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Fragenübersicht Wirst Du Uwe Tellkamps neues Buch "Der Schlaf in den Uhren" lesen?
1 - 9 / 9 Meinungen
13.05.2022 18:52 Uhr
Wenn die Mainstreampresse einen Autor als "rechtsnationalen Intellektuellen" bezeichnet, muss ich das Buch von ihm unbedingt sofort bestellen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.05.2022 18:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.05.2022 18:56 Uhr
Mal sehen. "Der Turm" war das letzte Buch, das mein Vater las, schon im Krankenhaus. Er hat es nicht mehr bis zum Ende geschafft.
Ich müsste es also erstmal schaffen, "Der Turm" zu lesen, bevor ich an einen Nachfolgeband ginge...

Hingegen habe ich Tellkamps Erstlingswerk "Der Eisvogel" gelesen und wundere mich nun über die Verwunderung.
13.05.2022 20:23 Uhr
"Der Turm" ist mir neulich als Empfehlung untergekommen, so dass ich vielleicht tatsächlich den Autoren einmal ansehen werde.
13.05.2022 21:18 Uhr
Interessiert wäre ich schon. Allerdings habe ich wenig Bock auf Vergangenheitsbewältigung aus dem Osten.
Mal schauen ob irgendwo eine vernünftige Rezension auftaucht.
13.05.2022 21:45 Uhr
Ich habe zwar "Der Turm" gekauft und gleich gelesen nach der Verfilmung.
Aber diese "Fortsetzung" werde ich mir nicht antun.
Auch wenn Rezensionen nicht unbedingt immer ausreichend objektiv sind, so hat mich eine kurze Information nicht neugierig auf dieses Werk gemacht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.05.2022 21:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.05.2022 15:28 Uhr
Ich habe heute erstmals von diesem Autoren und seinen beiden Büchern gehört. Was ich bisher hörte, klang nicht sehr interessant.

Daher denke ich,ich werde dieses Buch vermutlich nicht lesen.
14.05.2022 15:55 Uhr
Zitat:
Ich habe heute erstmals von diesem Autoren und seinen beiden Büchern gehört.

Muss mich korrigieren.

Zum einen sind es anscheinend nicht nur zwei Bücher. Zum anderen kann ich nicht ausschließen, vor ein paar Jahren doch mal von dem Autoren gehört, ihn dann aber schnell wieder vergessen zu haben.
14.05.2022 19:18 Uhr
Zitat:
Zum einen sind es anscheinend nicht nur zwei Bücher. Zum anderen kann ich nicht ausschließen, vor ein paar Jahren doch mal von dem Autoren gehört, ihn dann aber schnell wieder vergessen zu haben.


Es gab einen Doler, der voll auf die Figur "Maurice Kaltmeister" in "Der Eisvogel" abgefahren ist, er hat sich damit richtiggehend identifiziert, obwohl er damals fast das Gegenteil davon war. Meines Wissens dolt er aber nicht mehr.
16.05.2022 16:46 Uhr
Ich habe dieses Buch in Auszügen von etwa 200 Seiten gelesen und werde dies nicht weiterverfolgen. Tellkamps Schaffen habe ich relativ früh begonnen zu verfolgen, sein Auftritt im Klagenfurter Wettbewerb beeindruckte mich damals nachhaltig. Sei Textauszug "Der Schlaf in den Uhren" - den heutigen Roman gab es noch nicht - habe ich danach mit Begeisterung gelesen. Der Text neigte wie die früh entstandenen Werke zur hermetischen Gestaltung, vieles war nicht dechiffrierbar. Mir war schon damals bewusst, dass die Kunst in diesem Textauszug mehr in der sprachlichen Finesse denn im Inhalt lag, die Hinwendung zur Sprache als solcher gefiel mir damals sehr gut. "Der Turm" war dann ebenfalls ein zweifelsfrei exzellenter Roman, allerdings registrieren schon damals Literaturkritiker aufmerksam, dass Tellkamp der Öffentlichkeit gegenüber mitunter schnippisch entgegentrag und sich sehr schnell auch von ganz normalen Fragen angegriffen fühlte. Ebenfalls beobachtete ich die Diskussion, die ab 2015 um ihn geführt wurde. Richtig ist aus meiner Sicht, dass man besonders kritisch mit ihm umging, ich meine in der "WELT" schrieb damals ein Literaturkritiker, dass man dies mit Heinrich Böll und seinen Positionen linksextremen Vereinigungen gegenüber damals nicht so eng gesehen habe. Als aufmerksamer Beobachter der Diskussion ist mir aufgefallen, dass sowohl Tellkamp als auch die Berichterstattung sich in einen Sog der Eskalation haben ziehen lassen, der dazu führte, dass Tellkamp immer trotziger auftrat. In der jetzt bei 3sat entstandenen Dokumentation über ihn kann man das ganz gut sehen, seine Aussagen hier sind mitunter unüberlegt und wirken wie bloße Replikation. Zum Buch selbst ist aus meiner Sicht zu sagen: Licht und Schatten lagen in Tellkamps Werk in der oben thematisierten Hermetik, die die Sprachkunst abrundeten und seinen Werken einen leicht melancholisch anmutenden Schleier gaben. Das ist beim jetzigen Werk nicht mehr der Fall, da es offenkundig ist und keines Gedankens mehr bedarf, auf welche echten Figuren und Institutionen die Akteure des Buchs zu übertragen sind und man in fast jedem Satz liest, dass Tellkamp sich hier den Frust seiner persönlichen Erfahrungen der letzten Jahre von der Seele schreiben wollte. Die Geschichte wirkt zudem teils extrem konstruiert, die Dinge gehen nur mechanisch zusammen, weniger authentisch. Deshalb denke ich, dass es sich wohl um das schlechteste Werk Tellkamps handelt, der die große Chance hatte, zum Vordenker einer eher konservativen Literaturszene zu werden, dafür aber nicht die nötige Geduld aufgebracht hat.
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