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Fragenübersicht Die Einzeldosis des teuersten Medikaments der Welt kostet 1,9 Mio. US-Dollar. Was denkst du darüber?
1 - 20 / 26 Meinungen+20Ende
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25.05.2019 22:04 Uhr
Die Pharmaindustrie gehört vergesellschaftet. Und nein, ich bin nicht für wahllose Vergesellschaftung ohne Maß und Ziel. Aber diese ist dann doch eine der Branchen, bei der ich es nötig und gerechtfertigt finde.
25.05.2019 22:07 Uhr
Meiner Meinung nach gibt es zwei Seiten. Die eine Seite ist die finanzielle und wenn die Firma diesen Preis festlegt und die Kassen/Versicherungen ihn bezahlen, dann kann man da nicht viel zu sagen, wenn man weder Vertreter der Kassen/Versicherungen noch Vertreter des Unternehmens ist.

Der andere Punkt ist der Moralische. Ist es moralisch vertretbar, gegen diese Krankheit mit einem solch teuren Mittel, das die Solidargemeinschaft bezahlt, vorzugehen? Diese Frage kann man fast nicht diskutieren, ohne das Thema der Genanalyse während der frühen Schwangerschaft mit zu diskutieren ...
25.05.2019 22:08 Uhr
Wenn es den Menschen hilft und das wurde wohl durch die Zulassung bewiesen, ist nur noch die Frage, wie Krankenkassen die Behandlung finanzieren können.
25.05.2019 22:09 Uhr
Zitat:
Die Pharmaindustrie gehört vergesellschaftet
Ob sich das dann wohl auf die Forschung auswirken würde?
25.05.2019 22:10 Uhr
Zitat:
ist nur noch die Frage, wie Krankenkassen die Behandlung finanzieren können.


Bin als Privatpatient schon gespannt, wie ich die 1,9 Millionen vorlegen soll.
25.05.2019 22:12 Uhr
Zitat:
Bin als Privatpatient schon gespannt, wie ich die 1,9 Millionen vorlegen soll.
Musst Du nicht. Eine stationäre Krankenhausbehandlung wird ja auch direkt mit dem Versicherer abgerechnet.
25.05.2019 22:13 Uhr
Ich mache mal die moralische Debatte auf, indem ich in die Runde werfe, dass die Medizin nicht jede Krankheit bekämpfen können muss.
25.05.2019 22:14 Uhr
Zitat:
Die Pharmaindustrie gehört vergesellschaftet. Und nein, ich bin nicht für wahllose Vergesellschaftung ohne Maß und Ziel. Aber diese ist dann doch eine der Branchen, bei der ich es nötig und gerechtfertigt finde.


Das ist tatsächlich ein Punkt, über den man - finde ich - sehr vertieft nachdenken muss. Was würde Vergesellschaftung in dem Fall denn konkret bedeuten?

Nach meinem Verständnis muss die medizinische Versorgung so ausgestaltet sein, dass jeder und unabhängig von Einkommensfragen von ihr profitieren kann. Die Übernahme von Kosten durch die Krankenkasse(n) beantwortet die Frage auch nicht abschließend, weil die Kosten ja da sind und dann nur eben von einem anderen, im Zweifel von der Solidargemeinschaft, getragen werden müssen.

Die Frage ist für mich damit: Ist eine vergesellschaftete Pharmaindustrie in der Lage bei gleicher Qualität und niedrigeren Kosten - sie können auch dadurch niedriger sein, dass kein Gewinnaufschlag erhoben wird - zu produzieren?
25.05.2019 22:14 Uhr
Zitat:
Eine stationäre Krankenhausbehandlung wird ja auch direkt mit dem Versicherer abgerechnet.


Beruhigend. Hoffentlich reicht der Krankenhausverwaltung deine Aussage aus.
25.05.2019 22:15 Uhr
Zitat:
Ich mache mal die moralische Debatte auf, indem ich in die Runde werfe, dass die Medizin nicht jede Krankheit bekämpfen können muss.


Ja, dieser ethische Punkt macht die Debatte noch viel kniffliger. Die Grenze zwischen fahrlässigem Sterbenlassen von Menschen und ungebührlicher Beeinflussung natürlicher Prozesse ist unendlich schwer zu ziehen.
25.05.2019 22:18 Uhr
Zitat:
Der andere Punkt ist der Moralische. Ist es moralisch vertretbar, gegen diese Krankheit mit einem solch teuren Mittel, das die Solidargemeinschaft bezahlt, vorzugehen?


Gegen die Pillepalle-Krankheiten gibt es seit Jahren entsprechende Mittel.

Nun geht die Forschung an schwerere/seltenere Krankheiten, für die es bisher keine Medikamente gibt und müssen entsprechenden Aufwand in Forschung und Zulassung stecken.

Was wäre die Alternative?
Man verbietet den Pharmakonzernen die Forschung?
Irgendjemand (wer?) entscheidet, dass ein Patient ein existierendes Medikament nicht bekommt?
25.05.2019 22:20 Uhr
Zitat:
Ist eine vergesellschaftete Pharmaindustrie in der Lage bei gleicher Qualität und niedrigeren Kosten - sie können auch dadurch niedriger sein, dass kein Gewinnaufschlag erhoben wird - zu produzieren?
Das könnte sie wohl. Jedoch sollte sie das nicht, da Rücklagen gebildet werden sollten. Diese Rücklagen dürften dann auch zwingend nicht für andere Bereiche wie Rente, Straßenbau etc. eingesetzt werden.

Von der Forschung müsste man sich dann wohl verabschieden und sich weitestgehend mit dem momentanen Stand zufrieden geben, denn woher sollte das Forschungsgeld kommen.

Medizin wäre dann auch ein Spielball von Koalitionsgesprächen und nicht mehr wirklich kalkulierbar, was für Chroniker kein befriedigender Gedanke sein kann.

Wie sähe das mit Pharmaimporten aus Ländern aus, die diesen Bereich nicht verstaatlicht haben? Die müsste man zwingend verbieten. Oder?
25.05.2019 22:20 Uhr
Zitat:
Zitat:
Die Pharmaindustrie gehört vergesellschaftet
Ob sich das dann wohl auf die Forschung auswirken würde?


Warum sollte es das? Sind von Staat angestellte Forscher automatisch dümmer? Und was würde das über unsere Beamten sagen?
25.05.2019 22:22 Uhr
Zitat:
Hoffentlich reicht der Krankenhausverwaltung deine Aussage aus.
Das tut sie. Krankenhäuser rechnen nie mit dem Patienten ab. Oder hast Du nach einem KH-Aufenthalt schon einmal eine Rechnung vom KH bekommen?
25.05.2019 22:24 Uhr
Zitat:
Sind von Staat angestellte Forscher automatisch dümmer? Und was würde das über unsere Beamten sagen?
Natürlich sind sie das nicht! Aber der Staat könnte sich die Forschung nicht leisten. Ein einziges Pharmaunternehmen kann sich schließlich auch keine Forschung in vielen verschiedenen Bereichen leisten. Aber wir haben nur einen einzigen Staat. Das funktioniert nicht.
25.05.2019 22:27 Uhr
Zitat:
Zitat:
Sind von Staat angestellte Forscher automatisch dümmer? Und was würde das über unsere Beamten sagen?
Natürlich sind sie das nicht! Aber der Staat könnte sich die Forschung nicht leisten. Ein einziges Pharmaunternehmen kann sich schließlich auch keine Forschung in vielen verschiedenen Bereichen leisten. Aber wir haben nur einen einzigen Staat. Das funktioniert nicht.


Der Staat kann sich sehr viele unsinnige Dinge leisten. Und wo es um Leben und Tod geht, geht dann plötzlich die Knete aus?
25.05.2019 22:27 Uhr
Zitat:
sie können auch dadurch niedriger sein, dass kein Gewinnaufschlag erhoben wird


Wie soll das funktionieren?

Auch eine staatliche Forschung benötigt entsprechende Mitarbeiter (die ein Gehalt erwarten), Laborräume auf dem aktuellen Stand der Technik, Material und vieles andere. Das muss vorfinanziert werden, bis die Forscher ein wirksames Medikament erforscht haben. In dem Artikel aus dem Hintergrund geht es auch um eine Zulassung. Auch die muss wohl vorfinanziert werden.

Der einzige Vorteil wäre wohl, dass die Forscher keine Pharmaindustrie-Gehälter bekommen sondern TVÖD (oder in die Schweiz abwandern).
25.05.2019 22:28 Uhr
Zitat:
Krankenhäuser rechnen nie mit dem Patienten ab. Oder hast Du nach einem KH-Aufenthalt schon einmal eine Rechnung vom KH bekommen?


Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass das Medikament an eine KH-Behandlung gebunden ist, es ging mir um den Preis.

Und tatsächlich habe ich für eine KH-Behandlung schon eine Rechnung in die Hand gedrückt bekommen, ja.
25.05.2019 22:32 Uhr
Zitat:
Der Staat kann sich sehr viele unsinnige Dinge leisten. Und wo es um Leben und Tod geht, geht dann plötzlich die Knete aus?
Klingt blöd, stimmt. Aber so ist es. Der Staat könnte das nicht leisten. Er müsste in allen medizinischen Bereichen forschen. Das wäre unmöglich.

Die Alternative wäre, die Parteien sagen im Wahlkampf, welche Forschungsgebiete sie aktiv zulassen würden. Nach vier Jahren bestünde dann aber die Gefahr, dass eine andere Regierung andere Bereiche versprochen hat. Alle Wissenschaftler müssten entlassen werden, neue gesucht und verpflichtet werden und die bisherigen Forschungsergebnisse? Naja, die wären wohl platt. Bis die neuen Fachleute gefunden wären, und die neuen Labore gebaut, wäre die neue Legislatur schon wieder fast um und man müsste wieder alles platt machen. Das klingt nach einer extremen Geldvernichtungsgeschichte.
25.05.2019 22:33 Uhr
Zitat:
Und tatsächlich habe ich für eine KH-Behandlung schon eine Rechnung in die Hand gedrückt bekommen, ja.
Stationär? Seltsam!
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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