiete auch dementsprechend zu benennen ?
17.07.2013 13:39 Uhr
@SBF

Dieses internationale Recht ist ein Instrument der UN, nicht mehr. Es wird nur da angewandt wo es angewendet werden kann. Oder wird gegenwärtig in Syrien kein internationales Recht gebrochen? Ach es gibt so viele Beispiele. Aber nur bei Israel ist es auch wirklich von Bedeutung. Warum nur?

Man kann ja nur ahnen.
17.07.2013 13:41 Uhr
Zitat:
Warum sollte das antiisraelisch sein, nach dem internationalen Recht besetzte Gebiete auch dementsprechend zu benennen ?


Da ist nichts Verwerfliches dran. Diese Gebiete sind besetzt. Aber sie sind ein wichtiger Puffer für Israel, um sich vor nicht berechenbaren Terroranschlägen zu schützen.

Fliesst kein Geld mehr rein, werden diese entsiedelt. Was dann nachkommt kann sich jeder denken.

Gleichwohl wird Israel diese Gebiete militärisch auch entsiedelt aufgrund ihrer Pufferfunktion nicht aufgeben.

Was man also macht ist nichts weiter als ein wirtschaftlicher Schlag gegen Israel.

Natürlich bin ich als Liberaler gegen Subventionen, aber Israel ist ein spezieller Fall.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.07.2013 15:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.07.2013 13:53 Uhr
@NeuerBart

Es geht ja nicht direkt um Subventionen. Auch Kultur, soziale Projekte und Austauschprogramme sind davon betroffen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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