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Fragenübersicht [Themenwoche: Religion] Gibt es deiner Meinung nach eine friedliche, oder sogar gewaltlose Religion?
Anfang-2010 - 29 / 29 Meinungen
9
11.12.2019 00:13 Uhr
Keine Religion ist friedlich!

Alle basieren auf Lügen, Märchen, usw., jedenfalls Unwahrheiten.
Die Geschichte zeigt was das zur Folge hatte und hat.

Religionen sind daher nicht friedlich, sondern eher ursächlich für Gewalt, Mord und Totschlag.
Jedes religiöse Gefühl, egal um welche Religion es geht, ist nur "blindem Fanatismus" gleichzusetzen, und deshalb abzulehnen und massiv zu bekämpfen.

Und das nicht durch Gewalt, sondern durch Bildung, dann erledigt sich das "Problem" auf Dauer von selbst.

Bisher wurde noch "jeder" Aberglaube" durch Bildung und Erkenntnis besiegt.
11.12.2019 08:56 Uhr
Je frömmer der Mensch, desto friedfertiger wird er. Je ängstlicher der Mensch, desto aggressiver wird er.

Das gilt für Angehörige aller Weltreligionen und Weltanschauungen.
11.12.2019 08:59 Uhr
Zitat:
Je frömmer der Mensch, desto friedfertiger wird er. Je ängstlicher der Mensch, desto aggressiver wird er.


Aha, wo hast du denn diesen flotten Spruch her?


Ich glaube die frömmsten Menschen neigen eher dazu, ihre eigenen Ansichten als reine Wahrheit zu betrachten und dementsprechend auf ihr (ungläubiges) Umfeld zu reagieren.

Die heutigen Gotteskrieger aller Religionen empfinde ich als fromm und eben nicht als ängstlich.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.12.2019 09:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.12.2019 09:11 Uhr
Ich halte den Buddhismus für prinzipiell gewaltfrei. Zumindest dürfte er von den zur Auswahl stehenden religiösen Gruppierungen die gewaltfreieste sein.
11.12.2019 09:26 Uhr
Zitat:
Die heutigen Gotteskrieger aller Religionen empfinde ich als fromm und eben nicht als ängstlich.


Du verwechselst Frömmigkeit mit Fanatismus. Fanatiker geben sich fromm, ihr Eifer hingegen ist angetrieben von Angst. Angst vor dem Weltenende, Angst vor dem Verlust der Religiösität insgesamt, Angst vor dem Neuen, Angst vor dem Unbekannten, Angst vor dem Teufel usw...

Wachstum in Frömmigkeit (dafür gibt es auch andere Bezeichnungen: Versenkung, Hingabe usw.) hingegen erzieht den einzelnen, sich seines Lebens und seiner Stellung bewusst zu werden und die Angst hinter sich zu lassen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Mönche, Sufis und ähnliche Menschen eher zu Frieden und Versöhnung (auch zwischen Religionen) neigen.
11.12.2019 09:33 Uhr
Zitat:
Du verwechselst Frömmigkeit mit Fanatismus


Der Übergang zwischen einem hohen Grad an Frömmigkeit und Fanatismus dürfte fließend sein, eine ausgeprägte individuelle Religiösität macht jedenfalls anfällig für extremistische Bestrebungen.

So sind viele Religionen auch angelegt, denn da liegt der Fokus nicht auf dem Miteinander der Menschen, sondern vordergründig um das persönliche Verhältnis zum selbstgewählten Gott.

Was Menschen machen, um ihren Gott zu gefallen, zeigen historische und aktuelle Beispiele deutlich und da machst du es dir defintiv zu einfach, diese Negativerscheinungen alleinig mit der Motivation Angst zu erklären.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.12.2019 09:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.12.2019 10:02 Uhr
Vielleicht nicht Angst. Ich denke aber Der Verlust des sozialen Status, ein abgeschnittener Weg zu Aufstiegschancen und damit eine Verbesserung dessen kann ein Grund für eine radikale Veränderung sein. Ich denke aber die Mittelschichten sind anfälliger für Extremismus und die Lehre wird nicht hinterfragt.

Erst kürzlich meinte ein Bekannter zu einer Freundin zu allem Möglichen was in seinen Augen schlecht ist, das ist "Haram". Er wusste einfach nicht was das bedeutet. Das würde seitens des Elternhaus nie erklärt. Wenn meine Eltern zu allem Haram sagen will ich doch wissen was das heißt. Darüber hat er sich nicht den Kopf zerbrochen. Dann ist das halt so.
Diese Leute wachsen von früher Kindheit damit auf, beten mehrmals täglich und haben durch die viele religiöse Betätigung kaum Zeit das zu hinterfragen. Ihre Geist ist vollkommen abgespalten von ihrem inneren Wesen. Hier bestimmt das Sein das Bewusstsein. So sehe ich das z. B. bei unterschiedlichen Konfessionen innerhalb des Islam wie Schiiten, die einen sehr kleinen Teil ausmachen, während die Sunniten die Mehrheit bilden in der arabischen Welt. Die Sunnis sehe ich weniger als Problem. Andere Regionen werden zwar akzeptiert und toleriert, die eigene aber dennoch als die übergeordnete angesehen. Kritischer sehe ich beispielsweise den saudischen Wahabitismus, der bspw. in Saudi-Arabien in jeden Zipfel des Lebens eindringt und alles bestimmt. So z. B. mit der Religionspolizei. Das hat wenig mit Religion, aber viel mit staatlicher Autorität zu tun. Ein aber noch größeres Problem ist dass genau dieser Glauben die Sicht auf konkrete Situationen verhindert und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Placebo werden, sofern diese nicht im Einklang mit der Lehre, hier dem Koran, stehen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.12.2019 10:05 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.12.2019 10:05 Uhr
In dem Zusammenhang: Gilt eigentlich Missionierung schon als irgendwie mit Gewalt beladener Akt?

Wäre mal diskussionswürdig.
11.12.2019 10:52 Uhr
Zitat:
Ich halte den Buddhismus für prinzipiell gewaltfrei. Zumindest dürfte er von den zur Auswahl stehenden religiösen Gruppierungen die gewaltfreieste sein.

Eher nicht. Der nimmt sich nichts mit den anderen Religionen.
Aktuell wäre Myanmar zu nennen, das brutale Unterdrückungsregime des Dalai Lama als er noch Alleinherrscher war, oder gar die japanische Zen-Soldateska.
Und auch in der Historie war der Buddhismus nie gewaltfrei.

Das europäische Bild des Buddhismus ist eher der esoterisch verklärten 68er Generation zu verdanken und hat wohl wenig mit der Realität und Geschichte zu tun.
11.12.2019 14:51 Uhr
Religionen sind Konstrukte der Menschen und alle genannten haben als solche schon Gewalt hervorgebracht oder tun es aktuell.
11.12.2019 15:20 Uhr
Zitat:
Religionen sind Konstrukte der Menschen und alle genannten haben als solche schon Gewalt hervorgebracht oder tun es aktuell.


Das Wesen des Menschen ist gewaltätig, bleibt die Frage, ob es ohne religiöse Strukturen, mehr oder weniger Gewalt gegeben hätte.
11.12.2019 15:42 Uhr
"Gibt es eine Religion ohne Gewalt?"

Mir fällt ansonsten der Jainismus ein.
11.12.2019 16:50 Uhr
Ich stelle hier mal eine gewagte These auf, nach dem religiösen Verständnis und dies unabhängig von der entsprechenden Richtung, war der Mensch am Anfang seiner Geschichte sehr nah am jeweiligen Gott, teilweise bestand ja angeblich direkter Kontakt.

Wenn man sich jedoch die Historie mal betrachtet, kann man wohl unstrittig attestieren, dass die Menschheit erst im Laufe von Jahrtausenden ein halbwegs zivilisiertes Miteinander entwickelt hat.

Das heißt überspitzt, je weiter sich der Mensch von Gott entfernt, desto friedlicher wird er.


Interessant, oder?
11.12.2019 17:33 Uhr
@Poebeljoe_

Zitat:
Das Wesen des Menschen ist gewaltätig, bleibt die Frage, ob es ohne religiöse Strukturen, mehr oder weniger Gewalt gegeben hätte.


Religiöse Strukturen, in welcher Form sie auch immer in Erscheinung treten, sind ja etwas sehr menschliches, darum ist das wohl eher eine Frage wie nach dem Huhn und dem Ei.
11.12.2019 17:35 Uhr
Zitat:
Zitat:
Religionen sind Konstrukte der Menschen und alle genannten haben als solche schon Gewalt hervorgebracht oder tun es aktuell.


Das Wesen des Menschen ist gewaltätig, bleibt die Frage, ob es ohne religiöse Strukturen, mehr oder weniger Gewalt gegeben hätte.


Und was ist das Wesen des Menschen?
11.12.2019 17:41 Uhr
@poebeljoe

Zitat:
Wenn man sich jedoch die Historie mal betrachtet, kann man wohl unstrittig attestieren, dass die Menschheit erst im Laufe von Jahrtausenden ein halbwegs zivilisiertes Miteinander entwickelt hat.

Das heißt überspitzt, je weiter sich der Mensch von Gott entfernt, desto friedlicher wird er.


Naja, das mit dem zivilisierten Miteinander kann man bis heute nicht verallgemeinern. Richtig ist, dass das göttliche Recht und Moral, abgeleitet von religiösen Geboten, in zivilisierten Gesellschaften durch weltliche Rechtssysteme ersetzt wurden, was durchaus ein Fortschritt darstellt.
12.12.2019 10:09 Uhr
Zitat:
Und was ist das Wesen des Menschen?


Nun damit befasst sich eine Disziplin der Philosophie, die bisher aber noch keine allgmeingültige Definition festlegen konnte.

In diesem Kontext dürfte es aber unstrittig sein, dass Gewalt, Auseinandersetzung und ungleiche Machtverhältnisse im Sein des Menschen angelegt sind, evolutionsbiologisch mag dies durchaus sinnvoll sein, rein soziologisch betrachtet, könnte man hier jedoch durchaus geteilter Meinung sein.


12.12.2019 10:13 Uhr
Zitat:
Naja, das mit dem zivilisierten Miteinander kann man bis heute nicht verallgemeinern. Richtig ist, dass das göttliche Recht und Moral, abgeleitet von religiösen Geboten, in zivilisierten Gesellschaften durch weltliche Rechtssysteme ersetzt wurden, was durchaus ein Fortschritt darstellt.


Es geht hier um eine religiöse Perspektive, denn aus diesem Standpunkt heraus betrachtet, wäre es ja unlogisch, dass der Zivilisationsgrad mit der Entfernung zum Gott zu- und eben nicht abnimmt, oder?



Ich will es mal ganz simpel verdeutlichen, wenn ein Auto ab Werk nicht fahrtüchtig ist und erst nach Jahren und intensiver Zuarbeit des Nutzers seinen eigentlichen Zweck erfüllen kann, spricht dies nicht unbedingt für den Hersteller, oder?



Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.12.2019 10:14 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.12.2019 16:00 Uhr
Gewaltfreie Religion scheitert im Regelfall an den Unzulänglichkeiten der Menschen.
Darüberhinaus kommt es auch auf den Gewalt-Begriff an. So kann man ja z.B. die Aufstellung von Regeln bereits als Gewaltausübung bezeichnen.
13.12.2019 18:38 Uhr
Das Christentum ist aktuell sicherlich eine der friedlichsten und friedfertigsten Religionen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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