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Fragenübersicht Kann man sagen, dass der Versuch den bürgerlichen Gegner nach rechts zu drücken so alt wie der politische Wettbewerb ist?
1 - 15 / 15 Meinungen
15.04.2021 09:38 Uhr
Ich wusste es: Ignaz Seipel unser allseits bekannter Mitdoler hat ein Buch geschrieben.
15.04.2021 09:39 Uhr
Ich habe in einer Kreisstagssitzung mal einen bürgerlichen Kontrahenten nach unten gedrückt - gilt das auch?
15.04.2021 09:40 Uhr
Zitat:
Ich wusste es: Ignaz Seipel unser allseits bekannter Mitdoler hat ein Buch geschrieben.


Ãœber den bekannten doler wurde eine Biographie geschrieben und das bereits 1978

Wahnsinn oder


15.04.2021 09:41 Uhr
Spaß beiseite. Ich fand diese Passage durchaus interessant, wie ich sie vor einigen Tagen gelesen habe und hier handelt es sich um das Jahr 1925, wo diese gesagt wurde.

Deswegen habe ich sie mal zur Diskussion gestellt.

15.04.2021 09:49 Uhr
Vor 1933 war ein großer Tel der politischen Repräsentanz des Bürgertums in Deutschland (Österreich kenne ich dafür zu wenig) deutlich nach rechts verschoben. Selbst die Zentrumspartei entwickelte sich ab 1930 unter Heinrich Brüning nach rechts, sehr zum Leidwesen alter Zentrumsmitglieder. Die eigentlich linksliberale DDP schloss sich 1929 mit dem "Jungdeutschen Orden" zusammen und nannte sich dann Staatspartei, womit eine Einordnung im ehe rechten Lager verbunden war.

Dies entsprach der Skepsis, die große Teile des Bürgertums gegenüber der Demokratie aufbrachten.

Eine Fehlentwicklung, die wir retrospektiv beobachten können, war, dass Deutschland bis 1945 keine wirklich demokratische politische Kultur entwickelt hatte. Wenn also bürgerlich "rechts" war, dann hatte das vor dem Krieg durchaus eine gewisse Berechtigung.

Heutzutage kann niemand mehr mit Berechtigung behaupten, dass die führenden Parteien des "bürgerlichen" Spektrums, also CDU/CSU und FDP und vielleicht noch Bündnis90/DIe Grünen demokratische Defizite aufwiesen, die eine Einordnung dieser Parteien in die "rechte" Ecke rechtfertigten. Das ist, wenn es vom politischen Wettbewerber versucht wird, dummes Zeug und durchschaubarer Quark.
15.04.2021 10:05 Uhr
Nein, kann man natürlich nicht sagen. Schließlich gab es den politischen Wettbewerb schon einige tausend Jahre, bevor einer unserer Ignaz Seipels auch nur geboren war. Und damals gab es "links" oder "rechts" noch nicht.
15.04.2021 11:53 Uhr
Das betrifft nicht nur die Bürgerlichen - Linke untereinander werfen auch gerne dem Gegner vor, eigentlich Rechte zu sein. In bestimmten Phasen wurden zum Beispiel die Sozialdemokraten von den Kommunisten als gefährlicher als die Faschisten betrachtet ("Sozialfaschisten") - was verständlicherweise katastrophal für die Entwicklung antifaschistischer Bündnisse war.

Aktuell kann sich Sahra Wagenknecht fast glücklich schätzen, von Ulla Jelpke nur als 'rechtssozialdemokratisch' eingeschätzt zu werden.
15.04.2021 11:56 Uhr
Zitat:
Aktuell kann sich Sahra Wagenknecht fast glücklich schätzen, von Ulla Jelpke nur als 'rechtssozialdemokratisch' eingeschätzt zu werden.


Das ist ja fast eine Analogie zu dem SII vs FPi Battle, was die Meinungsführerschaft zur politischen Positionierung angeht.
15.04.2021 12:01 Uhr
Zitat:
Ich habe in einer Kreisstagssitzung mal einen bürgerlichen Kontrahenten nach unten gedrückt - gilt das auch?


Die Gewaltbereitschaft von Anteros ist inzwischen ja legendär. Auch bei dol2day trug er nicht von Ungefähr den Spitznamen: Elektrofix. Auch heute kann man seine teils aggressiven Anfälle in Chats und Beiträgen immer wieder beobachten.

Dabei spielt es auch keine Rolle, dass der Kreistagsabgeordnete der CDU ihn eine Tunte nannte und ihm den Stinkefinger zeigte.
Das ist kein Grund den armen Mann danach mit dem Gesicht in seine Müslischüssel zu tauchen. (Der Vorfall ist in der lokalen Presse dokumentiert).
15.04.2021 12:28 Uhr
Mit anderen Worten: der historische Seipel war ein Vertreter dessen, was heute "Extremismustheorie" genannt wird und die darin besteht, Links und Rechts in einen Topf zu werfen, um sich als "Mitte" zu definieren...

...und dann gegebenenfalls mit Rechts gemeinsame Sache zu machen. Wie Papen oder eben Kemmerich.
15.04.2021 12:32 Uhr
Zitat:

Aktuell kann sich Sahra Wagenknecht fast glücklich schätzen, von Ulla Jelpke nur als 'rechtssozialdemokratisch' eingeschätzt zu werden.



Womit allerdings Jelpke goldrichtig liegt. Rechtssozialdemokraten schwebt die "Arbeiterklasse" nur insofern vor, als dass die im deutschen Blaumann daherkommt.
15.04.2021 16:50 Uhr
Zitat:
Womit allerdings Jelpke goldrichtig liegt. Rechtssozialdemokraten schwebt die "Arbeiterklasse" nur insofern vor, als dass die im deutschen Blaumann daherkommt.


Manchmal verstehe ich wirklich, dass die SPD sich vielerorts mit Händen und Füßen dagegen wehrt Bündnisse mit der Linken einzugehen.
15.04.2021 17:54 Uhr
Zitat:
Zitat:
Womit allerdings Jelpke goldrichtig liegt. Rechtssozialdemokraten schwebt die "Arbeiterklasse" nur insofern vor, als dass die im deutschen Blaumann daherkommt.


Manchmal verstehe ich wirklich, dass die SPD sich vielerorts mit Händen und Füßen dagegen wehrt Bündnisse mit der Linken einzugehen.


Ich würde davon abraten, einen pointierten Diskussionsbeitrag bei dol auf die realpolitische Bühne zu übertragen, zumal ich bezweifle, dass AstraZenecas Beitrag bereits "vielerorts" in der SPD rezipiert wurde.
15.04.2021 20:27 Uhr
Für Deutschland würde ich diese Entwicklung erst seit 1949 beobachten.

Oder hat die SPD Stimmung gemacht gegen das Zentrum mit dem Argument, das wären alles Nazis? Nein, man war zufrieden, dass man überhaupt potentielle Koalitionspartner für eine Mehrheit hatte.
16.04.2021 07:16 Uhr
Nein - Nazis und Faschisten sind bekannt für ihre Opferrollen, bis sie an der Macht sind.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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