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Von:  offline  04.05.2021 10:29 Uhr
Würdest Du sagen, dass sich Mussolini bei seiner Machtergreifung viel von Lenin abgeschaut hat, wie das der deutsche Historiker Gerwarth meint?
Mussolinis Doppelstrategie - sein Bemühen, sich die Unterstützung des Parlaments und der gesellschaftlichen Eliten zu sichern, zugleich aber mit seinen Squadristen gewaltsam gegen den Staat vorzugehen - war voll und ganz aufgegangen. Der König war nun gezwungen, ihn mit der Bildung einer Koalitionsregierung aus Faschisten, Liberalen, Nationalisten und Katholiken zu betrauen. Mussolini hatte von Lenin und den Bolschewiki mehr gelernt, als er je zugegeben hätte, insbesondere die Lektion, dass parlamentarische Mehrheiten weit weniger wichtig waren als die Fähigkeit und Entschlossenheit, den Gegner einzuschüchtern und rücksichtslos zu handeln, wenn die Situation es erforderte. Nachdem Lenin das demokratisch gewählte russische Parlament 1918 aufgelöst hatte, ging in Europa mit Mussolinis Ernennung zum Ministerpräsidenten zum zweiten Mal innerhalb von fünf Jahren die Macht in die Hände einer Milizenpartei über, die ihre Ziele mit brachialen Mitteln durchsetzte.

Robert Gerwalth: Die Besiegten – das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs; Erste Auflage – Pantheon Ausgabe 2018 – Seite 212
 Ja, dem ist so.18,2%  (2)
 In Teilen gewiss.9,1%  (1)
 Nein, da sehe ich viele Fehler in der These9,1%  (1)
 Das lehne ich pauschal ab.9,1%  (1)
 Ich will diskutieren.0,0%  (0)
 Ich will Bimbes.54,5%  (6)
 
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Von:  AstraZeneca  03.05.2021 12:51 Uhr
3. Mai 1971. Heute vor 50 Jahren trat Walter Ulbricht vom Amt des Ersten Sekretärs des ZK der SED zurück. Wie ist eigentlich deine Meinung zu Walter Ulbricht?
Nach Streitigkeiten mit Teilen der Parteiführung im Bereich der Wirtschafts- und Außenpolitik 1970 wurde Ulbricht gezwungen, „aus gesundheitlichen Gründen“ von fast allen Ämtern zurückzutreten. Am 3. Mai 1971 endete damit die Ära Ulbricht, und Erich Honecker wurde als dessen Nachfolger zum Ersten Sekretär des ZK der SED gewählt. Der Wechsel an der Spitze bedeutete für die Entwicklung der DDR einen tiefen Einschnitt.

Nach dem Rücktritt von Ulbricht wurde die Ulbricht-Periode systematisch aus der offiziellen Geschichtsschreibung verdrängt und alle Veränderungen nach seinem Abgang stark betont. Sein Name tauchte in der Öffentlichkeit kaum noch auf.

Das politische Ziel einer Wiedervereinigung Deutschlands (zu einem sozialistischen Gesamtdeutschland) wurde endgültig aufgegeben, sämtliche Hinweise darauf aus der Verfassung gestrichen und bei vielen Organisationen und Institutionen die Kennzeichnung „Deutschland“ durch „DDR“ ersetzt. So wurde zum Beispiel der Deutsche Fernsehfunk in Fernsehen der DDR umbenannt und als Autokennzeichen „DDR“ statt „D“ (für Deutschland) vorgeschrieben. Um die psychologische und emotionale Bindung an die deutsche Kultur dennoch zu berücksichtigen, prägte Honecker die Formel: „Staatsangehörigkeit: DDR, Nationalität: deutsch“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Deutschen_Demokratischen_Republik#Ende_der_Ära_Ulbricht
 Das Leben eines großen Führers der deutschen Arbeiterbewegung fand seinen verdienten Ruhestand.15,4%  (2)
 Der Mann war nicht so blöd, wie gemeinhin angenommen wird. Unter Honecker ging es im Ganzen eher bergab.15,4%  (2)
 Ich bin kein Ulbricht-Fan, gelinde gesagt.7,7%  (1)
 Ich kann Walter Ulbricht nicht kompetent beurteilen.7,7%  (1)
 Ich kenne einen guten Ulbricht-Witz und erzähle ihn in der Diskussion.7,7%  (1)
 Diskussion.23,1%  (3)
 Bimbes.23,1%  (3)
 
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Von:  offline  02.05.2021 11:03 Uhr
Muss man aus historischer Sicht Ebert dankbar sein, dass er 1918 die Revolution als solche ablehnte und die Sozialdemokratie auf dem reformerischen Weg hielt?
Ebert sah es dagegen als seine »verdammte Pflicht und Schuldigkeit« an, mit der Regierung wie auch der eher bürgerlichen Zentrumspartei und der linksliberalen Fortschrittspartei zusammenzuarbeiten. Im November 1918 setzte er diese pragmatische Politik fort, um ein Abgleiten ins Chaos wie in Russland zu vermeiden. Trotz seiner marxistischen Überzeugungen wollte er keine Revolution nach bolschewistischem Vorbild, sondern strebte den friedlichen Übergang des Landes in ein parlamentarisches System an. In einem Gespräch mit dem letzten kaiserlichen Reichskanzler Max von Baden erklärte er: »Wenn der Kaiser nicht abdankt, dann ist die soziale Revolution unvermeidlich. Ich aber will sie nicht, ja, ich hasse sie wie die Sünde.«

Eberts Aussage spiegelt die Tatsache wider, dass die MSPD im Jahr 1918 im traditionellen marxistischen Sinn keine revolutionäre Partei mehr war, denn sie richtete ihre Politik längst auf reformerische Ziele wie den Aufbau einer parlamentarischen Demokratie, die Einführung des Frauenwahlrechts, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Fabriken und den Ausbau des Sozialstaats. All dies sollte nicht durch einen Umsturz, sondern durch schrittweise Reformen erreicht werden. Ebert wusste nur zu gut, dass das deutsche Kaiserreich - im Gegensatz zum zaristischen Russland - kein autokratischer Staat war.

Robert Gerwald: Die Besiegten – das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs; Erste Auflage – Pantheon Ausgabe 2018 – Seite 137
 Ja absolut21,4%  (3)
 Nein, warum auch21,4%  (3)
 In gewisser Hinsicht schon, auch wenn ich hier Fehler sehe.7,1%  (1)
 Ich halte Ebert für einen Verräter.14,3%  (2)
 Ich will diskutieren.14,3%  (2)
 Ich will Bimbes.21,4%  (3)
 
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Von:  AstraZeneca  01.05.2021 21:16 Uhr
Ist das nicht irgendwie seltsam und beängstigend wie schnell sowohl Opfer als auch Täter des Holocaust von der stinknormalen bürgerlichen Gesellschaft aufgesaugt wurden, so als ob überhaupt nichts passiert gewesen wäre?
Man muss sich das tatsächlich einmal vergegenwärtigen: In der Zeit spätestens zwischen 1941 und 1945 bis knapp vor Ende arbeitete ein gesamter Staat mit seiner Logistik daran, eine maximale Zahl von Juden, Sinti und Roma und anderen Menschengruppen zu entrechten und zu vernichten.

Aber all das hatte nach 1945 keine wirklich schwerwiegenden Konsequenzen. Die Mehrzahl der Täter kehrte in bürgerliche Berufe zurück und wollte von all dem nichts mehr wissen, der eben noch bis kurz vor Schluss so mörderische Antisemitismus und sonstige Arten der Menschenfeindlichkeiten verschwanden wieder in Nischen. Als ob das alles nicht geschehen wäre. Und die Gruppen, die einander in Form von Tätern und Opfern mörderisch gegeneinander standen, zerfielen wieder in lauter Einzelpersonen.

Das alles, der Holocaust, zog so gut wie keine Konsequenzen nach sich und das gesellschaftliche Leben ging mit einigen Millionen Opfern weniger praktisch so weiter, als wäre nichts geschehen.
 Das ist weder seltsam oder beunruhigend, sondern die Logik der Grundlage der bürgerlichen Gesellschaft selbst.20,0%  (3)
 Selbst wenn es logisch ist, so ist es doch erschreckend barbarisch.0,0%  (0)
 Naja. Die Opfer konnten nicht mehr reden, die Täter wollten es nicht mehr.6,7%  (1)
 Verdrängung. In Verbindung mit dem so genannten Wirtschaftswunder.6,7%  (1)
 Welche Opfer? Die wirklichen Opfer waren doch immer schon die Vertriebenen aus den Ostgebieten. Zumindest wollen die das alle glauben machen.0,0%  (0)
 Diskussion.26,7%  (4)
 Bimbes.40,0%  (6)
 
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Von:  offline  01.05.2021 20:31 Uhr
War der Terror des Sowjetsystems von Lenin von Anfang an geplant und sozusagen eine systemnotwendige Maßnahme um überhaupt das eigene Überleben als politische Minderheit zu sichern?
Schon vor der Rückkehr nach Russland hatte Lenin das Jakobinertum wiederholt als eine seiner historischen Inspirationsquellen bezeichnet. Kritikern, welche die Bolschewisten als »moderne Jakobiner« verunglimpften, erwiderte er im Juli 1917: »Die Historiker der Bourgeoisie sehen im Jakobinertum ein Fallen ... Die Historiker des Proletariats sehen im Jakobinertum einen der Höhepunkte im Befreiungskampf der unterdrückten Klasse ... Es liegt in der Natur der Bourgeoisie, das Jakobinertum zu hassen, und in der Natur des Kleinbürgertums, es zu fürchten. Die klassenbewussten Arbeiter und Werktätigen glauben an den Übergang der Macht an die unterdrückte, werktätige Masse, denn dies ist das Wesen des Jakobinertums, der einzige Ausweg aus der Krise, die Rettung vor der Zerrüttung und dem Krieg.«’3 Aus der Geschichte zu lernen hieß für Lenin und die Bolschewiki, keinen zweiten »Thermidor« zuzulassen - jenen Putsch vom 27. Juli 1794, in dessen Verlauf Maximilien de Robespierre und sein Sicherheitsausschuss gestürzt wurden, was die Hinrichtung der gesamten Jakobinerführung zur Folge hatte und deren Ersetzung durch das konservative Direktorium. Und dieses war schließlich hinweggefegt worden, als Napoleon die Herrschaft an sich riss. Um eine Wiederholung dieses Szenarios zu vermeiden, war nicht weniger, sondern mehr Terror nötig.

Robert Gerwald: Die Besiegten – das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs; Erste Auflage – Pantheon Ausgabe 2018 – Seite 117
 Ja so kann man das sagen.28,6%  (4)
 Wer eine Diktatur plant, der muss so agieren.0,0%  (0)
 Nein, das ist falsch.28,6%  (4)
 Das ist die Schuld der Bourgeoise.0,0%  (0)
 Ich würde das anders angehen.0,0%  (0)
 Ich will diskutieren.14,3%  (2)
 Ich will Bimbes.28,6%  (4)
 
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