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Abgelaufene Abstimmungen
Von:  EvaHulzinger  25.07.2024 07:27 Uhr
Gedenkst trotz seiner Verfehlen heute des wohl prominentesten Opfers des NS-Terrors Dr. Engelbert Dollfuß?
Es ist an jenem 25. Juli 1934 kurz vor 13 Uhr, als einige Lkw ungehindert in den Hof des Wiener Bundeskanzleramtes einfahren. Ungehindert, weil die aufgesessene Mannschaft Bundesheer- und Polizeiuniformen trägt. In Wahrheit handelt es sich um 150 Angehörige der illegalen „SS-Standarte 89“. Kaum im Hof, stürmen die Männer in die Amtsräume und besetzen das Gebäude. Ihr Ziel: die zum Ministerrat versammelte Bundesregierung und den autoritär regierenden Kanzler Dollfuß gefangen zu nehmen und zum Rücktritt zu zwingen. Danach sollte ein gefügiger Kanzler installiert werden, der über Neuwahlen der NSDAP den Weg zur Macht bereiten würde. Zeitgleich zum Putsch sollte die verbotene SA in den Bundesländern die Sicherheitskräfte ausschalten, eine Art Volkserhebung auslösen und so den Umsturz absichern.

Bekanntlich funktionierte fast nichts an diesem Plan. Bis auf Bundeskanzler Engelbert Dollfuß war kein bedeutendes Regierungsmitglied mehr im Kanzleramt. Ausgerechnet die wertvollste Geisel, den Kanzler, schossen die Putschisten an, sodass er bis 15:45 Uhr hilflos verblutete. Und der SA-Aufstand in Teilen der Steiermark und Kärntens sowie einzelnen Gebieten Salzburgs und Oberösterreichs wurde nach teils heftigen Kämpfen niedergeschlagen. Am Ende waren 113 NS-Aufständische, 105 Kämpfer auf Regierungsseite und elf Unbeteiligte tot. Adolf Hitler, der den Putsch befohlen hatte, musste seine erste – und für lange Zeit einzige – Niederlage einstecken.

Die Presse vom 24.07.2024
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Von:  RudiausBuddeln  24.07.2024 12:06 Uhr
Ist die Erinnerung an die k.u.k. Monarchie oder auch noch das heutige plüschige Österreich-Image eine Nachwirkung der politischen Stagnation unter der überlangen Regentschaft von Kaiser Franz Joseph I.?
Franz Joseph I. regierte als Kaiser von 1848 bis 1916, also 68 Jahre lang. Seit 1866, als aus dem Kaisertum Österreich die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wurde, passierte dort eigentlich gar nichts mehr und der Status Quo wurde nur noch verwaltet. Sein Sohn, Kronprinz Rudolf, beging 1889 Suizid. Rudolf bezeichnete die Regierung Franz Joseph I. als bloßes Durchwursteln.

Und genau das scheint Österreich nach außen schwer geprägt zu haben: Walzertakt, Gemütlichkeit, operettenhaftes Getue, Schlagobers und jede Menge gedrechselter Schnickschnack bestimmen bis heute das, was man sich unter "Österreich" vorstellt. Und es scheint, als wäre der Geist von Franz Joseph I. immer noch überall im Amt.
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Von:  EvaHulzinger  24.07.2024 12:00 Uhr
Hat das Reich die britische Regierung mit Ausführung der Peripheriestrategie an den Verhandlungstisch bringen können?
Komplex wird es dadurch, dass man Spanien, Frankreich und Italien als konkurrierende Staaten im Mittelmeerraum unter einen Deckmantel zu bringen hätte müssen und ihre Interessen in Nordafrika so abgleichen hätte müssen, dass sie an einem Strang ziehen. Das ist wohl schon der erste Punkt, der das sehr komplex macht.

Aber angenommen man hätte die Mächte Vichy-Frankreich, Franco-Spanien und Mussolini-Italien zu einer aktiven Unterstützung gebracht und England Malta, Gibraltar und den Suezkanal weggenommen und den Kampf gegen die Sowjetunion auf Platz geschoben, hätten sich dann die Erfolgsaussichten Deutschlands gehoben, da ein geschwächtes oder auch friedenswilliges England auch keine Unterstützung der USA erhalten hätte.
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Von:  EvaHulzinger  24.07.2024 11:51 Uhr
[Österreicher in der Wehrmacht] Wie soll man mit jemanden umgehen, der zugleich ein verurteilter Kriegsverbrecher war aber auch der Vater der Luftstreitkräfte des Landes ist?

Alexander Löhr (* 20. Mai 1885 in Turnu Severin, Königreich Rumänien; † 26. Februar 1947 in Belgrad, Volksrepublik Jugoslawien, hingerichtet) war ein österreichischer Offizier in der k.u.k. Armee, im Bundesheer der Ersten Republik und in der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht. Unter seinem Oberbefehl wurden durch die Bombardierung Belgrads und auf dem Balkan Kriegsverbrechen verübt, für die er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Belgrad verurteilt und hingerichtet wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Löhr
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Von:  EvaHulzinger  24.07.2024 10:36 Uhr
Wie stehst Du zu diesem Artikel, der den NS-Terror in Österreich ab 1933 behandelt und kritische Worte zur Bewertung der Person Dollfuß findet?

Ab Juni 1933 überzog die österreichische NSDAP das Land mit steigernden Terrorwellen. Logistik und Material dafür kamen aus dem „Reich“. Sprengstoffanschläge auf jüdische Bürger und Geschäfte, auf Kirchen, Telefonzellen, Brücken, Eisenbahnlinien und Elektrizitätswerke wurden Teil des Alltags. Dazu unzählige Böllerdetonationen und Attentate auf Politiker oder Mitglieder regierungsnaher Organisationen. Alleine im Zeitraum von März 1934 bis zum Vorabend des Putsches verzeichneten die Behörden mehr als 1500 solcher Terrorakte.

Noch im Juni 1933 reagierte das Dollfuß-Regime mit dem Verbot der NSDAP, um in Folge immer härter gegen die NS-Aktivitäten vorzugehen. Anfang 1934 wurde der Gedanke, mit den Nationalsozialisten irgendeine Form des politischen Ausgleichs finden zu können, endgültig aufgegeben. Dollfuß steuerte einen Kurs der kompromisslosen Abwehr, der erst mit seinem Tod endete.

Angesichts dieser Tatsachen verwundert es, dass der österreichische Staatswiderstand, wie ihn Dollfuß auf Schiene setzte, in der medialen Darstellung kaum Beachtung findet. Hier dominiert das Narrativ vom „(austro)faschistischen“ Diktator, dessen einzig berichtenswerte Tat die Zerstörung der Demokratie und der Sozialdemokratischen Partei gewesen sei. Gespeist wird diese selektive Sichtweise durch die entsprechende Darstellung einzelner linker Historiker und Historikerinnen, die sich förmlich abmühen, das Dollfuß-Schuschnigg-Regime als „Faschismus“ zu definieren. Das entspricht aus gewichtigen Gründen nicht den Fakten, hat aber aus ideologischer Perspektive den Vorteil, den ungeliebten Kanzler in die Nähe Hitlers zu rücken. Obwohl er dessen Feind und Opfer war.

Die Presse vom 24.07.2024
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