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Fragenübersicht Nach Angaben der Bundesbank waren die letzten Lohnabschlüsse zu niedrig? Wenn die deutschen Arbeitnehmer teurer würden, könnte die Notenbank das Zinsniveau früher wieder anheben. Was ist davon zu halten?
1 - 7 / 7 Meinungen
21.05.2016 09:04 Uhr
Das pfeifen diverse alternative Wirtschaftswissenschaftler (z.B. Flassbeck) schon seit Jahren von den Dächern.

Es ist ja auch logisch. Wie sonst soll die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Länder Europas jemals wieder hergestellt werden? In einem Wettbewerb kann eben nur gewonnen werden, wenn jemand verliert.

Wobei "verlieren" hier sehr relativ wäre, denn wenn mal wieder etwas Kaufkraft in die Kassen der Kaufenden flösse, dann würde auch die Wirtschaft wieder in Schwung kommen und der Wohlstand stark zunehmen.

Aber der Zug ist wohl psychologisch abgefahren, wenn sogar eine Reallohnkürzung von den Betroffenen selbst noch als "zu hohe Lohnsteigerung" empfunden wird. Da hat die neoliberale Gehirnwäsche ganze Arbeit geleistet.

Wohl dem, der sein Haus schon gekauft hat. Der Rest hat sich das Scheitern der Mietpreisbremse redlich verdient.
21.05.2016 16:59 Uhr
Das ganze Dilemna kann man lösen, indem man auf EU-Ebene ein einheitliches Zivilgesetzbuch einführt (Wirtschaftsrecht ist nur eine Spezialform des Zivilrechts) und damit die Tarif-, Sozial-, und Rentensysteme harmonisiert. Dabei sollte die Bismarcksche Sozialversicherung als Vorbild dienen.

Ich weiss, die "Privat vor Staat Lobby" wird gleich Tränchen drücken, aber ich bin es leid, dass die ganze Chose auf den Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden soll.

Würde man das auf EU-Ebene mit einer funktionierenden Gerichtsbarkeit hinbekommen, können China und die USA anfangen, mit den Zähnen zu klappern.
21.05.2016 17:47 Uhr
Zitat:
Würde man das auf EU-Ebene mit einer funktionierenden Gerichtsbarkeit hinbekommen, können China und die USA anfangen, mit den Zähnen zu klappern.


Vor einer einheitlichen Gerichtsbarkeit brauchen wir eine einheitliche Gesetzgebung.

Aber grundsätzlich hast du mit deiner Aussage recht.
22.05.2016 07:23 Uhr
Zitat:
Ich weiss, die "Privat vor Staat Lobby" wird gleich Tränchen drücken, aber ich bin es leid, dass die ganze Chose auf den Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden soll.


Mit der umlagefinanzierten Bismarckschen Sozialversicherung trägst du es dann langfristig auf jeden Fall auf dem Buckel der Arbeitnehmer aus. In jeder Beziehung.

Private Eigenvorsorge schlägt auch nach wie vor jede gesetzliche Rente, was die Rendite anbelangt. Es handelt sich bei privater Vorsorge in der Regel um langfristige Verträge, die gerade bei jüngeren Arbeitnehmern mehrere Jahrzehnte laufen. Es ist nicht davon auszugehen, dass das Zinsniveau über einen derart langen Zeitraum so niedrig bleibt wie jetzt. Die Renditen werden also wieder steigen.

Was derzeit seitens Politik und Medien betrieben wird, ist unverantwortlich. Da wird die Rendite einer privaten Sofortrente mit dem jeweils garantierten Zinssatz gerechnet und das dann im Heute mit der Rendite der gesetzlichen Rente verglichen. Nur dann schlägt die gesetzliche Rente die private.

Und wer derzeit ein klassisches privates Rentenprodukt mit garantiertem Zinssatz wählt, sollte sich entweder Gedanken machen, ob er den richtigen Berater hat oder muss seine Altersarmut als eigenverschuldet betrachten.

Es ist wie bei allem. Politischer Aktionismus ohne Weitsicht. Nur so kann man den Blödsinn bezeichnen, was das Bashing privater Vorsorge durch CSU (Seehofer) und SPD (Nahles) betrifft. Reaktionärer Linkspopulismus, genau wie die Sozialpolitik der letzten 11 Jahre!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.05.2016 10:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.05.2016 07:36 Uhr
Lass malmdie Negativzinsen noch ein paar Jahre wirken, dann wird die Eigenvorsorge so dermaßen in Trümmern liegen, dass man das Umlagesystem für eine wirklich geniale Idee halten wird.
22.05.2016 08:24 Uhr
Nur um mal einem Missverständnis vorzubeugen:

Kapitalgedeckte Eingenvorsorge führt aufgrund der Übernachfrage nach Geldanlage automatisch zu sinkenden und negativen Zinsen.
22.05.2016 17:03 Uhr
Zitat:
Das ganze Dilemna kann man lösen, indem man auf EU-Ebene ein einheitliches Zivilgesetzbuch einführt (Wirtschaftsrecht ist nur eine Spezialform des Zivilrechts) und damit die Tarif-, Sozial-, und Rentensysteme harmonisiert. Dabei sollte die Bismarcksche Sozialversicherung als Vorbild dienen.

Ich weiss, die "Privat vor Staat Lobby" wird gleich Tränchen drücken, aber ich bin es leid, dass die ganze Chose auf den Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden soll.

Würde man das auf EU-Ebene mit einer funktionierenden Gerichtsbarkeit hinbekommen, können China und die USA anfangen, mit den Zähnen zu klappern.


Was für ein wirklichkeitsferner Schwachsinn. Eine solche Harmonisierung ist schon deshalb nicht wünschenswert, weil es nichts weiter wäre, als eine Einigung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner, mit einer Unzahl von Ausnahmen.

Außerdem bedeutet eine solche Regelung in einem derart heterogenen Raum, eine Anpassung nach unten. Welche negativen Auswirkungen das für die Besseren hat, können wir seit 10 Jahren am sog. Bologna-Prozeß erleben, der die Ausbildungsqualität vor allem im deutschsprachigen Raum dramatisch erodieren ließ.

Die Lösung der Probleme der südeuropäischen Länder einschließlich Frankreichs, liegt mit Sicherheit nicht darin, deren System auf den Rest der EU zu übetragen.

Die Schwachen werden nicht dadurch stark. daß man die Starken schwächt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.05.2016 23:52 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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