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Von:  Buddha II  03.07.2024 14:08 Uhr
[Themenwoche: „Armut und Wohnen“] Differenzierst Du bis dato zwischen Wohnungs- und Obdachlosigkeit?
Die Begriffe Wohnungs- und Obdachlosigkeit werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft verwechselt oder gleichgesetzt. Wohnungslosigkeit ist der übergreifende Begriff, Obdachlosigkeit bezeichnet lediglich einen Teil der Wohnungslosigkeit.

Wohnungslos sind alle Menschen, die über keinen mietvertraglich abgesicherten oder eigenen Wohnraum verfügen, obdachlos sind, vorübergehend bei Verwandten oder Bekannten untergekommen sind, in Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege oder in kommunalen Einrichtungen leben.

Obdachlos sind die Menschen, die im öffentlichen Raum wie beispielsweise in Parks, Gärten, U-Bahnhöfen, Kellern oder Baustellen übernachten oder über die jeweiligen Ländergesetze der Sicherheit und Ordnung vorübergehend untergebracht sind.

Die Gemeinsamkeit dieser Lebenssituationen, zu denen auch das Leben in Wohnungen mit gravierenden baulichen Mängeln oder eingereichte Räumungsklagen zählen, liegt in der existierenden Wohnungsnot. Deshalb wird fachlich häufig von Wohnungsnotfällen gesprochen. Die dadurch ausgedrückte Vielfalt der darunterfallenden Lebenslagen dient dazu, Ausgrenzung und Hilfeausschluss zu verhindern und schlägt sich in den differenzierten Angeboten der Wohnungsnotfallhilfe nieder.

Leben ohne eigene Wohnung oder auf der Straße verstärkt Armut und soziale Isolation, was Menschen deprimiert und krankmacht. Aus dieser Situation herauszukommen ist schwer: Die Betroffenen sind oft nicht in der Lage, die ihnen zustehende Hilfe anzunehmen oder ungeeignete Hilfe wird ihnen aufgedrängt. Wohnungslose Menschen schämen sich oft für ihre Situation und bemühen sich, nicht als wohnungslos erkannt zu werden. Deswegen fällt Wohnungslosigkeit in der Gesellschaft nicht unbedingt auf.

Quellen:
Caritas, Diakonie, Malteser Deutschland
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 Nein, ich unterscheide bewusst nicht16,7%  (1)
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Von:  EvaHulzinger  03.07.2024 10:16 Uhr
Würdest Du sagen, dass der Bannstrahl gegen rechts eher kontraproduktiv ist, wie es die eher linke Autorin dieses Artikels meint?
Deutschland quält sich mit rhetorischen Brandmauern gegen die AfD, die bis tief in die Kommunalpolitik jeden Kontakt mit der Partei unterbinden sollen. Österreich steuert auf einen Wahlkampf zu, in dem es wieder einmal um die Frage gehen wird, wer sich wie weit von der FPÖ distanzieren will. Sollten die Freiheitlichen als Erste durchs Ziel gehen, wird der Bundespräsident wahrscheinlich einen Kniff finden, um Herbert Kickl nicht mit der Regierungsbildung zu beauftragen.

Das sind redliche Bemühungen, für die es gute Gründe gibt. Am rechten Rand herrschen in der Tat oft gruselige Sitten. Staatlich organisiertes Mobbing gegen die Konkurrenz aus dieser Ecke ist trotzdem keine gute Idee, fürchte ich. Vom Bannstrahl getroffen werden ja nicht bloß die jeweiligen Parteien, sondern auch deren Wähler – die nach einer solchen Erfahrung umso weniger Lust haben, ihre politische Präferenz zu überdenken; der Trotz kann ein unheimlich starkes Gefühl sein. Außerdem gehört es zur großen Erzählung fast aller Rechtspopulisten, dass sie vom System behindert und ausgegrenzt würden. Man tut diesen Leuten einen Gefallen, wenn man ihr wehleidiges Narrativ durch üble Tricksereien bestätigt.

Auch die Gegner der Rechten neigen zu unseriösen Übertreibungen. Es geht nicht gleich die Welt unter, wenn einmal der oder die Falsche eine Wahl gewinnt. Demokratische Verfassungen sind widerstandsfähig. Selbst mit den fiesesten Absichten lässt sich ein moderner Rechtsstaat nicht handstreichartig in ein Unrechtsregime verwandeln. Weder Marine Le Pen noch Alice Weidel noch Herbert Kickl würde das schaffen. Letztlich ist es wohl auch der Reiz des (moralisch) Verbotenen, der ihre Parteien stark gemacht hat. Je weniger Entrüstung sie hervorrufen, umso schwerer wird die Mobilisierung. Emmanuel Macron wäre also gut beraten, cool zu bleiben. Wenn es sein muss, kann er das ja.

Die Presse vom 03.07.2024

Rosemarie Schwaiger, geboren 1966 in Tirol, begann ihre journalistische Laufbahn bei der „Neuen Vorarlberger Tageszeitung“. Es folgten Stationen bei der „Wirtschaftswoche“ sowie bei der „Presse“. Zuletzt war sie viele Jahre lang Redakteurin im Ressort Innenpolitik des „Profil“. Schwaiger ist jetzt als freie Journalistin und Kolumnistin tätig. Sie lebt in Wien und im Burgenland.
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Von:  Buddha II  03.07.2024 07:01 Uhr
[Themenwoche: „Armut und Wohnen“] "Housing First": Ein vorbildliches Hilfsmodell für Obdachlose?
Die Armut hat ein Gesicht: Obdachlose, die entweder auf der Straße schlafen, gelegentlich bei Verwandten nächtigen können oder Notschlafstellen nutzen.

Ein Modell, das vor allem in Großstädten seit ein paar Jahren erprobt wird, ist "Housing First". Der englische Name ist Programm: Eine Wohnung ist nicht alles, aber die Grundlage, um klarzukommen im Leben. Obdachlose erhalten dabei eine Wohnung mit eigenem Mietvertrag - ohne Vorbedingungen wie etwa einer erfolgreichen Suchttherapie.

Gerade Menschen mit psychischen Problemen werden aber nicht alleingelassen - in der NRW-Metropole Düsseldorf kümmern sich zum Beispiel drei Sozialarbeiterinnen um gut 50 Menschen.

Zuvor obdachlose Menschen sollen sich weiter entwickeln können. Dabei könne es auch Rückschläge geben, etwa durch Suchtprobleme. In deutlich über 80 Prozent der Fälle gelinge es aber, das Mietverhältnis langfristig zu erhalten, so sagen die Sozialforscher, die das Projekt begleiten.

Finanziert wird es aus Landesmitteln und Spenden. Ein Vorbild zum Bekämpfen der Obdachlosigkeit?

Quelle:
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/obdachlosigkeit-
wohnungslose-housing-first-landtag-100.html
 Absolut50,0%  (3)
 Eher schon16,7%  (1)
 In Teilen0,0%  (0)
 Eher nicht0,0%  (0)
 Nein, das ist verschwendetes Geld0,0%  (0)
 Ich möchte darüber diskutieren0,0%  (0)
 Mir egal - Bimbes33,3%  (2)
 
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Von:  EvaHulzinger  02.07.2024 23:36 Uhr
Wie kann man Deiner Meinung nach Nichtwähler zu den Urnen zurücklocken?
Meinungsforscher und OGM-Chef Wolfgang Bachmayer hält die Überlegung, wie man sich die Stimmen der Nichtwähler angeln kann, für eine der wichtigsten in jedem Wahlkampf. „Alle Parteien, die einigermaßen kompetente Leute in ihren Wahlkampfteams haben, müssen sich diese Frage als erste stellen“, sagt er. Das Problem dabei ist nun aber einmal, dass man über Nichtwähler extrem wenig weiß. Personen, die nicht wählen, würden nämlich auch seltener an Umfragen teilnehmen, erklärt OGM-Statistik-Experte Jo­han­nes Klotz. Außerdem gebe man als braver Staatsbürger nicht gern zu, nicht zu wählen, was zu einer sogenannten Überdeklaration der Wahlbeteiligung führt.

Stattdessen hat Klotz die Wahlbeteiligung auf kleinräumiger Ebene ausgewertet und daraus einige Schlussfolgerungen abgeleitet: Die Wahlbeteiligung steigt mit dem sozialen Status, besonders häufig geben ältere, wohlhabendere Menschen ihre Stimme ab. Das zeigt sich vor allem im städtischen Bereich: Im „bürgerlichen“ Wien Josefstadt gibt es nur 30 Prozent Nichtwähler, in Wien Simmering sind es hingegen 59 Prozent.

Die Presse vom 03.07.2024
 Ich habe eine Idee0,0%  (0)
 Ich keine Idee0,0%  (0)
 Ich kann doch nicht mal meinen Namen schreiben20,0%  (1)
 Anders40,0%  (2)
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 Bimbes40,0%  (2)
 
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Von:  EvaHulzinger  02.07.2024 23:32 Uhr
Dreht nun die Türkei final in Richtung islamistischer Staat ab?
der Türkei ist eine Debatte um die islamische Scharia entbrannt. Justizminister Yilmaz Tunc persönlich verkündete den Haftbefehl gegen einen jungen Atheisten, der auf Youtube gegen die Scharia argumentiert und dabei auf die Ehe des Propheten Mohammed mit einem Kind verwiesen hatte. Der Youtuber floh vor Todesdrohungen ins Ausland. In der Türkei sprangen ihm islamische Theologen bei, doch der Justizminister bestand darauf, dass der Atheist mit „diffamierenden Äußerungen“ über den Propheten die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten habe und bestraft werden müsse.

Die Presse vom 03.07.2024
 Ja11,1%  (1)
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