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Fragenübersicht Wie bewertest Du die Person des Kaisers Karl V.?
Anfang-2010 - 29 / 29 Meinungen
9
12.05.2020 08:22 Uhr
Carlos Primero

Den nehme ich immer sehr gerne für meine spanische Pfeffersauce zum Filetsteak - Wenn der Brandy dann so herrlich mit der Sahne und dem Dijon Senf diese sämig-cremige Verbindung eingeht und dann als Schlussnote die ganzen grünen Pfefferkörner kurz in der Pfanne mit aufkochen um sich als Ende ihres Daseins kurz vor der Vereinigung mit der herrlich scharf angebratenen Kruste des Steaks auf der Zunge zu einer Komposition des Hochgenusses vermengen - dann weiß ich, dass der Carlos ein Guter war...


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.05.2020 08:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.05.2020 08:29 Uhr
Zitat:
Karl V. zeigte schon auf, dass man als Monarch des 16. Jahrhunderts nicht mehr allmächtig war. Er war trotz der Reichtümer Spaniens an seine Geldgeber aus den Häusern Fugger und Welser gebunden, konnte seinen Willen gegen die Zeitläufte (Reformation) nicht durchsetzen und fand nicht einmal in einer ordentlichen Residenz ein Machtzentrum. Er war und blieb Gefangener seines Amtes, seiner Würde und seiner Gegner.

Trotz eindrucksvoller Siege gegen die Franzosen und den Schmalkaldischen Bund, trotz eines immensen Kolonialreiches "in dem die Sonne niemals unterging" hat er als kranker Mann am Ende eingesehen, dass er gescheitert war. Nicht einmal ein richtiger Lebensabend war im vergönnt, als er eineinhalb Jahre nach seiner Abdankung 1558 im Kloster von San Yuste verstarb.

Ehrlich: Er tut mir leid.


Es tut mir leid, dass das neutral und keine Zustimmung wurde...
12.05.2020 09:08 Uhr
Sehr schön übrigens auch seine Grabstätte im Klosterschloss El Escorial nördlich von Madrid.

Die Spanier nennen El Esorial auch das 8. Weltwunder. Ich kann jedem nur empfehlen das Kloster einmal zu besichtigen. Eindrucksvoll!
12.05.2020 09:37 Uhr
Was gibt es an El Escorial abzulehnen Ihr Banausen?
12.05.2020 09:40 Uhr
Zitat:
Sehr schön übrigens auch seine Grabstätte im Klosterschloss El Escorial nördlich von Madrid.

Die Spanier nennen El Esorial auch das 8. Weltwunder. Ich kann jedem nur empfehlen das Kloster einmal zu besichtigen. Eindrucksvoll!


Die geht eigentlich auf seinen Sohn zurück
12.05.2020 09:42 Uhr
Zitat:
Die geht eigentlich auf seinen Sohn zurück


Das ist völlig inkorrekt.

Kaiser Karl V. (Carlos primero von Spanien) hat sein Grab in El Escorial:



Der Leichnam des Kaisers wurde in der Krypta des Klosters San Jeronimo de Yuste beigesetzt und im Jahr 1574 von seinem Sohn Philipp II. in das Pantheon der Könige des Klosters El Escorial bei Madrid überführt, wobei bereits bei der Überführung festgestellt wurde, dass der Leichnam eine Mumifikation durchgemacht hatte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.05.2020 09:45 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.05.2020 09:45 Uhr
@Tilo

Der Bau fand erst unter seinem Sohn statt.
Zitat:

Der Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial („Königlicher Sitz des hl. Laurentius von El Escorial“) ist eine Palast- und Klosteranlage, die in den Jahren 1563 bis 1584 auf Initiative des Königs Philipp II. von Spanien nach Plänen von Juan Bautista de Toledo und unter langjähriger Bauleitung von Juan de Herrera in der zentralspanischen Ortschaft San Lorenzo de El Escorial im Nordwesten der Region Madrid errichtet wurde. Die Klosterburg ist der größte Renaissancebau der Welt und gehört seit dem Jahr 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe.[1]


Karl V. verstarb in einem Kloster Yuste. Genauer: Klosters San Jerónimo de Yuste.

Dort war er begraben und wurde dann erst umgebetet.
12.05.2020 09:47 Uhr
Zitat:
"Deshalb ist die Bewertung des HRR m.M.n. auch so knifflig, weil die Verlockung riesig ist, die Entwicklungen von der heutigen Perspektive aus zu beobachten."


> Exakt das ist das Problem, das man immer hat. Man kann sich dem Zeitgenössischen auch nur annähern, was aber auch schon umfangreicher Studien bedarf. Und je weiter man in die Vergangenheit geht, desto weniger brauchbare Quellen gibt es.
Allerdings rede ich von der Wissenschaft. Außerhalb dieser kann und darf man sich selbstverständlich eine Meinung bilden. Da ich aber nun doch sehr wissenschaftlich beeinflusst bin, halte ich mich hier im Regelfall zurück.


Volle Zustimmung. Es soll auch gar nicht dazu führen, dass von privaten Interessen angetriebene Lektüre deshalb als weniger gut oder so gilt.

Es ist aber gerade beim HRRDN in besonderem Maße so, dass die alten Strukturen kaum zu verstehen sind. Man kann eigentlich nicht eine Quelle oder ein Buch lesen und dann vor dem Hintergrund eigener institutioneller oder struktureller Erfahrungen sagen: Ja, genau deshalb ist das so gewesen oder wurde das so gesagt. Sondern man braucht die nächste Quelle oder das nächste Werk, um das einzuordnen und kann sich nicht auf sein eigenes Erleben stützen.

Das sieht man dann auch immer wieder in allen erdenklichen Seminaren oder Lehrveranstaltungen, dass das HRR erst mit stärkerer Institutionalisierung etwas besser verständlich wird und dann auch für ein besseres Konstrukt gehalten wird. Das Zitat von Pufendorf, das HRR sei ein irregulär und einem Monstrum gleichzusetzendes Gebilde, passt da auch in dieser Hinsicht. Das macht aber notwendigerweise fast jede Bewertung historischer Personen schief.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.05.2020 09:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.05.2020 09:48 Uhr
Ihr habt doch nicht mehr alle Latten am Zaun:

Ich schrieb, das ich die Grabstätte (Panthenon der Könige) in El Escorial besichtigt habe. Ihr lehnt das ab.

Und dann die fadenscheinige Begründung, er wäre im Kloster de Yuste beigesetzt worden.

Was soll so ein Scheiß? Er liegt heute in El Escorial und da gibt es nichts abzulehnen und da ist auch sein Sarkophag.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.05.2020 09:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.05.2020 09:51 Uhr
@r.legis

Die Institutionalisierung des Reiches ist schwer zu durchschauen.

Da gebe ich Dir recht. Da muss man sich einiges anschauen und auch da und dort mal zugeben, ich steige aus.

Das war auch hier nicht das Thema. Es ging mir lediglich darum, dass ich den Eindruck habe, dass weder sein Großvater, noch er die Würfe in die Richtung brachten, die sie anstrebten.

12.05.2020 09:52 Uhr
@Tilo

Ich habe nur gesagt

a) dass das Escorial von seinem Sohn erbaut wurde

b) er erst später umgebetet wurde

c) er jetzt dort liegt.

Was ist da jetzt der Streitgrund?

12.05.2020 09:56 Uhr
Zitat:
Ich habe nur gesagt

a) dass das Escorial von seinem Sohn erbaut wurde

b) er erst später umgebetet wurde

c) er jetzt dort liegt.

Was ist da jetzt der Streitgrund?


So ist das nicht richtig. Und so entstehen dann auch immer bei Dir die Unstimmigkeiten. Du lehntest es ab, dass die Grabstätte von Carlos I (Kaiser Karl V) in El Escorial sei.

Und da gibt es nichts dran zu rütteln, erst danach hast Du Deine Ablehnung auf den Aspekt der Umbettung (die übrigens auch schon im 16. Jahrhundert stattfand) eingeschränkt.
12.05.2020 09:58 Uhr
Zitat:
Die geht eigentlich auf seinen Sohn zurück


Das ist völlig inkorrekt.


Die Ablehnung hast dafür kassiert. Und darüber gibt es nichts zu diskutieren.

Die Initiative geht auf den Sohn zurück.
12.05.2020 10:02 Uhr
Aber dass Du vor dem Grab Seiner Majestät gestanden bist, dass ist etwas schönes. Escorial und Madrid sind sicher Ziele, die man anstreben sollte.

Erhaben und schön.
12.05.2020 10:02 Uhr
Zitat:
Die Ablehnung hast dafür kassiert. Und darüber gibt es nichts zu diskutieren.

Die Initiative geht auf den Sohn zurück.


Du windest Dich, wie ein zum Tode Verurteilter bei völliger Klarheit der Schuld.

Mann ey - ich sprach von keiner Initiative, sondern von seiner jetzigen und offiziellen Grabstelle - dem Panthenon der Könige in El Escorial.

Wie hätte ich ihn denn in seinem ursprünglichen Klosterablebeort besuchen können - da liegt er seit den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts schließlich nicht mehr.

Übrigens sind mehrere spanische Könige erst woanders gestorben, lagen auch mal mehrere Monate, teilweise Jahre woanders und landeten dann doch auf Initiative von wer weiß nicht wem im Panthenon von El Escorial.

12.05.2020 10:04 Uhr
Du bist ein Ösi-Sturkopp Autriche - aber okay, leb damit...
12.05.2020 10:05 Uhr
@Tilo

So schwer kann das aber auch nicht zu verstehen sein:

Ohne seinen Phillip II - kein Grab von Karl V im Escorial, weil es kein Escorial geben würde.

Und um nichts anderes ging es mir.
12.05.2020 10:06 Uhr
@Tilo

In Sachen Sturheit bleiben wir uns wohl nichts schuldig
12.05.2020 10:11 Uhr
Es gäbe noch Punkte, wo ich wirklich einen Tiefgang noch zum Thema mir aneignen würde.

Wie weit war Karl V gegenüber den Lutheranern dem Pragmatismus verpflichtet.

Luthers freies Geleit nach dem Reichstag von Worms. Die Nichtzustellung des Banns nach Sachsen. Was sie Sachsen nicht erhalten, können sie nicht exekutieren.

Auch dass er das Grab nicht nach gängiger Praxis nach dem Sieg im schmalkadischen Krieg "schänden" lies. Ketzer ausgraben lassen und samt Sarg verbrennen.

Wie weit war gewissen Reformkräften nahe oder nicht. Wie wirkte Erasmus und Rotterdam auf ihn und wie wirkte er auf diesen.

Und waren die scharfen Kampfansagen am Ende seines Lebens. Ich hätte Luther erschlagen lassen sollen, Ausdruck einer Enttäuschung über das Scheitern oder war da mehr dahinter. Verhärmung im Alter oder auch immer so gewesen und nur milde, weil man im Reich keinen Bruch wollte.

Und auch der Wunsch nach einem Konzil umd die Einheit der lateinischen Christenheit zu retten. Was war die Absicht dahinter?
13.05.2020 10:56 Uhr
"Karl V. zeigte schon auf, dass man als Monarch des 16. Jahrhunderts nicht mehr allmächtig war."

> Das war kein Monarch. Aber ich glaube, Du meintest es nicht so wörtlich.
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