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Fragenübersicht Findest Du es wichtig, dass jemand der aktiv in Diensten der Wehrmacht war in seiner Biographie eine detailierte Auskunft über diese Zeit gibt?
1 - 12 / 12 Meinungen
17.06.2020 10:56 Uhr
Wenn jemand eine Biographie veröffentlicht, gibt es daran ja meist ein öffentliches Interesse. Es handelt sich also mehr oder weniger um eine Person des öffentlichen Lebens. Ich halte es dann für legitim, zu erwarten, dass sich die Person zu seinen Handlungen als Soldat in einem Krieg einlässt.
17.06.2020 10:57 Uhr
In der Generation meiner Großväter waren einige Angehörige der Wehrmacht, zwei davon gingen sogar als Berufssoldaten in den Krieg. EInige haben gerne darüber gesprochen, die meisten aber waren eher wortkarg.

Sie sind mittlerweile alle verstorben - der letzte im Jahre 1998. Schade, ich hätte ihnen heute andere Fragen gestellt als damals.
17.06.2020 11:25 Uhr
Biographie oder Autobiographie?

Zeitzeugenaussagen sind wichtige Aussagen. Gleichwohl sind sie nur als eingeschränkte und subjektive, wertende Sichtweise der jeweiligen Situation zu sehen. Gerade in Sachen Wehrmacht gab und gibt es viel Verharmlosung und Rechtfertigungsdruck.
17.06.2020 11:29 Uhr
@Mr.Bart

Ist vllt zu gelöst von der Materie und in einer zu theoretischen Abhandlung.

Die Aussage fiel in einer Diskussion als wir über die Waldheimaffäre sprachen.

Und ich meinte, er hat doch vllt zu wenig angegeben.

Was ich später revidieren musste, weil er durchaus nicht so tat, wie die Gegner behaupteten, dass sein Dienst nach der Verwundung an Ostfront 1941 vorbei war.

Die Frage ist auch, ob man angehalten ist, in einer solche Biographie genau im Detail zu schreiben, wo und wann man war. Was in Teilen auch schwierig ist aufgrund der oftmals wechselnden Dienstorte und der Zuteilungen.

Kurz und bündig. Der Bekannte meinte, dass eine solche solche Offenlegung nicht notwendig ist, sonst könnte man gleich verlangen, dass man in einer Biographie angibt, wie oft man am Tag onaniert hat oder es noch tut
17.06.2020 11:35 Uhr
"Die Frage ist auch, ob man angehalten ist, in einer solche Biographie genau im Detail zu schreiben, wo und wann man war. Was in Teilen auch schwierig ist aufgrund der oftmals wechselnden Dienstorte und der Zuteilungen."


> Eine solche Auflistung ist für eine Biographie irrelevant - außer, die betreffenden Stationen haben einen besonderen Bezug zur Geschichte des Menschen. Bsp.: In der Kompanie XY traf ich im Oktober 1940 den Leutnant Z, der im Zivilberuf Schriftsteller war und mich in meinem Denken maßgeblich beeinflusst hat. [Um mal ein unverfängliches Beispiel zu bringen.]
Ansonsten kann man dazu eine Tabelle im Anhang bringen.
17.06.2020 11:38 Uhr
@Mr.Bart

Das ist auch oft problematisch.

Erfinden wir was.

Du bist als Stabsoffizier von Oktober bis Dezember 42 in Saloniki, dann 2 Wochen in Belgrad, dann Verbindungsoffizier in Tirana. Ab März wieder in Salonik, dann im Herbst 1943 auf Studienurlaub. Ab Februar mal kurz wieder in Athen.

Das weißt Du auch alles nach x Jahren nicht mehr.
17.06.2020 14:01 Uhr
Nein, wozu? Ich habe auch in 2 Armeen gedient aber warum sollte ich damit hausieren gehen? Wer was darüber wissen will, kann ja fragen.
17.06.2020 19:50 Uhr
Kann man so pauschal nicht sagen. Aber als Zeitzeugen sind diese Menschen doch interessant und ich finde es immer spannend, wenn sie berichten.
17.06.2020 20:46 Uhr
Nur, wenn es interessant ist. Unangenehm für brd-Geschichtsklitterer kann es allemal werden, wenn z.B. von der Befreiung der Russen vom sozialistischen Terror berichtet wird.
17.06.2020 21:09 Uhr
Zitat:
Kann man so pauschal nicht sagen. Aber als Zeitzeugen sind diese Menschen doch interessant und ich finde es immer spannend, wenn sie berichten.


Vllt interessant:
https://www.facebook.com/tonline.de/videos/2450938165182752/

Der Rudi ist mittlerweile über 90, topfit und hat auch ein kleines Buch über seine Zeit in russischer Gefangenschaft geschrieben.
Etwas hölzern, immer sachlich, umso beeindruckender.
Lohnt es zu lesen:
"Meine gestohlenen Jahre"
ISBN 978-3-00-058633-0
17.06.2020 21:11 Uhr
Grundsätzlich gehört in eine Biographie das, was zur Erklärung des gesamten Erzählstranges relevant ist. Die Zeit als Soldat auszublenden, ist vermutlich in den allermeisten Fällen unsinnig, genau wie die zu detaillierte Behandlung dieser Zeit. Es ist bei einigen Jahrgängen nunmal eher die Regel als die Ausnahme, Wehrmachtssoldat gewesen zu sein.

Mal davon abgesehen werden in Biographien regelmäßig viel relevante Dinge ausgeklammert als Details von Dienstzeiten. Wenn die Mama im falschen Moment zugeschlagen oder das erste große Beziehungsdrama stattgefunden hat, ist das für die psychische Entwicklung auch prominenter Personen meist ziemlich relevant und wird in aller Regel doch kurz als "insgesamt glückliche Kindheit" oder "die erste Jugendliebe" abgetan.
17.06.2020 23:15 Uhr
Viele von diesen Menschen dürften nicht mehr leben. Ansonsten ist es jedem selbst überlassen, worüber er viel und worüber er wenig preisgibt.
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