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Fragenübersicht Findest Du es in Ordnung, dass die katholische Kirche festhält, dass es im Fall von Sterbehilfe keine Sterbesakramente gibt?
Anfang-2021 - 40 / 47 Meinungen+20Ende
20
23.09.2020 12:23 Uhr
Zitat:
Dieses Modell ist doch auch aus christlicher Sicht zu begrüßen. Das palliative Konzept.

Diese Sterbehospize sind Orte der Würde, wie man aus dem Leben begleitet werden möchte, das findet man dort.
Die Umsetzung des von mir angesprochenen Palliativkonzeptes findet meistens im Krankenhaus statt.

Das ändert natürlich nichts daran, dass Hospize tolle Einrichtungen sind.
23.09.2020 12:25 Uhr
Zitat:
Wir gehen in eine Gesellschaft hinein, wo es nicht um die Sterbehilfe für Menschen geht, die quasi eine Abkürzung um ein paar Wochen erhalten und denen man Schmerzen erspart. Krebspatienten etc. Teilweise steuert die Sterbehilfe dezidiert in die Richtung: Ich bin lebensmüde, depressiv, dort kriege ich Sterbehilfe.


Das ist schlicht Unsinn.

Es geht hier ganz grundsätzlich um eine medizinisch-wissenschaftliche Fragestellung. Nämlich darum, ob man einen Sterbenskranken dazu zwingen muss, den medizinischen Fortschritt soweit auszuschöpfen, wie es die Leistung der Krankenversicherung ermöglicht.

Eine Organisation, die in weiten Teilen gedanklich noch in einer Zeit ist, wo die medizinische Versorgung durch Wunderheiler u.ä. sichergestellt wurde, ist mit solchen Fragen zwangsläufig überfordert.
23.09.2020 12:25 Uhr
Zitat:
Ich mag mich irren aber Menschen, die Wert auf die Sterbesakramente legen werden doch weitgehend konform mit der Meinung der katholische Kirche sein.

Von daher ist die Frage doch eher theoretisch als praktisch.


Nee, auch schwule wollen Heiraten.

Der Egoismus macht ja um Katholiken keinen Bogen.
23.09.2020 12:27 Uhr
@J.Bercow

Ich habe sehr wohl gesehen, dass die Senkung der Vorgaben für die Sterbehilfe, auch die Zahlen hebt und somit auch Personen inkludiert, welche psychisch krank sind und deren ernsthafte Sterbensabsicht auf Dauer fraglich ist.
23.09.2020 12:29 Uhr
Zitat:
Es geht hier ganz grundsätzlich um eine medizinisch-wissenschaftliche Fragestellung. Nämlich darum, ob man einen Sterbenskranken dazu zwingen muss, den medizinischen Fortschritt soweit auszuschöpfen, wie es die Leistung der Krankenversicherung ermöglicht.


Bullshit,
meine Mutter hat sich beim wiederausbruch des Krebs dafür entschieden keine Behandlung in Anspruch zu nehmen.
Sie ist im Hospitz verstorben ohne an irgendwelche Geräte geschaltet zu werden und ohne das die böse Pharmaindurie noch 10 jahre am leben gehalten hätte.
23.09.2020 12:32 Uhr
@Anubis:
Wo ist denn die wirklich saubere Linie der katholischen Kirche?

Muss das gemacht werden, was medizinisch möglich ist, koste es was es wolle? (Koste tatsächlich im finanziellen Sinne gesehen.)

Ist das, was die KV als Leistung abdeckt schon ausreichend? Oder ist der Teil, der medizinisch möglich wäre, von der KV aber nicht finanziert wird, schon ein Beitrag der KV zur Sterbehilfe?

In welchem Jahr verläuft die Trennlinie? Heute sind Frühchen schon deutlich früher (über)lebensfähig als noch vor 20 Jahren. Hat man vor 20 Jahren Sterbehilfe geleistet, weil die heutigen Erkenntnisse noch nicht da waren, obwohl man sie hätte haben können, wenn man gezielter geforscht hätte?

Du kannst medizinisch-wissenschaftliche Fragen nicht mit ethisch-religösen Feststellungen beantworten. Das sind zunächst zwei komplett voneinander unabhängige Komplexe. Erst bei der praktischen Umsetzung der medizinischen Maßnahmen kommen Ethik und Religion ins Spiel bzw. können ins Spiel kommen.
23.09.2020 12:33 Uhr
Zitat:
@Anubis:
Wo ist denn die wirklich saubere Linie der katholischen Kirche?

Muss das gemacht werden, was medizinisch möglich ist, koste es was es wolle? (Koste tatsächlich im finanziellen Sinne gesehen.)

Ist das, was die KV als Leistung abdeckt schon ausreichend? Oder ist der Teil, der medizinisch möglich wäre, von der KV aber nicht finanziert wird, schon ein Beitrag der KV zur Sterbehilfe?

In welchem Jahr verläuft die Trennlinie? Heute sind Frühchen schon deutlich früher (über)lebensfähig als noch vor 20 Jahren. Hat man vor 20 Jahren Sterbehilfe geleistet, weil die heutigen Erkenntnisse noch nicht da waren, obwohl man sie hätte haben können, wenn man gezielter geforscht hätte?

Du kannst medizinisch-wissenschaftliche Fragen nicht mit ethisch-religösen Feststellungen beantworten. Das sind zunächst zwei komplett voneinander unabhängige Komplexe. Erst bei der praktischen Umsetzung der medizinischen Maßnahmen kommen Ethik und Religion ins Spiel bzw. können ins Spiel kommen.


Dummes Gelaber.
Sterbehilfe ist aktiv jemanden zu töten.

Sterbebegleitung ist etwas anderes.
23.09.2020 12:33 Uhr
Zitat:
meine Mutter hat sich beim wiederausbruch des Krebs dafür entschieden keine Behandlung in Anspruch zu nehmen.
Sie ist im Hospitz verstorben ohne an irgendwelche Geräte geschaltet zu werden und ohne das die böse Pharmaindurie noch 10 jahre am leben gehalten hätte.
Ganz genau.

Meiner Ansicht nach ist diese Entscheidung in der Verantwortung eines jeden freien Menschen.

Keine kirchliche Funktionärselite darf es sich anmaßen, daraus irgendwelche Sterbehilfekonstrukte zu bauen und die Person (deine Mutter) oder den Arzt, der dem Willen der Person folgt, zu benachteiligen.
23.09.2020 12:35 Uhr
Zitat:
Sterbehilfe ist aktiv jemanden zu töten.

Sterbebegleitung ist etwas anderes.


Tut mir leid. Ich bin nicht der Ansicht, dass jemand z.B. unerträgliche Schmerzen aushalten muss, nur weil eine Kirche der Ansicht ist, dass Sterbehilfe nicht mit ihren Grundsätzen vereinbar ist.
23.09.2020 12:35 Uhr
@J.Bercow

Du willst mich verstehen. Es ging um eine zwangshafte Lebensverlängerung um allen Preis. Es geht in erster Instanz bei jenen, die wirklich sterbenskrank sind darum, dass man in Würde aus dem Leben scheidet.

Deswegen Sterbegleitung mit Schmerzmitteln und Sterben in Würde und nicht Euthanasie.

Ich halte es für bedenklich in einem Land überhaupt über Sterbehilfe zu sprechen, wo wir hier historisch mit einem Missbrauch belastet sind.

Im weiteren Rahmen denke ich sehr wohl, dass man Schleusen öffnet, wenn man die Sterbehilfe legalisiert und hier niedere Schranken setzt. Da sehe ich eine Gefährdung in die Richtung, die ich oben nannte.

Medizinische Möglichkeiten haben hier überhaupt nichts mit dem zu tun, was ich sagte.

Die Achtung vor dem Leben, die Achtung vor der Schöpfung ist wohl jenes Gut, dass es zu wahren gilt.

Hier wäre die katholische Kirche nur noch ein Beliebigkeitsverein, würde sie hier anders agieren.
23.09.2020 12:36 Uhr
Zitat:
Ich habe sehr wohl gesehen, dass die Senkung der Vorgaben für die Sterbehilfe
Allein schon die Bezeichnung "Sterbehilfe"ist nicht korrekt. Es gibt in Deutschland keine Sterbehilfe.

Zitat:
die Zahlen hebt und somit auch Personen inkludiert, welche psychisch krank sind und deren ernsthafte Sterbensabsicht auf Dauer fraglich ist.
Da es im Rahmen eines Palliativkonzeptes nur um Menschen geht, die in ihrer finalen Sterbephase auf eine künstliche Lebensverlängerung verzichten, ist das schon ausgeschlossen. Natürlich kann es sein, dass ein Krebspatient zusätzlich zu seiner onkologischen Erkrankung eine psychische Auffälligkeit hat, aber die spielt keine Rolle bei der medizinischen Beurteilung. Es geht wirklich nur darum, dass ein Patient in der finalen Lebensphase beispielsweise keine künstliche Ernährung bekommt. Es geht aber auch um die Frage, ob man einen Patienten während einer OP wiederbelebt oder nicht. Es geht jedoch nicht darum, ob ein Mensch Medikamente bekommen kann, die den Sterbeprozess einleiten. Das war und ist noch immer verboten.
23.09.2020 12:39 Uhr
Zitat:
Zitat:
Sterbehilfe ist aktiv jemanden zu töten.

Sterbebegleitung ist etwas anderes.


Tut mir leid. Ich bin nicht der Ansicht, dass jemand z.B. unerträgliche Schmerzen aushalten muss, nur weil eine Kirche der Ansicht ist, dass Sterbehilfe nicht mit ihren Grundsätzen vereinbar ist.


Muss er auch nicht.
Er kann sich Schmerzmittel verbareichen lassen.

Er kann sich natürlich auch töten lassen, muss dann aber auch akzeptieren das er dafür nicht den Degen der katholischen Kirche bekommt.
23.09.2020 12:39 Uhr
Zitat:
Deswegen Sterbegleitung mit Schmerzmitteln und Sterben in Würde und nicht Euthanasie.


Der Unterschied zwischen uns ist, dass ich den freien Willen des Menschen in den Mittelpunkt stelle und du dem Menschen selbst die Entscheidungsfreiheit nimmst. Standardfrage: Wie liberal ist deine Haltung eigentlich?

Wer aus dem Leben scheiden will, macht das und da halte ich es für alle Beteiligten für besser, wenn das in "geordneten Bahnen" abläuft als wenn sich jemand vor den Zug wirft (und Zugführer und Passagiere das miterleben) oder vom Hochhaus springt (und Kinder, die morgens zur Schule gehen über die zertrümmerte Leiche stolpern).

Ist wie mit der Abtreibung auch - wer es wirklich will, findet einen Weg.
23.09.2020 12:41 Uhr
Zitat:
Wie liberal ist deine Haltung eigentlich?


Ich will in diesen Belangen nicht liberal, sondern kirchentreu sein.
23.09.2020 12:42 Uhr
Zitat:
Der Unterschied zwischen uns ist, dass ich den freien Willen des Menschen in den Mittelpunkt stelle und du dem Menschen selbst die Entscheidungsfreiheit nimmst. Standardfrage: Wie liberal ist deine Haltung eigentlich?


Ist hier nicht die Frage.

Es geht um die Haltung der katholischen Kirche.
Und ja sie ist nicht liberal.
23.09.2020 12:42 Uhr
Zitat:
Ich bin nicht der Ansicht, dass jemand z.B. unerträgliche Schmerzen aushalten muss, nur weil eine Kirche der Ansicht ist, dass Sterbehilfe nicht mit ihren Grundsätzen vereinbar ist.
Medizinisch muss niemand Schmerzen aushalten. Wenn einem Patienten im Rahmen einer Palliativbehandlung die Schmerzen genommen werden, dann hat das allein keinen unmittelbaren Einfluss auf sein Sterben. Klar, wenn die Schmerzen ein gewisses Level übersteigen wird die Morphingabe die Atmung stark beeinträchtigen, aber das ist keine Sterbehilfe.
23.09.2020 12:44 Uhr
Zitat:
Ist hier nicht die Frage.


Doch, auch das ist die Frage, da ein Mitglied einer angeblich liberalen Partei mal wieder eine Position vertritt, die nichts mit "liberal" zu tun hat.

23.09.2020 12:45 Uhr
Zitat:
Klar, wenn die Schmerzen ein gewisses Level übersteigen wird die Morphingabe die Atmung stark beeinträchtigen, aber das ist keine Sterbehilfe.
Das würde ich auch so sehen. Aber sieht das die kath. Kirche auch so?
23.09.2020 12:45 Uhr
Zitat:
Er kann sich natürlich auch töten lassen, muss dann aber auch akzeptieren das er dafür nicht den Degen der katholischen Kirche bekommt.
Das kann er tun. Dazu muss er aber entweder Deutschland verlassen oder er muss einen Menschen finden, der ihn tötet. Dieser Mensch wird aber kein Arzt sein. Zumindest nicht auf legalem Wege. Einen solchen Menschen findet man entweder im Darknet oder vielleicht im nahen Umfeld. Legal ist das dann aber nicht, es wäre Töten auf Verlangen. Das ist aber eine ganz andere Geschichte.
23.09.2020 12:46 Uhr
Zitat:
Aber sieht das die kath. Kirche auch so?
Ja.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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