Bei Ryanair etwa ist das der an Ausbeutung grenzende Umgang mit Personal und eine Sparpolitik, die mitunter sicherheitsrelevant ist (zB dann, wenn die Flugzeuge so knapp betankt werden, dass es im Wartefall für eine Schleife nicht mehr reicht und der Flieger dann priorisiert landen darf)

es gibt seit der Pleite von Air Berlin aber Destinationen, die sonst nur schwer zu erreichen sind.

Flugtickets, die weniger als 50 Euro kosten, sind eine Sauerei.

Flugtickets, die weniger als 50€ kosten, sind für manch einen die einzige Möglichkeit, mal irgendwo hin zu fliegen. Ich halte das für eine arrogante und charakterlich fragwürdige Pauschalaussage.

Sinnvoller wäre hier, darauf hinzuarbeiten, dass Flugreisen erschwinglich und umweltfreundlicher werden. Dauerhaft sehe ich Steuern da als hinderlich, als Sofortmaßnahme, um Schadensbegrenzung zu betreiben, sind sie vermutlich geeignet.

Es kann und muß doch nicht jeder Anspruch auf diese Weise mit Billigstangeboten auf dem Rücken des Flugpersonals erfüllt werden, was zudem menschenverachtend wäre.

Es ist richtig, dass es sehr schwer ist, Maßnahmen umzusetzen, die Menschen manche Freiheiten nehmen, die sie vorher erworben haben. Würden Flugtickets jetzt wieder richtig teuer, wäre das also auch da ein Problem. Es ist aber gleichzeitig nicht richtig, mit welchem Geschäftsmodell einige Billigflieger ihr Geld verdienen. Das Modell ist nämlich nicht das Fliegen, sondern das unlautere Ausnutzen von Rechtslücken, Menschen und Ressourcen. Der billige Flugpreis wird bezahlt, indem Bordpersonal zu absurden Konditionen beschäftigt wird und in denen Ressourcen anderer ausgenutzt werden. Da geht es nicht nur um die Natur, sondern auch um die Konkurrenz, die in meinem o.g. Beispiel die knappe Kalkulation einer Airline letztlich mitbezahlt, wenn sie längere Schleifen fliegen müssen.

So sehr ich jeden Menschen seinen Flug gönne und so sehr ich weiß, dass damit ganz neue Freiheitsräume entstehen: Mobilität ist zwar essentiell, absolute Mobilität aber auch kein unangefochtenstes Recht eines jeden Menschen. Es kann auch im menschlichen Umgang untereinander etwas nicht stimmen, wenn ich mich guten Gewissens in eine Ryan-Air-737 setze und weiß, dass ich deshalb so billig fliege, weil das Bordpersonal, das mir versucht ein Los zu verkaufen, unangemessen behandelt wird.

Und die Ferieninsel Mallorca, die von solchen Billigtouristen überschwemmt wird, könnte eventuell ein wenig aufatmen, wenn nicht mehr jeder Proll für 20 Euro zum Ballermann fliegen kann.

Es kann und muß doch nicht jeder Anspruch auf diese Weise mit Billigstangeboten auf dem Rücken des Flugpersonals erfüllt werden, was zudem menschenverachtend wäre.