In dieser Kategorie existieren keine Unterbereiche.
Unterkategorie vorschlagen
Hinweis für Gäste
Um an den Umfragen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Anfang-5501 - 505 / 517 Abstimmungen+5Ende
Abgelaufene Abstimmungen
Von:  Irre  11.07.2012 01:17 Uhr
Widerspricht sich der Arbeitsbegriff in den Frühschriften von Karl Marx tatsächlich mit jenem seiner Spätschriften?
Vertreter des Hans-Jürgen-Krahl-Instituts behaupten dies und versuchen es in einem Radiointerview beim „Freies Sender Kombinat" (FSK) zu begründen -> http://soundcloud.com/subversiv/fsk-praktischer-sozialismus (Minute 1:08:55 bis 1:11:00)

Anbei die beiden Textstellen bei Marx, auf die hier Bezug genommen wurde:

„Es ist eins der größten Missverständnisse, von freier, gesellschaftlicher menschlicher Arbeit, von Arbeit ohne Privateigentum zu sprechen. Die Arbeit ist ihrem Wesen nach die unfreie, unmenschliche, ungesellschaftliche, vom Privateigentum bedingte und das Privateigentum schaffende Tätigkeit. Die Aufhebung des Privateigentums wird also erst zu einer Wirklichkeit, wenn sie als Aufhebung der Arbeit gefasst wird.“ (aus: Über Friedrich List, 1845)

„Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion.“ (aus: Das Kapital, 1867)
 Ja. Der Arbeitsbegriff von 1845 rekurriert darauf die qualitativen Bedingungen und Verlaufsformen der Tätigkeiten zu verändern (sprich aufzuheben, aber eben nicht zu beseitigen oder zu minimieren), die unter den Bedingungen des Privateigentums an Produktionsmitteln als Mühsal und Plackerei in seiner Gestalt als abstrakter Arbeit den Menschen zugemutet werden und der demgemäß sein vermeintliches Gegenstück in der Freizeit und im Konsum findet, was den Menschen als Freiheit von den Mühen erscheint. Nur die Aufhebung unter den Bedingungen sich frei vergesellschaftender Individuen würde diesen scheinbaren Gegensatz verüberflüssigen. Bei der Rede von den Reichen der Notwendigkeit und der Freiheit fällt Marx allerdings hinter diese Erkenntnis zurück und affirmiert damit den genannten Gegensatz.0,0%  (0)
 Nein. Der Arbeitsbegriff von 1867 schliesst an den ersten Arbeitsbegriff an, unterscheidet aber zudem noch zwischen den Bereichen des notwendigen gegenständlichen Stoffwechselprozesses mit der Natur zum Zwecke rein materieller Existenzsicherung einerseits und dem breiten Sammelsurium freier, kreativer, künstlerischer oder herstellender Tätigkeiten im bewußten gesellschaftlichen Miteinander der Menschen anderseits. Der erste Bereich menschlicher Arbeit gehört dabei dem Reich der Notwendigkeit an, dass es zu überwinden oder weitestgehend zu minimieren gilt. Während die Tätigkeiten des zweiten Bereiches in ihrer aufgehobenen Form als praktisch-kritische Tätigkeiten das Reich der Freiheit darstellen. Es handelt sich also hierbei nur um eine nähere Bestimmung auf höherer Stufenleiter und steht nicht im Widerspruch zum Arbeitsbegriff von 1845.26,3%  (5)
 Diskussion/Anders.31,6%  (6)
 10 Bimbes Lizenzgebühr an Irre Poll Productions.42,1%  (8)
 
Diskutieren im ForumDiskutieren [29]   |   Ergebnis verfolgenFavoriten   |  Rezensionen verfolgenRezensionen
Von:  Irre  10.07.2012 01:37 Uhr
Wie ließe sich in einer etwaigen Neuauflage des von Rudi Dutschke skizzierten Marsches durch die Institutionen die gesellschaftliche Tendenz zur Rekuperation subversiven Denkens und Handelns nicht nur vorab mitdenken, sondern auch praktisch vermeiden?
Definition des Begriffes Rekuperation: "Der Begriff entstammt der Terminologie der Situationisten und meint die Umkehrung subversiver, widerständiger oder revoltierender Praxen und Tendenzen durch die bestehende Ordnung. D.h. die vormals subversiven Gehalte werden in das warenförmige gesellschaftliche Gefüge (re-)integriert, werden gleichsam selber zu einer das falsche Ganze affirmierenden und reproduzierenden Ware."



Definition des Marsches durch die Institutionen nach Dutschke:
"Ja, ich bin auch für eine Doppelstrategie, die ist unerläßlich. Aber wir sind uns darüber noch nickt klargeworden, wie sie im einzelnen aussieht. Wenn ich mal vom langen Marsch durch die Institutionen gesprochen habe, das heißt ja auch Parteien, Parlament und andere Institutionen, dann heißt das aber, daß der radikale, außerparlamentarische Kern als Moment von Gegengesellschaft, als Moment von neuer Gesellschaft erhalten bleibt und eine subversive Verwertung der Widersprüche in "den bestehenden Institutionen durchführt mit dem Ziel und dem Zwecke der Zerstörung und der Aufweichung der etablierten Apparate. Und zwar, daß eine Zusammenarbeit zwischen außerparlamentarischer und innerparlamentarischer, genauer: innerinstitutioneller Arbeit stattfindet, daß wir die Zusammenarbeit mit den subversiven Elementen innerhalb des Establishments zum Beispiel ganz intensiv durchführen und so eine Doppelstrategie entwickeln, die es uns ermöglicht, aus der Minderheitsposition herauszukommen und schließlich und endlich bewußte Mehrheiten innerhalb dieses Landes zu erreichen."
 Ich erkläre in der Diskussion wie das zu bewerkstelligen wäre.9,5%  (2)
 Ich erläutere in der Diskussion warum das unmöglich ist.9,5%  (2)
 Ich enthalte mich einer Meinung und der Diskussion.9,5%  (2)
 Diskussion/Anders.19,0%  (4)
 10 Bimbes Lizenzgebühr an Irre Poll Productions.52,4%  (11)
 
Diskutieren im ForumDiskutieren [21]   |   Ergebnis verfolgenFavoriten   |  Rezensionen verfolgenRezensionen
Von:  angelus_novus  09.07.2012 16:06 Uhr
Welchem der Sprecher_innen in folgenden Videos stimmst Du am ehensten zu?
1993 fand unter dem Titel "Über Bedingungen und Möglichkeiten linker Politik und Gesellschaftskritik", ein von dem politischen Magazin "konkret" initiierter Kongress statt, auf dem einige (noch heute) äußerst prominente Persönlichkeiten der Linken und radikalen Linken auftraten und diskutierten.
Gerade kann ich leider nur 2 kurze Vidoes finden, die aber die Debatten innerhalb der deutschen radikalen Linken seit 1989 gut auf den Punkt bringen.

http://www.youtube.com/watch?v=NwItwS2bG2s&feature=relmfu

http://www.youtube.com/watch?v=2GHARtSbGRw&feature=relmfu
 Wolfgang Pohrt (Video1: 0:12 bis 1:53 und 4:45 bis 5:03; Video2: 1:23 bis 1:33)10,5%  (2)
 Karl Held (Video1: 1:54 bis 5:28; Video2: 0:15 bis 0:50 und ab 3:00 immer mal wieder)10,5%  (2)
 Georg Fülberth (Video2: 0:00 bis 0:08)0,0%  (0)
 Thomas Ebermann (Video2: 0:55 bis 1:22)0,0%  (0)
 Hermann Gremliza (Video2: 1:33 bis Ende)5,3%  (1)
 Keinem 10,5%  (2)
 Andere Antwort15,8%  (3)
 Bimbes47,4%  (9)
 
Diskutieren im ForumDiskutieren [39]   |   Ergebnis verfolgenFavoriten   |  Rezensionen verfolgenRezensionen
Von:  Demirtas  08.07.2012 21:26 Uhr
Würdest du dich zumindest im weiteren Sinne als Sozialist oder Sozialistin sehen/bezeichnen?
Diese Ideologie wird ja
(je nach politischer Ausrichtung)bekanntlich höchst unterschiedlich bewertet, und umfasst zumdem ein breites Feld an Meinungen und Strömungen.
 Ja da muss ich nicht lange überlegen33,3%  (13)
 Zumindest zu größeren Teilen7,7%  (3)
 Kann ich schwer sagen10,3%  (4)
 Nein43,6%  (17)
 Sozialistische Bimbes5,1%  (2)
 
Diskutieren im ForumDiskutieren [39]   |   Ergebnis verfolgenFavoriten   |  Rezensionen verfolgenRezensionen
Von:  Irre  08.07.2012 02:49 Uhr
Resultiert aus der reellen Subsumtion universitärer Intelligenz unter das Kapital (im Sinne Hans-Jürgen Krahls) eine Potenzierung der objektiven Möglichkeit zur Einbindung geisteswissenschaftlicher Eliten in den antikapitalistischen Emanzipationskampf?
Eine Diskussion über das entprechende Theorem des SDS-Vordenkers Hans-Jürgen Krahl liess heute diese Frage meinen Hirnwindungen entspringen.


Als hintergründige Information hierzu folgt nun die entsprechende Argumentation Hans-Jürgen Krahls vom Dezember 1969:

"Der positivistische Zersetzungs(/streuungs)prozeß der Einzelwissenschaften löste alle Kategorien der Vermittlung, zumal den von Theorie und Praxis, analytisch auf. Der technologische Entwicklungsstand der produktiv umsetzbaren Wissenschaften projiziert seine methodologischen Verfahrensweisen um den Preis der Vernichtung von Reflexion zugunsten der Anpassung an abstrakte Arbeit auf sämtliche Wissenschaften. Technologisierung der Wissenschaft bedeutet: die qualitative Zeit bildungsgeschichtlicher Reflexionen (wie sie metaphysisch in Hegels Phänomenologie des Geistes als Bildungsweg des natürlichen Bewußtseins vom erscheinenden Wissen zur Wissenschaft des absoluten Wissens beschrieben wird), wird zugunsten der Anpassung geistiger Arbeit an die quantitativen und enthistorisierten Normen des Wertmaßstabes, der Arbeitszeit eliminiert. Damit kann geistige Arbeit reibungslos dem Verwertungsprozeß des Kapitals einverleibt werden. Diese Entwicklung, die auch die unproduktiven Herrschaftswissenschaften betrifft, ist einerseits eine zusätzliche Schranke für die produktive wissenschaftliche Intelligenz, ihren Produzentenstatus zu begreifen und totalitäre Vermittlungszusammenhänge zu durchschauen. D. h. geistige Arbeit ist nach Maßgabe ihrer industriellen Umsetzbarkeit immer mehr mit dem Unglück produktiver Arbeit behaftet und andererseits, ebenfalls nach Maßgabe der technischen Umsetzbarkeit, immer kapitaladäquater an die Wertnormen angepaßt. Auf der anderen Seite eröffnet die Vernichtung des traditionellen Kulturbewußtseins überhaupt erst die Möglichkeit politischer Produktionsprozesse, nämlich die Befreiung von idealistischen Eigentumsfiktionen, so daß auch die wissenschaftlichen Produzenten die Produkte ihrer Arbeit als gegenständliche und feindliche Macht des Kapitals begreifen und sich selbst als ausgebeutet wissen. Insofern das Gesamtatelier der Universität von den Widersprüchen des Technologisierungsprozesses erfaßt wird, wird es auch den Vertretern unproduktiver Wissenschaften erleichtert die Fixierung auf einen endgültig zerbrochenen Kulturbegriff aufzugeben; wenn die Widersprüche der produktiven Arbeit einmal in die Universität getragen sind, können auch mehr und mehr Ideologen der herrschenden Klasse im Sinne des Kommunistischen Manifests ihre intellektuelle Produktivkraft in den Dienst des Emanzipationskampfes stellen. "

Quelle: http://www.krahl-seiten.de/wissenschaftlicheintelligenz.htm
 Ja. Dieser Einschätzung würde ich mich anschliessen wollen.8,7%  (2)
 Nein. Dieser Prognose vermag ich keinen Wahrheitsgehalt zu entnehmen.8,7%  (2)
 Jain. Diese Analyse enthält zwar einen wahren Kern, ist aber in ihrer Konsequenz trotzdem falsch.8,7%  (2)
 Ich bräuchte erstmal eine Potenzierung meines geistigen Begriffsvermögens, um die Frage zu verstehen.0,0%  (0)
 Diskussion/Anders.4,3%  (1)
 10 Bimbes Lizenzgebühr an Irre Poll Productions.69,6%  (16)
 
Diskutieren im ForumDiskutieren [28]   |   Ergebnis verfolgenFavoriten   |  Rezensionen verfolgenRezensionen
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
» Starte Deine eigene Abstimmung in dieser Kategorie und verdiene 500 Bimbes! «
Anfang-5501 - 505 / 517 Abstimmungen+5Ende