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Fragenübersicht 100. Todestag: siehst du auch eine Romantisierung von Liebknecht und Luxemburg?
1 - 6 / 6 Meinungen
13.01.2019 19:59 Uhr
Wer sich die früheren Zeiten "romantisierend" hingibt sollte in erster Linie überlegen, auf welcher Seite er wohl gestanden hätte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2019 19:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2019 20:00 Uhr
Teilweise. Und gerade das erschwert eine wirkliche Würdigung. Es werden jeweils erwünschte Dinge in sie hineinprojiziert, statt sie zu studieren und von ihnen zu lernen. Mancher stellt sie sich wahrscheinlich auf den Barrikaden des angeblichen "Spartakusaufstands" vor, der laut Sebastian Haffner gar keiner war. Aber das gehört eben dazu, zu Revolutionären.

Ich hoffe, dass die sich durchsetzen, die sie nicht auf ein so hohes Podest stellen, dass sie gar nicht mehr zu sehen sind. Interessant, wenn man die Memoiren von alten Kommunisten liest, dann galten sie auch in der KPD nicht als unfehlbar. Bei aller Ehrfurcht vor dem Opfer, das sie gebracht haben.
13.01.2019 20:06 Uhr
Von Seiten der Linken auf jeden Fall. Es ist ein weiter Blick zurück und das kann zu der kritisierten "unkritischen Perspektive" führen.
13.01.2019 20:40 Uhr
Jedem Tierchen sein Plaisierchen. Solange niemand von mir erwartet, das ebenso zu handhaben, stört es mich nicht.
13.01.2019 21:16 Uhr
Die Beiden sind demokratiepolitisch sicher mehr als fragwürdig zu sehen.

Auch ihr berühmtes Zitat war kein Plädoyer für eine Demokratie in unserem Sinne, sondern eine Kritik an Lenins Umgang mit innerparteilicher Demokratie.

Ich würde sagen, dass die Beiden wohl ein weiterer Pflasterstein für die damals junge Demokratie waren.

Das legitimiert noch keine Mord, aber das delegitimiert ihren Heiligenschein und die Diskussion könnte natürlich auch um die Frage erweitert, ob die Geschichte ohne die Beiden nicht für die junge Republik um einiges leichter wurde.
14.01.2019 00:35 Uhr
Sicherlich werden sie von Linken romantisiert - bis hin zur Umdichtung von Soldatenliedern. In religiösen Zusammenhängen würde man von Märtyrergedenken sprechen. Dabei sind die beiden für eine später bolschewisierte Partei eingenommen wurden, obwohl gerade die Analysen von Rosa Luxemburg in der kommunistischen Bewegung umstritten waren und sind. Jedenfalls wurde in einer bestimmten Phase "Luxemburgismus" zu einem Schimpfwort - und angesichts dessen, wie sonst von der SU mit deutschen Kommunisten umgegangen wurde, spricht einiges dafür, dass Rosa Luxemburg ein Opfer stalinistischer Säuberungen geworden wäre, wenn sie nicht 1919 ermordet worden wäre.

Man muss aber Rosa und Karl nicht romantisieren und der Gedenkmarsch ist meiner Ansicht legitim, denn er hat noch eine zweite Aufgabe, die vergessen zu werden droht: daran zu erinnern, dass die Reaktion auch vor dem Faschismus schon vor keinem Verbrechen zurückschreckte und dass auch die SPD sich keiner Schweinerei zu schade ist.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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  LPP   Volk, Sonstige
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