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Wie bewertest Du die Person des Kaisers Karl V.? |
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11.05.2020 11:11 Uhr |
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Ich würde die Person des Kaisers durchaus positiv bewerten. Es sind viele Irrtümer und Irrläufe in der Geschichte über sein Bild vermittelt worden.
Er war kein Hardliner. Er strebte die Erhaltung der religionseinheit im Reich an. Möchte das auch noch damit untermauern, dass er durchaus pragmatisch dachte.
a) lies er Luther ziehen und hielt Wort
b) lies er die Bulle den Sachsen nicht aushändigen, damit er erlangte sie dort keine Kraft und Luther konnte dort leben
c) liese er ihn nicht ausgraben und verbrennen, wie das Gesetz war.
Er war sich durchaus der Verschiedenheit seiner Reichsteile bewusst und handelte hier durchaus angepasst.
Auch versuchte er in Teilen die Reichsreform vorranzubringen.
Siehe Strafrecht, siehe auch die Einteilung der Reichskreise.
Das Problem ist wohl eher, dass er wohl nicht den Durchschlag erzielte, den er wollte.
Das war wohl das Problem auch für das kommende.
Das gilt für ihn und seine Gegenspieler. |
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11.05.2020 11:18 Uhr |
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@ Autriche kann es sein, dass du die Bewertung vom hiesigen Territorialstaatsgedanken aus vornimmst? Das ist dann allerdings arg verzerrt, was bei der Bewertung einzelner Akteure im HRRDN ein generell sehr großes Problem ist. |
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11.05.2020 11:19 Uhr |
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@r.legis
Wo liest Du das raus? Woraus leitest Du Deine Frage ab. Würde mich mal interessieren. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.05.2020 11:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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11.05.2020 12:04 Uhr |
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"Deshalb ist die Bewertung des HRR m.M.n. auch so knifflig, weil die Verlockung riesig ist, die Entwicklungen von der heutigen Perspektive aus zu beobachten."
> Exakt das ist das Problem, das man immer hat. Man kann sich dem Zeitgenössischen auch nur annähern, was aber auch schon umfangreicher Studien bedarf. Und je weiter man in die Vergangenheit geht, desto weniger brauchbare Quellen gibt es.
Allerdings rede ich von der Wissenschaft. Außerhalb dieser kann und darf man sich selbstverständlich eine Meinung bilden. Da ich aber nun doch sehr wissenschaftlich beeinflusst bin, halte ich mich hier im Regelfall zurück. |
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11.05.2020 12:26 Uhr |
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@r.legis
Ich bezog mich mit der positiven Bewertung auf die Person und das Gesamtbild. Die Fundibewertung halte ich historisch für unhaltbar auch im Streit mit Luther. Der Reformwille wäre auch in Bezug auf die katholische Kirche da gewesen. Es gab durchaus auch von Karl einen Veränderungswillen. Wenn auch nicht im Sinne von Luther.
Dann habe ich lediglich fragmenthaft mir wichtig erscheinende Eckpfeiler aus dem Leben und Wirken herausgenommen.
In Wahrheit sah doch bei den Reichsreformen nicht viel raus.
Allenfalls z.b mit Kreisreformen, konnten dynastische Vorteile herausgeschlagen werden.
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11.05.2020 12:36 Uhr |
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Kenn ich mich nicht aus wir hatten nur im Biologieubterricht mal Karl II. Thematisiert da ging es um die negativen Folgen der Inzucht und das war wohl das negativ Beispiel schlechthin dafür sowohl Eltern als auch Grosseltern waren Onkel und Nichte
Karl II. Könnte erst mit 4 bzw
8 Jahren laufen und sprechen |
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11.05.2020 17:20 Uhr |
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Ach, da müsste ich jetzt die Biographie komplett durcharbeiten und allerhand mir derzeit unbekannte Details recherchieren, um zu einer politischen Bewertung zu kommen.
Ich machs mir lieber einfach und sage, dass mir die Habsburger Inszestsippschaft generell suspekt ist. |
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12.05.2020 07:52 Uhr |
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Karl V. zeigte schon auf, dass man als Monarch des 16. Jahrhunderts nicht mehr allmächtig war. Er war trotz der Reichtümer Spaniens an seine Geldgeber aus den Häusern Fugger und Welser gebunden, konnte seinen Willen gegen die Zeitläufte (Reformation) nicht durchsetzen und fand nicht einmal in einer ordentlichen Residenz ein Machtzentrum. Er war und blieb Gefangener seines Amtes, seiner Würde und seiner Gegner.
Trotz eindrucksvoller Siege gegen die Franzosen und den Schmalkaldischen Bund, trotz eines immensen Kolonialreiches "in dem die Sonne niemals unterging" hat er als kranker Mann am Ende eingesehen, dass er gescheitert war. Nicht einmal ein richtiger Lebensabend war im vergönnt, als er eineinhalb Jahre nach seiner Abdankung 1558 im Kloster von San Yuste verstarb.
Ehrlich: Er tut mir leid. |
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12.05.2020 08:22 Uhr |
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Carlos Primero
Den nehme ich immer sehr gerne für meine spanische Pfeffersauce zum Filetsteak - Wenn der Brandy dann so herrlich mit der Sahne und dem Dijon Senf diese sämig-cremige Verbindung eingeht und dann als Schlussnote die ganzen grünen Pfefferkörner kurz in der Pfanne mit aufkochen um sich als Ende ihres Daseins kurz vor der Vereinigung mit der herrlich scharf angebratenen Kruste des Steaks auf der Zunge zu einer Komposition des Hochgenusses vermengen - dann weiß ich, dass der Carlos ein Guter war...
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.05.2020 08:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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12.05.2020 09:08 Uhr |
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Sehr schön übrigens auch seine Grabstätte im Klosterschloss El Escorial nördlich von Madrid.
Die Spanier nennen El Esorial auch das 8. Weltwunder. Ich kann jedem nur empfehlen das Kloster einmal zu besichtigen. Eindrucksvoll! |
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12.05.2020 09:37 Uhr |
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Was gibt es an El Escorial abzulehnen Ihr Banausen? |
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12.05.2020 09:47 Uhr |
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Zitat:"Deshalb ist die Bewertung des HRR m.M.n. auch so knifflig, weil die Verlockung riesig ist, die Entwicklungen von der heutigen Perspektive aus zu beobachten."
> Exakt das ist das Problem, das man immer hat. Man kann sich dem Zeitgenössischen auch nur annähern, was aber auch schon umfangreicher Studien bedarf. Und je weiter man in die Vergangenheit geht, desto weniger brauchbare Quellen gibt es.
Allerdings rede ich von der Wissenschaft. Außerhalb dieser kann und darf man sich selbstverständlich eine Meinung bilden. Da ich aber nun doch sehr wissenschaftlich beeinflusst bin, halte ich mich hier im Regelfall zurück.
Volle Zustimmung. Es soll auch gar nicht dazu führen, dass von privaten Interessen angetriebene Lektüre deshalb als weniger gut oder so gilt.
Es ist aber gerade beim HRRDN in besonderem Maße so, dass die alten Strukturen kaum zu verstehen sind. Man kann eigentlich nicht eine Quelle oder ein Buch lesen und dann vor dem Hintergrund eigener institutioneller oder struktureller Erfahrungen sagen: Ja, genau deshalb ist das so gewesen oder wurde das so gesagt. Sondern man braucht die nächste Quelle oder das nächste Werk, um das einzuordnen und kann sich nicht auf sein eigenes Erleben stützen.
Das sieht man dann auch immer wieder in allen erdenklichen Seminaren oder Lehrveranstaltungen, dass das HRR erst mit stärkerer Institutionalisierung etwas besser verständlich wird und dann auch für ein besseres Konstrukt gehalten wird. Das Zitat von Pufendorf, das HRR sei ein irregulär und einem Monstrum gleichzusetzendes Gebilde, passt da auch in dieser Hinsicht. Das macht aber notwendigerweise fast jede Bewertung historischer Personen schief.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.05.2020 09:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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12.05.2020 09:48 Uhr |
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Ihr habt doch nicht mehr alle Latten am Zaun:
Ich schrieb, das ich die Grabstätte (Panthenon der Könige) in El Escorial besichtigt habe. Ihr lehnt das ab.
Und dann die fadenscheinige Begründung, er wäre im Kloster de Yuste beigesetzt worden.
Was soll so ein Scheiß? Er liegt heute in El Escorial und da gibt es nichts abzulehnen und da ist auch sein Sarkophag. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.05.2020 09:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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12.05.2020 09:51 Uhr |
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@r.legis
Die Institutionalisierung des Reiches ist schwer zu durchschauen.
Da gebe ich Dir recht. Da muss man sich einiges anschauen und auch da und dort mal zugeben, ich steige aus.
Das war auch hier nicht das Thema. Es ging mir lediglich darum, dass ich den Eindruck habe, dass weder sein Großvater, noch er die Würfe in die Richtung brachten, die sie anstrebten.
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12.05.2020 09:52 Uhr |
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@Tilo
Ich habe nur gesagt
a) dass das Escorial von seinem Sohn erbaut wurde
b) er erst später umgebetet wurde
c) er jetzt dort liegt.
Was ist da jetzt der Streitgrund?
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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